Das Ding,
Angeregt durch die vielen Hobo-Basteleien, konnte ich es mir nicht verkneifen, Anfang der Woche auch mal wieder zum basten in den Keller zu gehen und einen Gedanken umzusetzen den ich bereits seit ein paar Monaten mit mir herum trage.
Ihr kennt das sicherlich…Man hat eine fixe Idee, die eigentlich nicht unbedingt wichtig ist, hat auch überhaupt keine Zeit für derlei Spielereien und 100.000 andere und vor allem wichtigere Dinge zu tun…dennoch lässt es einem keine Ruhe, bis man das Fertige Teil vor sich hat…
Mein Gedanken war wie Folgt: Ein Hobo, optisch angelehnt an die Silhouette einer Bialetti Kaffeemaschine, ich möchte damit natürlich Kochen können, aber darüber hinaus noch Räuchern und auch bequem etwas Grillen können – Ach ja…all zu groß und gewichtig sollte es auch nicht unbedingt werden!
Da die Form recht schnell fest stand - 2 rechteck Pyramiden Stümpfe, welche an den kleineren Flächen mit einander verbunden sind – war jetzt nur noch die Frage zu klärten „Hobo“ oder „Feuerschale“ – Ich entschied mich für einen Mix aus beidem – Das untere Teil ist eine „Feuerschale“ welche auch Luft an den Seiten zieht (Danke an „Draussen“ für diese genau Definition in einem anderen Beitrag) und Oben ein Hobo, der nur von unten Luft bekommt!
Da diese Teile allerdings fest mit einander verbunden sind, bin ich mir nicht zu 100% sicher was genau es nun wirklich ist und nenne es deswegen einfach nur „Das Ding“
Zur Form des Ganzen:
Die Form ist nicht unbedingt nur aus optischen Gründen gewählt, sondern erfüllt den Sinn, das A). Das Feuerholz gepflegt nachrutschen kann und B). Die Heiße Luft aus der unteren Feuerschale quasie gebündelt oben in den Hobo zieht, durch den 3mm Schlitz zwischen den beiden Teilen wird Luft/Sauerstoff mit eingezogen welcher für eine stärkere Verbrennung im oberen Teil sorgen soll (soweit die Theorie)
Das untere Bauteil ist unten durch ein weitmaschiges Gitter verschlossen, so das Luft zwar rein aber holz nicht raus kann – Das Ganze Steht auf 4 Schrauben die das obere Teil 12-15mm vom Boden heben und dennoch einen sichern Stand bieten.
An der oberen Öffnung befinden sich 2 kurze Schienen, welche den Topf tragen, die waagerechten Stangen als Grillrost aufnehmen und dem Haken für das Räuchergut als Halterung dienen.
Funktionstest:
Der erste Versuch 1l Wasser zum Kochen zu bringen war mit +20 Minuten etwas ernüchtern.
Nach kurzer Rücksprache mit „Papa Bär“ verpasste ich dem Ding im unteren Bereich ein paar zusätzliche Bohrungen zur Belüftung und kam so auf eine Kochzeit von 12 Minuten, von dem Moment des Anzündens bis zum kochenden Wasser – Funktion somit gegeben.
Im zweiten Versuch ging es um das Räuchern eines rohen Stück Schweinelende unter zu Hilfenahme eines Topfes als Rauchfang.
Versuch drei war das Räuchern eines gebrühten Stück Schweinelende – Beide Versuche gelangen, - Lende war Lecker, der Rauch hatte eine Temperatur von ca. 30-40°C und das Räucherverfahren ist somit irgendwo zwischen Kalt- und Heißrächern angesiedelt.
Zum Räuchern verwendete ich „Buchen Hackchips“ welche ich beim ersten Räucherversuch trocken auf die Glut warf und beim zweiten angefeuchtet mit Wasser oder Rum, zudem kam beim zweiten Räucherversuch noch eine frische, rote „Habanero Schote“ mit auf die Glut - In keinem Versuch kamen Pökelsalze zum einsatz, Nur Pfeffer, Salz, Knoblauch und Kräuter.
Versuch vier beinhaltete das Grillen von Dackelbeinen (kleine, Nürnberger Rostbratwürsten, ca. 8 cm lang) hierzu verwendete ich 3, 4mm Stahlstangen, welche seitlich eingeschoben wurden – nach geschätzten 5-10 Minuten waren die Dackelbeine dann durch.
Versuch 5. Umfasst das Kochen von Kaffee auf einer 6er Bialetti – Dieser steht derzeit noch aus.
Bilder von den Versuchen und meinem Ding anbei,
Viel Spaß und danke fürs Lesen.
Das Ding an sich:
Versuch Feuer:
Versuch Kochen:
Versuch Räuchern (Lende Roh)
Resultat Lende Roh geräuchert:
Resultat Lende Gebrüht Geräuchert:
Versuch, Grillen von Dackelbeinen:
Gewicht 350g
Größe 17x8,5cm