2 wochen türkei

  • hai


    Hab mich ja die letzten Wochen etwas rar gemacht, lag an diversen (privaten) Dingen, nunja.
    Jedenfalls hab ich gestern spontan Last Minute für 168.- Hin+Rückflug Türkei (Antalya) gebucht,
    Zeitfenster 2 Wochen nur Flug kein Hotel oder so Kram.


    Leider haben die letzten 24h Stunden eher wenig bis keine brauchbaren Infos ergeben, naja das soll wohl aus so sein,
    letztlich macht ja auch das einen gewissen Reiz aus.
    Grob sieht mein Plan so aus das ich von Antalya aus Richtung Norden mit einem dieser überladenen Dorf-Klein-Busse
    auf die Hochebene fahre, also möglichst weit weg von Touristen und Gedöns und einfach versuche Land & Menschen kennenzulernen.
    In der zweiten hälfte dann belibt immernoch genug Zeit für die Küste...


    Dabei hab ich tatsächlich nix, nur Schlafsack, Tarp, Hobo, Kochgeschirr, Wexelklamotten,Medizin usw also das nötigste und naja die Kamera natürlich,
    das ganze ist also unterm Strich nicht ganz Themenfremd hier...
    Jetzt kann man natürlich im Kopfkino viele Filme abspulen, bis hin zum Hirten der mir dort zeigt was man so am Wegesrand naschen kann,
    (Buchcraft/Survival klingt ja auch immer manchmal etwas aufgesetzt)... aber naja also auf jedenfall Naturnah.


    Falls zufällig noch jemand ein paar Tips kurzfristig auf Lager hat, ich gugge morgen Früh nochmal rein.



    ansonsten bis die Tage !

  • Hallo Krupp,


    da würde ich dir den Lykischen Weg, der immer an der Küste entlang von Antalya aus geht, ans Herz legen. Er soll sehr schön sein, kenne mehrere leute, die ihn schon gegangen sind.
    Hier mal ein Link http://de.wikipedia.org/wiki/Lykischer_Weg und noch ein zweiter http://www.outdoorseiten.net/wiki/Lykischer_Weg . Ich weiß ja nicht, von wo du aus fliegst, aber in der Flughafenbuchhandlung und auch in antalya müsstest du einen Wanderführer auch in Deutsch bekommen.
    Generell ist die Lykische Küste wirklich wundervoll, ich bin da mal motorisiert unterwegs gewesen. Ist sicherlich mit eine der schönsten Ecke der Türkei und die Leute hab ich als ausnehmend freundlich empfunden.
    icvh wünsche dir megaviel Spaß!

  • Erstmal - super Idee so kommt man günstig mal 2 Wochen weg. Nimm dir auf jeden Fall ein Wasserfilter mit und wenn es nur der McNett Aquamira Frontier Pro ist.
    Da ist die Wasserversorgung an sich teilweise schlecht. Da ist es jetzt um ide Jahreszeit noch gut warm - Wasser ist da das A und O - das haben die UL-Jungs in Spanien auch völlig unterschätzt. Vielleicht kannst du vorher schon Brunnen, etc. auf deiner Route ausmachen.
    Hey und richtig viel Spaß wünsche ich dir. :schlaf

  • so bin wieder daheim und kann sogar ein wenig zum Thema bushcrafting beitragen...


    ich will euch nicht lange mit einem 20 seitigen Reisebericht langweilen, dafür¼r ist das hier das falsche Forum,
    bin kurz gesagt 11 tage lang (die anundabreisteage kann man ja nicht mitzählen) in der türkei gewesen,
    circa 150km zu fuss und etwa 600-800km mit winzigen Bussen in der größe eines VW Bussen aber min 25 fahrgästen XD,
    entlang der Küste und den angrenzenden Gebirgen und Hochebenen.


    Feuer:


    ich hatte nie Probleme für den hobo genug kleines und gutes Brennmaterial zu finden,
    diesen Firlefanz den andere hiker (neumodisch für Wanderer *augenrollt*) so mit ihren Gaskartuschen und Adaptern
    (die Türkei hat andere Systeme) betreiben kann man sich also völlig sparen.
    es gibt erstaunlich viele harzreiche Nadelhölzer, Kiefern zb speziell Pinien als hervorragendes Brennmaterial.
    als Zunder für die Aufnahme erster funken eignet sich hervorragend der trockene, filzartige, rindenbast der meisten Palmen.
    diesen kann man direkt am Baum abpflücken da bei den Palmen, beim wachsen, die Rinde aufbricht und dadurch die sehr dicke
    filzige bastschicht freilliegt.
    in Kombination stück (trockene) Rinde + Bast hat man schon super Brennmaterial auf dem man schnell ein Feuer aufbauen kann.


    Wasser:


    im Gegensatz zu Deutschland kann man in der Türkei tatsächlich noch bedenkenlos Wasser aus Flüssen trinken.
    obwohl das Land auf den ersten blick einen trockenen Eindruck macht (was aber eher an den Böden liegt)
    gibt es allerorts quellen, klare Bäche usw. naja die Türkei besteht ja eig nur aus einem einzigem riesen Gebirge sozusagen, kein wunder.
    ebenso findet man auf den abgelegenen Hirtenpfaden immer wieder Zisternen mit Trinkwasser.
    an diesem habe ich mich aber aus Respekt vor den einheimischen Hirten die auf dieses Wasser angewiesen sind nicht bedient
    sondern mein Wasser in dem Fall lieber gekauft oder an quellen gefüllt
    leider sehen das viele hiker anders, hatte dort einige Gespräche mit deutschen hikern und muss leider nebenbei erwähnen
    das die deutschen Wanderer die ich getroffen habe (obwohl eig auch outdoorer) bis auf ein Pärchen allesamt ziemlich merkwürdig waren
    und sozusagen mit Abstand das negativste Erlebnis waren. selbst die 2fache Polizeikontrolle durch einen Zivilbeamten fand ich weniger schlimm.
    man sollte sich schon auch über sowas Gedanken machen, wenn dort durchschnittlich 5 Leute jeden Tag Wasser aus den Zisternen nehmen
    und nicht nur zum trinken für den Durst sondern auch zum Zähneputzen, waschen und kochen...
    (! da ist mir die Hutschnur geplatzt... 2 deutsche Pfadfinderinnen und dann solche Sprüche !) dafür
    naja typisch deutsch jetzt komme ich nach mir die Sintflut.
    oke ich schweife ab...


    Trinkwasser für den Notfall ist jedenfalls eher kein Problem.




    essen:


    tja fischen ist dort schon mal gar kein Problem. man brauch nur ne Schnur ins Wasser halten und schwubs..., hehe.
    jagen eig auch nicht. das habe ich zwar nun nicht gemacht, dafür brauch man auch in der Türkei eine Lizenz,
    aber wildern ist dort Volkssport.
    witzigerweisse haben die Türken ein großes wildschweinproblem an den Küsten da es dort kein großes Raubwild mehr gibt
    und die einheimischen bekanntermaßen kein Schweinefleisch essen.
    das hat gar nicht mal was mit der Religion zu tun sondern ist kulturell tief verankert, also auch nicht -muslime essen dort
    kein Schwein, jedenfalls nicht die Türken




    aber gut, bushcraft...
    rein theoretisch kann man nicht verhungern. Schildkröten zb finden man in Massen. die erste fand ich noch Zufällig als ich eine
    pause machte und es im Gebüsch raschelte. die hatte ihr Nest an der Schattenseite eines Baumes, eine kleine Kuhle gegraben,
    dort hat sie gewohnt sozusagen.
    nachdem ich das wusste hab ich dann noch ööfter welche gefunden.
    an und in Bächen und kleinen stehenden warmen Gewässern findet man durchaus unmengen Schildkröten,
    gibs kein Wasser dann findet man sie wie gesagt direkt neben den Bäumen.


    interessant ist auch die Vielfalt an wildwachsenden essbaren Pflanzen und Früchten.
    Man darf sich wirklich nicht vom ersten (trocken) wirkendem Eindruck täuschen lassen.
    Wilde Chillis (super ich liebe Chillis) findet man oft wenn man einmal weiss wie die Pflanze ausschaut,
    aber auch bekannte sachen wie wilde Ãpfel, riesige (apfelgroße) Zwiebeln usw.


    einmal schenkte mir ein grichisch/türkischer Wanderer morgens eine Frucht,
    unser beider englisch reichte nicht weit und ich habe erst in Deutschland mit Hilfe von google herausfinden können was das war.
    er meinte das ist das türkische redbull unter den Früchten...
    mit dieser Frucht zog ich dann weiter und fand auch den baum dazu (eig gibs davon unmengen aber oft sieht man ja den wald vor lauter bäumen nicht).
    davon hab ich 3kg mitgenommen nach Deutschland :)


    es handelt sich dabei um eine art des Johannisbrotbaumes und die früchte werden im Spätsommer/herbst geerntet.
    sie hängen zu diesem zeitpunkt bereits getrocknet an den bäumen und können ewig gelagert werden.
    ist eine "survivalpflanze" die in einer liga mit unserer birke spielt, schade das es diese Bäume bei uns nicht gibt.
    die frucht sieht aus wie eine riesige braune, ledrige bohne und ist extrem nahrhaft.
    man kann sie so essen, die schale ist etwas hart aber eigentlich nur beim reinbeissen die frucht als solche ist eher weich
    eine konsistenz wie ein müsliriegel wobei man die kerne nicht isst.
    hab mich später mit einem anderen Türken darüber unterhalten, aus den Kernen macht man Mehl und kann damit backen.
    heutzutage wird dieses mehl aber eher weizenmehl beigemsicht.
    weiterhin kann man die Früchte zerkleinern, dieTürken nehmen dafür Mörser es geht aber auch mim messer grob hacken,
    und wie einen tee aufbrühen. man muss es etwas länger kochen lassen und abseihen und erhält ein,
    ein wenig nach zuckerrübensirup schmeckendes, sehr energiereiches getränk..
    diese Bäume sind quasi das Grundnahrungsmittel der Hirten die dort in der Türkei immernoch über hunderte kilometer herumziehen.



    hier mal der wiki link zu dieser pflanze (sie wächst wohl durchaus auch in Europa, in den wärmeren regionen, bevorzugt aber Küstennähe)


    http://de.wikipedia.org/wiki/Johannisbrotbaum


    also falls ihr mal in südlichen Ländern seid, augen auf, an diesem baum könnt ihr euch satt essen.
    man kann daraus zwar keine hauptmahlzeit zubereiten aber die Hirten die da unterwegs sind essen es quasi unterwegs als snack und eben als Getränk..


    so naja mit bushcraft habe ich dort nicht viel gemacht weiter.
    Es fehlt halt das wissen um Pflanzen dort und die kommunikation ist schwierig.
    Man will sich ja auch nich vergiften...


    so das wars soweit. einen reisebericht spare ich mir wie gesagt. viel wildniss, einsame buchten, staubige Bergdörfer
    und jede menge antike ruinen mitten im nirgendwo...
    fall jemand mal in die Türkei reisen will und näheres wissen möchte kann ich mit meinem bescheidenen wissen evt
    ein paar tips geben.
    Ich werd auf jedenfall wieder hinfliegen...



    so sieht zb ein typischer hirtenpfad aus (in dem fall geht hier ein fernwanderweg lang, der sogenannte lykische weg)
    wenn ihr genau hinschaut seht ihr auf einem stein einen rotweisse markierung, denen muss man folgen, was manchmal
    in eine sucherei ausartet.

    manche hirtenpfade sind kaum fussbreit und daneben gehst dann 50 meter abwärts... kam mir merhfach wie ne bergziege vor haha.



    solcherlei ruinen findet man allerorts. wenn man in der türkei stolpert ist man garantiert mit der zehe an einer antiken ruine
    hängengeblieben.
    es ist also völlig unnötig die großen eingezäunten ruinen zu besuchen, kostet sinnlos eintritt, man findet auch so genug spannende dinge.
    natürlich gilt auch hier beim erkunden leave no tracks... wenn 100 leute über ein altes mosaik trampeln bleibt nimmer viel übrig.


    die abgelegenen buchten sind noch nahezu unberührt

    leider findet man auch oft völlig vermüllte abschnitte vor.
    den türken geht es da so wie uns vor vielen jahren, sie können mit der wegwerfgesellschaft und dem ganzen müll noch
    nicht umgehen und werfen wild alles in die pampa.
    ähnlich wie in deutschland sind stellen die mit dem auto erreicht werden können hochgradig zugemüllt.
    nicht von touristen sondern tatsächlich von den türken selber...
    als ich vom deutschen pfandsystem erzählt habe waren die türken immer sehr begeistert.


    so naja nur mal 3 fotos von der küste...
    weitere fotos folgen noch wenn ich mal die fast 1000 bilder gesichtet,ausgemistet und sortiert habe,
    hab dazu nocgh keine richtige zeit gefunden leider.
    egal ob küste oder berge, die türkei iszt wunderschön und auch naturbelassen sofern man abseits der touristengebiete
    unterwegs ist.


    :)



    so nochmal etwas nachgebessert mit rechtschreibung und leider zertrümmert mir dieses forum manchmal die ü-ä-ö ´s ka warum...


    also dann viel spass beim lesen oder so :winken

  • noch ein paar bilder.... kommen noch merh ^^






    edi:
    zb also mal die ersten beiden bilder, es sieht auf den fotos so weit weit weg aus...
    das was man am horizont sieht war dann tagesziel.
    Auf Foto 1 bei Kamlucha waren es circa 10 km, nicht so viel aber 34grad waren hart...
    das 2te Foto, die Küste gegenüber war nur 4-5 km (luftlinie...) aber 20km auf der straße da :wallbash
    naja war so toll trotzdem. ichlad mal noch ein par bilder hoch die tage....


    oke und ja, hab keine nackfotos von den wirklich hübschen türkmädels...
    aber dafür ein foto vom sexy buschcraft baum...

    ist der johannisbrotbaum. Diese "Bohnen" sind sehr Nahrhaft.


    noch ein edit... auf dem letzten foto sieht man 2 türkische jugendliche (ka so teens? also 16-17?)
    beim angeln... die haben einfach die schnüre ins wasse rgeworfen und gezogen(geblinkert vermutlich)
    und auch nen guten fisch rausgezogen davon hab ich aber kein foto leider irgednwie versemmelt.
    jedenfalls ohne angel nur schnur und können... so okey genug für heute

  • Wo hast du die Ruinen von den korinthischen Säulen aufgenommen?


    Die Form des korinthischen Kapitells ist sehr interessant. Ich würds fast für byzantinisch halten. Dazu noch die wulstigen Spira und die unkannelierten Schäfte. Würd mich echt interessieren welcher Ort das war.

  • affenjunge XD was auch immer diese Fachbegriffe bedeuten haha,
    es handelt sich um Andriake http://de.wikipedia.org/wiki/Andriake
    der wikiartikel ist nicht ganz vollständig (glaube ich) er erwähnt nicht die lykische kultur die dort vor den Griechen präsent war.
    Man sieht es auch an den 4 völlig verschiedenen baustilen bzw findet circa 1-2 km nördlich auf der gegenüberliegenden hügelkette
    lykische ruinen und sargopharge.
    Das gesammte Tal/ehemalige Bucht/Hafenanlage als auch die anliegenden Küstenstreifen sind voller größerer und kleinerer
    Ruinen bzw Fundamentreste größteneteils aus unbearbeiteten Felsbrocken.
    LEdiglich im Bereich der LAger und Produktionsanlagen (wovon auch die Aufnahmen der Säulen stammen)
    findet man aufwendigere Baustile bis hin zu präzise gehaunen 1-2kubimeter Steinquadern des Getreidelagers aus römischer Zeit.
    Ist sehr interessant das ganze, für diese Ruinen und der Erkundung der umliegenden Küstenstreifen habe ich grob 4 Tage investiert
    und glaube immernoch nicht alles gefunden.
    Die Hafenanlage selber wird vermutlich in den näxten 2-3 JAhren eingezäunt, die Türken sind da recht geschäftstüchtig,
    so kostet Myra zb knapp 18 Lira also etwa 8-9 Euro, was ich mir gespart habe.

  • Die Säulenstellung scheint von einer Art Pronaos oder Stoa zu stammen, die zu dem Lagergebäude gehört.
    Andriake ist jedenfalls eine griechiche Gründung, wobei man sicher sein kann, dass auch Lyker dort lebten.


    Hast du noch mehr Bilder von den Pfeilersarkophagen und den Monumenten allgemein?

  • Die lykische Kultur hat sich dort lange erhalten und etliches an Stilelementen wurde von den Griechen und später den Römern übernommen. Die Gegend dort ist geradezu übersät mit spannenden Überresten. War zwar keine Wanderung, aber vielleicht interessieren dich auch meine Reiserinnerungen an lykische Küste ( http://sternstaub.org/blog/?p=103 )
    Das wäre die richtige Gegend für dich und zum Glück ist es durchaus nicht so touristisch, wie man immer meint. Irgendwann werde ich den lykischen Weg mit Sicherheit auch gehen.

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