Riesenbovist

  • Er ist ebenso unübersehbar wie unverwechselbar: der Riesenbovist


    Der Riesenbovist oder Riesenstäubling (Calvatia gigantea, andere Namen: Langermannia gigantea, Lycoperdon gigantea) ist ein Hutpilz aus der Ordnung der Blätterpilze, obwohl er weder über Hut noch Lamellen (Blätter) verfügt.


    bushcraftportal.net/gallery/index.php?image/2847/



    Beschreibung:


    Riesenboviste wachsen von Juni bis September vornehmlich auf Wiesen, Weiden und lichten Wäldern (aufgelockerte Kiefernwälder auf eher trockenen Standorten oder in lichten Laubwäldern mit Auwaldcharakter [Erlen - Eschen]). Charakteristische Standorte sind vor allem alte Streuobstwiesen, Feldraine, Gärten, Rieselfeldern wo schon Hexenringe von zehn oder mehr Metern Durchmesser beobachtet werden konnten, verbreitet im Flachland, zerstreut oder selten im Hügel- oder unteren Bergland; vom Mittelmeergebiet bis Südskandinavien.
    Sie können einen Durchmesser von bis zu 60cm erreichen und bis zu 25kg schwer werden.



    Verwendung:


    So lange das Fleisch noch weiß und fest ist, kann der Pilz gegessen werden, ob seiner Größe reicht er für mehrere Personen.
    Man kann ihn in Scheiben schneiden und wie ein Schnitzel panieren und braten, man kann ihn aber auch aushöhlen und füllen:


    Dem Bovist wird oben ein Deckel abgeschnitten und mit einem Messer so ausgehölt, daß eine gut 10mm dicke Wand stehen bleibt.
    Das Fleisch wird in Würfel geschnitten und mit Hack, zwei Zwiebeln, mind. 4 Zehen Knoblauch angebraten bis die Flüssigkeit verdampft ist.
    Zwischendurch den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
    Ist die Masse schön sämig, mit Rosmarin, Oregano, Thymian, Pfeffer, Salz, Olivenöl, etwas Chilli oder scharfem Paprika würzen und in den Pilz füllen. Den Deckel wieder drauf legen und gegebenenfalls mit Zahnstochern fest stecken, den Pilz mit Olivenöl bestreichen, ab in den Ofen und gut 20 Minuten backen.
    Nach ca. 15 Minuten den Deckel abheben, die Füllung mit Käse bestreuen und fertig überbacken.


    Beide Rezepte habe ich schon ausprobiert und kann nur sagen: lecker!



    Verwendung im Survival- Bushcraftbereich:


    Einer weiteren Quelle nach kann das getrocknete Fleisch auch als Zunder verwendet werden. Dieses versuche ich, sobald meine Scheiben getrocknet sind und berichte dann.
    Ebenso soll er blutstillend wirken wenn man ihn als Wundauflage verwendet.


    bushcraftportal.net/gallery/index.php?image/2848/



    Lieben Gruß,
    Ilves

  • Hi Jan,


    wie üblich gibt es bei den Pilzen „Hunderttausend“ verschiedene Arten. Der oben beschriebene Pilz ist ein („der“) Riesenbovist und eben jung gut eßbar. Maximal (wenn überhaupt) ist er mit einem anderen Riesenbovisten verwechselbar – dem Kartoffelbovist. Dieser ist aber eher bräunlich statt hell und weiß und beim aufschneiden ist er innen wenn er jung ist gelblich - bräunlich, wenn er älter ist geht es ins schwarze. Dieser Pilz ist leicht giftig, er verursacht Verdauungsbeschwerden.
    Es gibt noch einige andere Arten von Bovisten von denen auch hier die meisten jung eßbar sind. Diese müßte man aber extra beschreiben um eventuelle Verwechselungen zu vermeiden daher ist eine generelle Aussage wie „alle Boviste sind eßbar“ nicht machbar, wohl aber kann sicher zum Riesenbovisten gesagt werden: ja.


    Einen lieben Gruß,
    Ilves

  • Kartoffelboviste erkennst du vor allem an der Struktur der Oberfläche die mit Rissen durchzogen ist, wärend der Riesenbovist ziemlich glatt ist.


    Sehr ähnlich wie der Riesenbovist schmeckt der Flaschenstäubling, der vor allem im Wald vorkommt und durch die kleinen Noppen auf seiner Oberfläche zu erkennen ist.
    Einfach mal danach googeln, ist recht schwer zu verwechseln, wenn man mal ein Auge dafür hat.

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