Hallo miteinander!
[...] solltest du lieber erstmal testen ob dir das "tarpen" überhaupt zusagt.
Also für mich persönlich gibt es nur zwei wesentliche Unterschiede zwischen zelten und tarpen. Ein Zelt bietet zwar mehr Komfort, möglichweise auch mehr Schutz vor Witterungseinflüssen (wobei das sehr vom verwendeten Zelttyp abhängt), aber ein Tarp ist flexibler, wenn es darum geht, sich dem Wetter oder den Gegebenheiten draußen anzupassen, z.B. um nicht all zu sehr aufzufallen oder nicht samt Tarp wegzufliegen. Dafür bietet das Tarp natürlich weniger Komfort, aber wenn man die richtige Form hat und es richtig aufbaut (nach allen Seiten geschlossen), kann auch ein Tarp fast genausogut vor der Witterung schützen. Kalt wird es sowohl im Zelt, als auch im Tarp, wenn man im Herbst und/oder Winter campiert und keine große Heizung mitschleppt (aber wer macht das schon, wenn man nicht auf dem Campingplatz übernachtet). :confused
Ich selbst habe schon ein paar Mal gezeltet in verschiedenen Zelttypen und eine Isomatte und einen Schlafsack braucht man im Tarp auch. Alles andere ist vergleichbar. Nun gut, im Tarp hat man keinen Zeltboden, man kann sich aber eine Bodenunterlage besorgen. Auch wenn vom Gewicht her dann beide Varianten identisch sind, so habe ich beim Tarp doch mehr Möglichkeiten.
Man muss nicht auf Zwang mit einem Tarp herumziehen
Schon klar, aber angenommen es gehen beim Zelt Stangen während der Reise kapputt oder verloren - wenn es z.B. Gebogene sind - kann man die meines Wissens nicht einfach so ersetzen und ist dann ganz schön angeschmiert, wenn man dann das Zelt aufbauen muss. Gut, man kann versuchen, es wie das Tarp abzuspannen, aber ich finde trotzdem, es ist nicht ganz dasselbe. Beim Tarp braucht man hingegen keine Stangen mitzuschleppen und geht ein Ast kapputt, sucht man sich einen Anderen oder spannt es anders ab. Ich möchte gerne flexibel und unabhängig bleiben und daher kommt für mich eher das Tarp in Frage. Auf einem Campingplatz würde ich auch eher das Zelt nehmen, aber wenn es in die Wildnis geht, habe ich für mich entschieden, nehme ich lieber ein Tarp. Was die Plane zum Testen aus dem Baumarkt angeht, so lasse ich die lieber dort, denn ich habe bereits eine zu Hause und weiß, wie sehr die raschelt. Damit könnte ich nicht schlafen. Aber ich weiß schon worauf Du hinaus willst.
Was das Probieren angeht, so ist die Praxis selbstverständlich anders als die Theorie, aber ich glaube ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich kein viereckiges Tarp möchte. Nicht weil es zu klein ist und ich zu groß dafür wäre, sondern weil ich damit bei längeren Touren im Winter und bei sonstigem Schlechtwetter während des Jahres keinen Rundumschutz bauen kann, in dem ich noch aufrecht sitzen - geschweige denn stehen - kann (was mir wiederum ein rechteckiges Tarp ermöglicht). Ein größeres und rechteckiges Tarp hat zwar auch mehr Gewicht, aber wenn man bedenkt, dass man ein kleines bzw. viereckiges Tarp nicht größer machen, dafür ein großes bzw. rechteckiges Tarp aber kleiner machen kann, spricht meines Erachtens viel mehr für ein rechteckiges Tarp. Damit hat man auch ein Tarp für Alles und nicht viele verschiedene Tarps. Sicher sollte man ein Reserve-Tarp daheim haben, aber warum noch mehr? Im Moment erschließt sich mir das nicht und so sieht es halt jeder anders, aber dennoch vielen Dank für die Denkanstöße.
Wenn Du also auf einem Treffen mal ein Tarp siehst, mit etwas darunter, das größen- und formtechnisch an eine Lkw-Felge erinnert....da wohne ich !
Ah ok, alles klar. Da werde ich bei meiner Ankunft gleich als Erstes drauf achten, falls ich kommen sollte.
Und mit einer 5-10€-Baumarktplane kannst Du auch mal "probieren", welche Größe und Form Dir jetzt sympatischer ist!
Dazu brauche ich die Baumarktplane nicht. Ich weiß wie groß mein Bett mitsamt Gestell ist und genauso lang und/oder breit sollte es auch im Tarp sein (im Moment brauch ich noch diesen "Luxus" für den sanften Einstieg ins Bushcraften ^^). Die Maße der Tarps, die in Frage kommen, finde ich im Internet und dann nehme ich ein Blatt Papier und stelle daraus maßstabsgetreue kleine Modell-Tarps her. Wer Origami und räumliches Denken behersscht ist hierbei klar im Vorteil. Da ich aber des räumlichen Denkens in der trockenen Theorie nicht so mächtig bin, weiß ich mir halt anders zu helfen und probier so lange mit Papier herum, bis ich die Größe und Form habe, die mir gefällt.
Bisweilen bin ich damit recht erfolgreich und konnte mit keinem quadratischen Modell-Tarp einen vollwertigen rundum Wetterschutz herstellen, in dem man aufrecht sitzen kann. Mit dem rechteckigen Modell jedoch schon und das ist auch eigentlich das für mich Entscheidende.