Duschen - simpel und einfach!

  • Hallo zusammen!


    Neulich, im "Kessel von Muhau", haben wir diese Solarduschen ausprobiert. Das System funktioniert, ist aber recht sperrig und nix für Rucksacktouren. Da mir aber der extrem niedrige Wasserverbrauch von um die 2 - 3 Liter für einmal abwaschen aufgefallen ist, kam mir folgende Idee:


    Man bohre (heiße Nadel geht auch!) in einen PET-Flaschendeckel einfach eine Serie von kleinen Löchlein, so 1 mm, und schon wird jede PET-Flasche oder auch Faltflasche zur Dusche! Rauslaufen tut nicht viel bis nix, man muss halt die Flasche drücken um Wasser zu bekommen. Aber es funktioniert und der Platzbedarf im Hygiene-Set ist grade mal ein Schraubdeckelchen.


    Bei meinem Versuch habe ich ein Löchlein in die Mitte und rundherum, aber dicht dran, weitere Löchlein gebohrt. Effektiver dürfte es sein, diesen Löcherring mehr zum Rand hin zu bohren!



    Liebe Grüße,


    Westwood

  • Hallo Westwood, danke für den Hinweis.
    Die Idee hatten auch schon diverse Ultralight Hiker.
    Da hatte ich die Idee schon übernommen.
    Ich habe auf längeren Touren immer einen extra Duschverschluß beim Hygienezeug und sowieso 2 l Platypus als Wasserbehälter dabei..Damit ist das Duschvergnügen länger. Die Platypus hat ein nachträglich gestanztes Loch am Bodenrand, dann kann ich diese sogar aufhängen.
    Gruß Taiaha

    Amateure üben, bis sie es richtig machen.
    Profis trainieren, bis sie es nicht mehr falsch machen.

  • Klasse Sache! Wobei ich unterwegs meist nicht Dusche sondern einfach mit Waschlappen den Körper reinige und dann mit meinem Becher/Tasse die Haare einmal nass mache zum shampoonieren und dann halt noch mit 2 oder 3 Tassen den Schaum auswasche... immer nur wenig Wasser vergiessen, dafür aber öfter...


    Jetzt müsste man direkt den nächsten Faden aufmachen mit der Frage: WOMIT duscht ihr euch...? Ich verwende zb meist einfach Kernseife da die mir biologisch abbaubar erscheint und eh nur im geringen Umfang genutzt wird... Alternativ nutze ich ab und an dieses rel. teure Bioduschgel das man im Outdoorladen bekommt.

    *********************
    "Rückblickend betrachtet mag das eine ziemlich doofe Idee gewesen sein... Aber Spaß hats trotzdem gemacht."
    *********************

  • @Westwod
    jo, klappt prima!
    wenn die "Löchleins" nicht ganz so eng beieinander gestochen werden ist das schon richtig ein Gefühl von Dusche ...


    bushcraftportal.net/gallery/index.php?image/2942/


    Gruß
    Michael


    PS:
    wobei - wenn ich draußen bin, dann verschwende ich kein Trinkwasser zum Duschen ... ich nehme wenn möglich das vorhandene Wasser aus der Umgebung und benutze dafür mein mir angewachsenes Werkzeug ... zwei drei Hände voll Wasser tun es auch


    PSS:
    und wenn man keine PET-Flasche dabei hat ...?!
    Dann nehme ich einfach alles andere Nötige zum Duschen anderweitig mit in den Busch ...
    siehe Album "PET-Dusche"

  • den guten alten Waschlappen, der kommt an Stellen wo die kleine Dusche nicht hinkommt

    Och doch, da wo man mit einem Waschlappen hin kommt, kann man eine kleine PET-Flasche auch hin halten. Ich will die Flaschendusche ja nicht hoch in einen Baum hängen sondern mehr als mobilen Wasserhahn benutzen. Durch die kleinen Löchlein im Deckel ist die Durchflussmenge übrigens recht gering. Das spart mehr Wasser als sich ein paar Tassen voll über den Kopf zu kippen.


    Ich habe auch schon Situationen erlebt, da willst du keinen Waschlappen benutzen, z.B. wenn man sich einen Wolf gelaufen hat. Im Grunde kann man die sogar als Alternative zum Toilettenpapier benutzen und braucht nicht die ganze Landschaft zu verschandeln.


    Als wir in Muhau die Solarduschen getestet hatten, kamen wir übrigens grad aus einer Höhle. Da wäre ein Waschlappen an uns restlos verzweifelt.


    Wie auch immer, ich werde mir so ein Decklechen ins Waschset packen und nachher bringt es wahrscheinlich die Kombination mit Lappen und Co.



    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Da muss ich mich wohl als Softie outen. Wenn ich mehrere Tage unterwegs bin, hab ich
    a.) immer nen Waschlappen mit
    und
    b.) mein 3l Source Beutelchen dabei
    Wenn man dann einen kochenden Feldbecher voll Wasser auf eineinhalb bis zwei Liter Quellwasser kippt, und das Beutelchen ~ 2m hoch aufhängt, hat man ne Luxusdusche :D

  • Als ich in der Armee war hatte mal ein Rekrut den Feldweibel waerend eines grossen Maneuvers gefragt; "Wann koennen wir entlcih wider mal duschen." Das war nachdem wir schon vier Tage und Naechte im Feld ausgesezt waren mit nichts als was wir am Koerper trugen, wie im Krieg eben. Der Feldweibel antwortete dem Rekruten "Ihr seit erst dann richtige Maenner wenn man euch von einem Kilometer weit weg riechen kann und euch die Arschbacken zusammen kleben." :lol


    Also wenn ich fuer mehrere Tage auf der Jagt im Bush bin nehme ich das mit der Koerperpflege nicht so genau. Eine Flaschendusche und Lappen reichen mir da voellig aus.

    Wenn Du nicht für Deine Freiheit kämpfen willst, hast Du auch keine verdient.
    Folge nicht den Spuren Anderer, gehe Deinen eigenen Weg und hinterlasse Deine Spuren.

  • So eine Dusche ist zwar eine tolle Sache aber ich hab das bisher einfach weder gebraucht noch vermisst...
    Ich machte das bisher immer so...:
    Wenn ich ne Weile unterwegs war, suchte ich mir bisher immer nen netten See, Fluss oder Bach und ging baden.
    Als Waschlappen mussten getragenen meine Socken herhalten, denn die musste ich eh wechseln und konnte sie dabei auch gleich Waschen, als Seifenersatz nutzte ich bisher immer, mit Wasser und bei Bedarf etwas Sand, zerriebene Birkenblätter (spart Gewicht und schont die Umwelt)


    Ich stelle mir dabei jetzt echt die Frage, wenn ich an ein Gewässer komme, warum erst noch ne Duschflasche/Tüte füllen und aufbauen und nicht einfach gleich darin baden gehen???

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Seifenersatz nutzte ich bisher immer, mit Wasser und bei Bedarf etwas Sand, zerriebene Birkenblätter (spart Gewicht und schont die Umwelt)

    Das nenn ich mal Bushcraftpeeling, ich bevorzuge Birkenblätter pur oder zum Hände reinigen Asche.


    MfG Bushdoctor

    Auch dieses Jahr bietet Bushdoc´s School of advanced Survival and Bushcraft wieder folgende Kurse an:
    -Bushcraft ohne Busch
    -Survival ohne zu überleben


  • Nu ja, das Thema jetzt ist aber "Duschen - simpel und einfach!" und nicht "Alternativen zum duschen". ;)

    ich stelle mir dabei jetzt echt die Frage, wenn ich an ein Gewässer komme, warum erst noch ne Duschflasche/Tüte füllen und aufbauen und nicht einfach gleich darin baden gehen???


    Deine Frage hast du dir im Grunde sogar schon selbst beantwortet: wenn ich an ein Gewässer komme ... In meiner Region z.B. gibt es weit und breit nix, wo man drin baden oder gar schwimmen könnte. Nur ein paar dreckige Fischtümpel und zwei regelrechte Badeseen mit Kassenhäuschen. Und selbst da ist mir außer im Hochsommer das Wasser zum Baden viel zu kalt.


    Der Vorteil einer Duschflasche ist der minimale Wasserverbrauch und die Tatsache, dass man das Wasser mit Sonnenwärme oder einer Tasse heiß Wasser auf angenehmere Temperatur bringen kann.



    Lieben Gruß,


    Westwood

  • Ich denke beide Ansätze, von Wandervogel und von Westwood haben was für sich!
    Wer in Schweden oder Finnland im Sommer unterwegs ist, klar, der springt in den nächsten See.
    Im Winter habe ich bisher mit dem Topf Wasser geschöpft und über mich gekippt, aber danke Westwood, auf so ne einfache aber geniale Idee mit der Flasche bin ich bisher mal wieder nicht gekommen.
    Auch bei Touren hier in Deutschland, ich sag mal, eher in der Zivilisation, hat sone Dusche schon was für sich. Vor allem wenn man nicht alleine unterwegs ist.
    Alleine in Finnland sag ich mir allerdings auch (bis ich zum nächsten Einkaufen muss): En rischtische Mann muss stinke! :winken

  • Ich glaube ich muss den armen Kollegen Westwood nächsten Sommer mal nach Sachsen-Anhalt zum baden einladen....alleine hier bei mir in der Ecke gibt es die Elbe, die Mulde, die Rossel und gefühlte 3000 Badeseen von denen die meisten keine Kasse oder zu mindestens riesige Löcher im Zaun haben!
    Kein Wunder das der Mann sich ne Wanderdusche kreiert...dafür hat er aber Höhlen zum klettern und ich nur alte Brücken und Industrieanlagen... :o(

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Man kann auch warten bis es regnet und sich an die Kante seines Tarps stellen...


    Mir sind Asche, Sand und Birkenblätter doch eine Spur zu naturnah - und Seife - auch Ökoseife sollte man immer in respektvollen Abstand zu Gewässern benutzen. Ob ich da jetzt ein paar Pet-Flaschen, ein Faltbecken, eine Trinkblase, mein Kochgeschirr, oder eine Plastiktüte mit Brauseaufsatz hinschleppe nimmt sich vom Aufwand gar nichts. Dass man davor oder danach im Wasser planschen kann steht ja außer Frage - aber sauber wird man davon halt nicht.

  • Der Gedankenansatz von Westwood ist gar nicht so verkehrt ! Andererseits frage auch ich mich,ob 1,5 oder2 liter Wasser zum duschen ausreichen.... Westwood hat mich jedoch dazu inspiriert, mir mal eigene Gedanken zu machen. Wie nun,wenn man einfach ein Stück Zelt - oder Gewebeplane (billiger) kreisförmig zurechtschneidet? Am Rand könnte man ringsum Löcher einstanzen, durch die man eine Schnur / Wäscheleine o.ä. fädelt,so dass man das Ganze durch zusammenziehen verschliessen kann, wie Opas guten alten Tabaksbeutel. Die Schnur / Leine wäre dann gleichzeitig eine Aufhänge - Vorrichtung für das Ganze. In die Mitte des Kreisförmigen Zuschnitts macht man dann so 10 -15 Mini -Löcher )mit einer Nadel o. ä. damit das eingefüllte Wasser nicht zu schnell ausläuft. Wenn die Verschlußschnur lang genug ist,könnte man sie einfach über einen Ast schmeissen,der hoch genug ist und die "Dusche" daran hochziehen und an einem niedrigeren Ast "arretieren"..... Ich probier das die nächsten Tage mal aus und werde Bericht erstatten...... WENN es funktioniert ,hätte diese Variante für mich den Vorteil,dass
    a) man so eine grössere Menge Wasser einfüllen könnte und
    b) das Ganze sich relativ platzsparend gestaltet,da die Plane zu einem Mini - Päckchen gefaltet werden kann,was bei den PET-Flaschen nicht der Fall wäre...
    Wie dem auch sei... Ich wage den Selbstversuch und halte Euch auf dem Laufenden! ;)


    Grüße aus Köln!
    Ralf :bcplove

    When the last tree has fallen down , the last river is poisoned and the last animal has died , you´ll finally notice that you can´t eat money !
    Respect Mother Nature! She is stronger than everything, humans can build !

  • Also die Wassermenge is auch so ne Sache, über die ich nachgedacht hatte...ich hatte im letzten Urlaub eine alte Gießkanne zur Dusche umgebaut - also Brauseaufsatz ab und den Kannenhals mit gerollter Birkenrinde verstopft, so das nur noch wenig Wasser raus kam...(meine Frau bestand auf einer Dusche im Urlaub!)
    Die Kanne fasste ca. 10l wovon wir ca. 7l für 2 Leute, zum halbwegs ausgiebigen Duschen verbrauchten, also 3,5l pro Kadaver.
    Diese käuflichen Camping-Solarduschen fassen ca. 20l, die dann für 7-10 Minuten Duschvergnügen ausreichen sollen - was ich persönlich schon für sehr lange halte!
    2l Könnten also echt ausreichen wenn man sich geschickt anstellt!


    Was die von Westwood angesprochene Verwendung, als tragbares Bidet angeht, sollten 0,5l ausreichen wobei ich dabei allerdings die Problematik sehe, das man bei dieser Art der Verwendung, das Wasser, anders als bei der Verwendung als Dusche, von unten nach oben bekommen, also die Flasche zusammendrücken muss! Was sich bei einer 0,5l Coca-Cola-Flasche , da diese doch recht robust gebaut ist, etwas schwierig gestalten könnte - Besonders in der Hocke, hinter dem Rücken, mit herunter gelassenen Hosen, mitten in der Botanik...man stelle sich nur mal vor, dabei das Gleichgewicht zu verlieren und nach hinten um zu fallen...und das mit einer stabilen Flasche unter dem Hintern...AUA...und wie erkläre ich bitte meinem Hausarzt und vor allem meiner Frau, das ich beim Bushcraften von einer Colaflasche gepfählt wurde...??? Also ich hätte da etwas Angst!
    Bei dünnwandigen Flaschen stelle ich mir die Frage, "Wie oft machen die diesen Pressvorgang mit, ehe das Material aufgibt??"
    Sollte man nicht eher gleich so einen 2l Eistee Tetrapack mit Schraubverschluß umbauen, statt einer Flasche? Den Tetrapack kann man mit etwas Geschick auch recht platzsparend zusammen falten - und er gibt, vor allem, auch nach wenn man drauf fallen sollte!!!!!

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