(Die Höhlennamen sind abgekürzt: ein "h" steht für Höhle, ein "p" für Ponor, "st" für Stollen und "w" für Werk.)
Hier möchte ich euch gerne über das Speleo-Wochenende vom 18. August berichten. vorweg: es ging nicht nur um Höhlen, es ging auch um viel Bushcraft, Outdoor, Lagerfeuer und (wer mich kennt ahnt es!) lecker essen, garniert mit neue Leute kennen lernen und einfach ein klasse Wochenende miteinander zu verbringen.
Ich selbst habe keine Fotos gemacht, die können die anderen Teilnehmer gerne beisteuern. Auch will ich mich mit meinem Berichtsanteil auf die Höhlenfahrten beschränken. Alles andere werdet ihr aber bestimmt auch erfahren.
Teil 1, Fahrt in die Nebelh.
Wieder einmal haben wir, ziemlich spontan organisiert, ein phantastisches Wochenende miteinander
verbringen können! Thema waren eigentlich die Höhlen um Mudershausen, speziell die Nebelh., die Schluchth. und der Fichtennadelp. Übernachtet haben wir, Kräuterhexe, TaunusNiva, derWaschbär, Ahanit, Outdoorfriend und ich in dem alten Steinbruch vor der Schluchth. - dem „Kessel von Muhau“.
Diesen alte Steinbruch, bereits seit Jahrzehnten stillgelegt, hat sich die Natur schon fast vollständig zurückgeholt. Reichlich Humusboden bietet ein gute Grundlage für einen ziemlich dichten alten und jungen Baumbestand. Auf einer freien Fläche mitten drin gibt es seit ewigen Zeiten eine große Feuerstelle, mittlerweile allerdings auch schon fast zugewachsen. Gelegenheiten zum zelten, tarpen oder für Hängematten gibt es
reichlich. Am einfachsten war es bei dem herrlichen Wetter allerdings, einfach seine Iso-Matte irgend wo hin zu legen. Der Sternhimmel ist eben die beste Decke für den Bushcrafter!
Los ging alles Samstag Morgen. Ein befreundeter Altbergbauler hat mich zu Hause abgeholt und gegen 1000 trafen wir uns mit Kräuterhexe in der Nähe der Höhlen.
Bei vielleicht mittlerweile 25° im Schatten quälten wir uns in dicke Fleece-Klamotten und warme Socken. Drüber noch robuste Overalls, Arbeitsstiefel, Handschuhe und Helm. Nach einem kurzen Spaziergang in den Wald standen wir dann vor dem Tor der Nebelh.. Nun ging die Quälerei auch gleich weiter, das Gurtzeug musste noch drüber und dann konnten wir, bereits nass geschwitzt, einfahren.
Schon auf der Einstiegsleiter empfing uns die Höhle mit ihrem kalten Atem. Durch einen weiteren senkrechten Schacht ging es dann am Seil etwa 6 Meter weiter in die Tiefe von wo wir durch enge, verwundene Gänge weiter nach unten in die Trümmerhalle vordrangen. Diese, etwa 50° abfallende Halle
führte uns dann über mehrere Abseilstellen vorbei an den herrlichsten Calcit- und Sinterformen in etwa -60 Meter. Hier im Zentralbereich verzweigt die Höhle in verschiedene Richtungen. Wir entschieden uns, über eine tektonische Kluft und eine eng-zerklüftete Bruchzone in den tiefsten Bereich bei etwa -86 Meter vorzudringen.
Hier hatten wir dann eine verdiente Pause eingelegt und erst mal was zu essen gekocht. Kräuterhexe und ich hatten uns schon vorher auf Jägernudeln mit Würstchen geeinigt und konnten uns kochtechnisch prima ergänzen.
Anschließend ging es über die sogenannte Lehmrutsche, eine etwa 50 – 60° ansteigende glatte Röhre mit losem Lehmboden wieder fast 30 Meter aufwärts. In den oberen Bereich hatten wir schon vorher von dem Zentralbereich aus ein Kletterseil geworfen, an dem wir dann aus der Röhre ausgestiegen sind.
An dieser Stelle wird die Höhle auch von einem ehemaligen Luftschacht zum Barbara-St. angeschnitten. Hier konnten wir uns rund 12 Meter in das alte Bergw. abseilen und es in beide Richtungen einige hundert Meter befahren. Es gab zum Teil noch alte Einrichtungen wie Wasserleitungen, Bahnschienen, Werkzeug und Armierungen zu bestaunen. Noch interessanter war allerdings der Besuch in der vom Stollen angeschnittenen Bismarckh., deren engen, schroff scharfkanntig-zerklüfteten Eingangsspalt nur noch Kräuterhexe und ich auf uns genommen haben.
Zurück im Stollen machten wir uns dann an den Aufstieg und nach insgesamt 8 Stunden schlug uns wieder die Hitze des Tages entgegen. Insgesamt hatten wir nun unter Tage weit über 2 Km Ganglänge und rund 210 Höhenmeter teils auf Bauch und Rücken kriechend, kletternd und am Seil zurückgelegt.
Es war eine klasse Tour, zumal wir wieder einmal ein paar Ecken gefunden haben, an denen sich weitere Forschung noch lohnen wird.
Krönender Abschluss unserer Fahrt war aber zunächst die in weiser Voraussicht aufgebaute Felddusche.
Lieben Gruß,
Westwood