Verbandsmaterial / Druckverbände

  • Servus zusammen,


    einen 0815 Druckverband sollte ja jeder können. Ich hab auch auf den Touren alles dafür dabei. Mir stellt sich die Frage gibt es da clevere Verbandsmaterialien die einem das Leben leichter machen oder eine höhere Fehlertoleranz haben?


    Z.B. jetzt absichtlich übertrieben Formuliert: Der fertige Druckverband in einem Päckchen (Binde mit integrierter steriler, blutungstillender Wundauflage und beiliegenden "Druckkörper"). Ich hab eine stark blutende Wunde vor mir und reiß das Päckchen auf. Ich hab alles sofort zur Hand, ich lege den Verband dann einfach an und muss nur noch darauf achten dass der "Druckkörper" richtig platziert wird und der Verband faltenfrei und fest gewickelt wird.


    Gibt es solche oder andere Verbandsmaterialien die einem das Leben leichter machen oder eine höhere Fehlertoleranz haben?

  • Also meines Wissens nach nicht, eben weil der Druckkörper ja immer wo anders platziert werden können muss...ähm...anders ausgedrück, du musst die Möglichkeit haben, den Druckkörper beliebig zu platzieren, je nach Art und Stelle der Verletzung!
    Ich hab für den Fall immer ein paar Tampos mit beim San.Material - Die saugen bekanntlich, gut Blut auf und sind von der Form her gut geeignet, um auch bei großen Wunden 2-3 davon einzusetzen - Ansonsten ich hatte es ja schon mal erwähnt, es gibt ein Mittel namens "Celox", das Zeug ist zwar maga teuer in Deutschland - ABER - Du kannst damit auch Schlagaderblutungen innerhalb von 30sek. (!!) stoppen, Bei Schnitten oder Platzwunden an schwierigen Stellen, also Stellen an denen du kaum, oder nur schlecht nen Druckverband anlegen kannst, ist das Zeug einfach genial - Als Beispiel: Stell dir vor du bist im Team am Klettern, einer stürzt und hat ne üble Schnittwunde im Nacken - Dann würdest du ihn mit einem Druckverband erwürgen!
    Celox drauf, 30Sek. andrücken und dicht ist das Leck!

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

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  • Der Druckkörper des Druckverbandes sollte nicht unbedingt "saugend" sein, man kann also ein geschlossenes Verbandpäckchen oder auch eine geschlossene Packung Papiertaschentücher oder ähnliches nehmen. Also: Wundauflage, ein paar Wicklungen Verband, und dann erst der Druckkörper. Falls der Druckverband nicht ausreicht, wird NICHT der Druckkörper verschoben, sondern ein neuer oben aufgebracht. So hab ich es jedenfalls bei der Feuerwehr gelernt. Aber im Rettungswesen ändert sich ja alles allenthalben, weswegen ich keine Garantie auf Aktualität meines Wissensstandes gebe. Insofern weiß ich nicht ob man ein extra Verbandset benötigt Ben.


    Was einem draußen das Leben erleichtert, sind die altbekannten Verbandpäckchen, egal ob "zivil" oder in "oliv" von der BW. Dort hast Du eine sterile Wundauflage und einen Verband in einem. Druckkörper wird wie gesagt "improvisiert" aus allem was zur Verfügung steht.


    es gibt ein mittel namens "celox", das zeug ist zwar maga teuer in deutschland - ABER - du kannst damit auch schlagaderblutungen innerhalb von 30sek. (!!) stoppen, bei schnitten oder platzwunden an schwierigen stellen, also stellen an denen du kaum, oder nur schlecht nen druckverband anlegen kannst, ist das zeug einfach genial


    Weise bitte auch darauf hin dass diese Mittel wie celox oder hämacon nur als letztes Mittel und nur von geschulten Leuten eingesetzt werden sollten :) Falsch angewendet, kann es einem Arzt die Nachbehandlung fast unmöglich machen. Zudem wird das Zeugs extrem heiß und hat hohes Allergiepotential.

  • 100% Richtig...Genau so stehts im Lehrbuch!
    Allerdings, der Tampon ist nur saugend wenn du ihn auspackst, wenn er noch im Zellophan ist, als Lehrbuch-Druckkörper, ausgepackt (auch wenn es etwas albern kling und aussieht) wunderbar bei Nasenbluten!


    Allerdings...Theoretisch betrachtet...Wenn der Tampon im DV sich vollsaugt, erhöht er automatisch auch den Druck auf die blutende Wunde, also könntest du dir das Nachlegen eines 2. Druckkörpers (Eine Weile jedenfalls) erst einmal sparen, bzw. den Zeitpunkt des Nachlegens herauszögern - Den Tipp gab mir mal ein ehemaliger Kollege aus dem Rettungsdienst, vor ein paar Wochen hatte ich dann ein Problem mit ner größeren (tiefen) Schnittwunde und wendete den ausgepackten Tampon an, der Druck erhöhte sich auch langsam, allerdings weiß ich jetzt nicht genau ob das oder das Jod die Blutung letzten Endes gestoppt hat!


    Celox:
    Ich hab das schon selbst verabreicht bekommen...Es wird warm, nicht heiß - Ist nicht unbedingt schön, aber auch nicht unbedingt beängstigend - Eher wie ein Schnitt beim Rasieren, bei Kontakt mit Rasierwasser!
    Was das geschulte Personal angeht...In den USA hast du das Zeug inzwischen in fast jedem "Fahrrad-Erste-Hilfe-Täschchen", eben zur Anwendung durch "Nicht-Fachpersonal" geadacht!


    Richtig ist, das es in Deutschland, die Weiterbehandlung etwas schwieriger gestaltet, allerdings nur weil unsere Ärzte mit dem Kram kaum Erfahrung haben - In der Folge-Versorgung, muss das Zeug einfach nur mit Wasser ausgespült und nach der antiseptischen Wundreinigung, die Wunde vernäht, bzw. geklammert werden!


    Celox verödet zwar auch etwas die Wundränder aber bindet in erster Linie das Hämoglobin im Blut...So das es zu einer Art "elastischen Pfropfbildung" in der Wunde kommt. Das veröden der Wundränder hast du aber auch, in ähnlicher Form, bei Produkten die auf Jod-Basis funktionieren...Das Hauptproblem unserer Ärzte ist, das Sie nicht wissen wie sie den Pfropf aus der Wunde bekommen sollen - Das Problem mit den teil-verödeten Wundrändern können sie an sich problemlos beheben - Da jahre lang Jod, das Mittel der Wahl war!!


    Ganz ehrlich...Wenn ich ne stark blutende Wunde habe...Dann will ich das die Blutung gestoppt wird - Und zwar "as soon as possible" - Um alles Andere hat sich der weiter behandelnde Arzt zu kümmern, die Hauptsache ist dabei, aus meiner Sicht, das ich nicht verblute, auf dem Weg ins nächste Lazarett! Alles Andere ist mir ehrlich gesagt, egal!

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  • Fragt mal Tante googel nach:


    Oleas Bandage
    oder
    Israeli Bandage


    Da findet ihr bessere Informationen als wenn ich jetzt anfange diese zu beschreiben.
    In der Hand gehabt und ausprobiert habe ich beide, besser als die oliven Binden vom Bund oder die mir bekannten Zivilversionen sind sie auf jeden Fall. Die Israeli Bandage ist schwerer zu bekommen, in meinen Augen aber etwas besser da ein höherer Auflagedruck erzeugt werden kann. Das sie teurer als die normalen Binden sind brauche ich nicht zu erwähnen.
    Ein Rödelriemen oder ein Spanngurt sind auch nicht zu verachten.


    Celox oder Quick Clot .... habe ich zwar auch (Quick Clot zumindest), da muss diese braune, aromatische Masse schon gewaltig Dampfen, die spätere Wundversorgung, auch in Bezug auf Narbenbildung, soll schwieriger werden, "wurde mir gesagt".


    Gruss

  • Klar gibts das Ben, hatte ich auf den Treffen auch dabei.
    http://firstcareproducts.com/ --> Der Erfinder
    http://www.ebay.de/sch/i.html;…%26_arr%3D1&LH_AvailTo=77 --> Bezugsquelle 1
    http://www.vikingtactics.de/TY…G-IFAK/SCG-100521300.html --> Bezugsquelle 2


    Anwendung:

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  • Beides echt interessante Produkte, die ich noch nicht unbedingt kannte...das Israeli Bandage kenne ich unter ner anderen Bezeichnung und etwas anders in der Optik aus Frankreich - Ich denke ich klemme mich mal dahinter und beschaffe sowas - Scheint echt nützlich zu sein, danke für den Tipp!


    *wieder was dazu gelernt* :dance


    Allerdings...Was so Faxen wie Narben und so angeht...So lange ich irgendwie überlebe, ist mir die Narbe eigentlich egal, die dann bleiben wird - Ich habe nicht unbedingt vor in meinem Leben nochmal Schönheitskönigin zu werden!


    Ich weiß das klingt etwas sehr pragmatisch, und evtl. für den Einen oder Anderen auch "verantwortungslos" aber wir sprechen über Notfälle - Und da ich möchte einfach nur überleben! Ich weiß auch das "Narbenbildung" etwas mit dem "Heilprozess" zu tun hat...Aber heilen kann die Verletzung dann, wenn ich wieder in Sicherheit bin, davor zählen für mich aber einfach andere Dinge!

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    2 Mal editiert, zuletzt von wandervogel ()

  • Wenn man mich fragen würde...
    Ich würde sagen die Uriel ähnelt von der Funktionsweise her mehr der Oleas Bandage als der Israeli Bandage, da die Oleas wie die Uriel auch so eine integrierte Halbkugel aus Plastik besitzt. Bei der Israeli ähnelt das mehr einem Stempel.
    Die Uriel habe ich oben nicht erwähnt, da in meinen Augen die Oleas besser ist in Bezug auf die Selbstversorgung. Bei jemand anderem kann das durchaus gerade umgedreht sein. Der für mich entscheidende Punkt war die bessere Verschiebbarkeit des Druckpunktes/der Halbkugel auf der Oleas Bandage (aufgrund der die Bandage umschliessenden Lasche an der der Druckpunkt intigriert ist) sowie die besser Wundkompresse.
    Über die mögliche Versorgung von Brandwunden mit den genannten Bandagen, wie in manchen Quellen beschrieben, wage ich bei allen dreien keine Einschätzung. Brandwunden und Verbrühungen sind ein Thema für sich.


    Noch kurz zum Quick Clot, da ich es oben erwähnt habe: Soweit ich das mitbekommen habe wird das allgemein übliche, pulvrige Quick Clot bei den amerikanischen Militär-Sanies gerade durch eine mit Quick Clot behandelte Gaze ersetzt. Genauere Informationen habe ich darüber aber nicht.


    wandervogel: Wundert mich nicht das du von diesen Bandagen noch nichts gehört hast, die kommen aus dem militärischen Bereich und wurden erst durch Afghanistan im dt. sprachigen Raum bekannt. Bis solche Dinge dann auch bei den "Zivilen" ankommt dauert es dann immer ewig ....


    Gruss

  • Jo daran könnte es eindeutig liegen...Mein Dienstzeit ist seit...ähm...knapp 12 Jahren vorbei...Und selbst da, war mein Hauptaufgabengebiet nicht unbedingt die Wundversorgung (von Selbst- und Kameradenhilfe mal abgesehen)
    Und wie du schon sagtest...Bis der ganze militärische Kram bei FW, RD, THW & Co. ankommt, dauert das Generationen über Generationen!


    Was grade in Deutschland etwas fragwürdig ist, da die meisten Verletzungen immer noch abseits, von militärischen Arbeitsbereichen auftreten - Allerdings waren Soldaten auch schon immer sehr beliebte "Versuchskaninchen" für alles Mögliche, was für den zivilen Bereich noch keine Zulassung hat - So Testläufe kann man, auf Grund der Gesetzeslage, hier "leider" nicht so bringen wie z.B in anderen Ländern!

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    Einmal editiert, zuletzt von wandervogel ()

  • Hallo,
    zwar wurde hier schon viel über das Israeli Bandage (IB) gesagt, möchte trotzdem noch etwas zur Wissens-/Meinungsbildung beisteuern. Da ich selbst aktiv bin und schon oft damit zu tun hatte:
    1. Ob es 100 % ig stimmt weiß ich nicht es soll aber ein Vater erfunden haben, der seinen Sohn bei Gefechten mit Palästinensern verloren haben soll. Und zwar weil die Wunde nicht schnell genug verschlossen werden konnte. Ist eine Geschichte, muß jeder für sich entscheiden ob er sie glaubt.
    2. Bis vor ein paar Jahren verfügte die Bw nicht über so gutes SanMat und -Ausbildung wie jetzt. Die Versuchskaninchen von denen gesprochen wird, sind wir Soldaten in und aus AFGHANISTAN. Nachdem man diese Material-Lücke festgestellt hat, hat man sich bei den USA Material angeschaut und ebenfalls gekauft da es auch schon IRAK tauglich erprobt war.
    3. Zum IB kann ich nur sagen: Top, schnell einfach anzuwenden, keine 10 Teile die ich im Dreck liegen habe! Ich benutze auch das von ASMC (keine Schleichwerbung) und muß sagen dass die nicht so gut sind wie die Originalen der Bw jedoch für das Geld absolut befriedigend sind. Anderes Mittel einfach mal googeln oder U-tuben "Quikclot" usw...

  • Quikclot ist ähnlich, wie das von mir beschriebene Celox, nur meistens in Form von Gaze in der Anwendung!
    Von der Wirkweise her ist es das Selbe...Pfropfbildung durch Hämog.bindung - Allerdings lässt es sich durch das Gewebe, leichter wieder aus der Wunde lösen, aber bei kleinen Schnitten oder Platzwunden, die stark Bluten, ist es etwas unpraktisch!

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  • Gibt es solche oder andere Verbandsmaterialien die einem das Leben leichter machen oder eine höhere Fehlertoleranz haben?

    Hallo zusammen. :winken Da es hier scheinbar im ganzen Forum noch nie aufgetaucht ist (ja, ich hab's auch ohne "s" gesucht) - back to the basics: das gute alte Dreieckstuch.
    Nicht hightech, aber dafür klein, leicht, günstig und mit einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.
    Beispiele: hier
    Für einen Druckverband zur Krawatte falten, die keimärmste Auflage nehmen die gerade da ist (wenn's akut ist, muss es eben oft schnell gehen) und drum damit, den Knoten (und natürlich den Druckverstärker, und wenn's ne zusammengerollte Socke ist, Hauptsache Druck) auf der Wunde platzieren, fertig.
    Tipp: nehmt eins aus Baumwolle. Diese synthetischen Mistdinger (meine Meinung) reißen erstens schneller, sind 2. nicht gescheit wasch- und somit wiederverwendbar und 3. lassen sie sich schlechter verknoten und sind auch noch recht kratzig auf der Haut. Auf Baumwolle kannst du dich immer verlassen. Ob für die diversesten Verbände, als Trage- oder (Raus)Ziehhilfe (Ring oder Riemen) oder Sonneschutz/Piratentuch.
    So, Einstandsbeitrag fertig. Ich wünsche noch einen schönen Abend! :)

  • Unter anderem aus diesem Grund trage ich zu fast jeder Zeit ein Dreiecktuch um den Hals und ein sauberes in der Beintasche


    (in oliv aus :beten Baumwolle :beten )


    :unschuld Man könnte sich ja zum Beispiel mal zwei Finger quetschen :unschuld , und muß den Arm danach ruhigstellen.


    Grüße Euer, auf dem Weg der Besserung befindliche, Waldläufer

  • Meine Interesse besteht darin wie man schneller, leichter und fehlertoleranter einen Druckverbandanlegen kann. Deswegen hab ich den Faden gestartet. Die genannte Israeli Bandage kommt diesen Anforderungen nach und rationalisiert den Verbandskasten etwas zusammen (1 Teil statt 3 Teile).


    Mit dem Dreieckstuch mach ich keinen Druckverband. Ich habe in allen EH-Kursen gelernt das mit der Bandage zu machen und es ist darauf zu achten, dass flach/faltenfrei und kräftig gewickelt wird, da man sonst alles abbindet und nicht nur dort wo der Druck wirken soll. Das lässt sich also so nicht mit dem Dreieckstuch umsetzen, eher behelfsmäßig.


    Ich will das Dreieckstuch aber nicht schlecht reden! Im Gegenteil. Es ist, wie ihr beiden schon sagtest, vielseitig einsetzbar. Besonders um Verletzte "transportfähig" zu machen, sei es der gebrochene Arm in der Schlaufe oder Fremdkörper der geschützt verbunden wird, damit beim Transport nichts dran kommt.

  • Hi,
    hab den Faden gerade erst entdeckt. Da hat sich ja ganz schön was angesammelt. Also: Einen Druckverband macht man mit dem was gerade zur Hand ist. Wenn das Verbandsmaterialien sind gut, ansonsten steht hier Blutverlust vor Infektion. Es ist schön, wenn man sehr keimarm gearbeitet hat, der Patient jedoch tot ist, weil er kein Blut mehr hat. Und das geht flott, je nach dem wie groß die arterielle Verletzung ist. Gut ist wenn man zu zweit ist und einer erstmal abdrücken kann und der andere Helfer dann genug Zeit hat um alles ordentlich raus zu holen. Aber das Leben ist nunmal nicht perfekt.


    Zu Quick Clot und Celox . Das sind zwei verschiedene Dinge die beide das gleiche machen. Beides gibt es in Pulverform und in Form von Bandagen die mit dem Zeug versetzt sind. Aus Erfahrung kann ich sagen, nehmt nur die Bandagen. Ist voll - ehm... blöd - wenn bei der Applikation ein Windstoß kommt und das Pulver weg ist. Quick Clot macht richtig viel Wärme, ist im Militär vor allem bei den Amis kein Problem, denn da gibt es einfach noch was gegen die Schmerzen dabei, was im zivilen aus gutem Grund Rezeptpflichtig ist. Das Celox ist das schon deutlich besser, was die Wärmeentwicklung angeht und man kommt ohne Schmerzmittel aus.
    Beides ist für wirklich große Verletzungen und vor allem was für die Waldarbeiter und Jäger Fraktion. Die übliche Kategorie von Arteriellen Verletzungen benötigt das Zeug nicht zwangsläufig. Es ist und bleibt ein nice-to-have Artikel. Ich empfehle die Basics zu pauken und zu üben, üben und zu üben. Erste Hilfe Kurse die das Vermitteln gibt es viele aber fragt vorher, ob der Ausbilder den Druckverband nur zeigt, oder ob ihr den auch üben dürft. Ansonsten macht euch keine Gedanken über Spezialverbandszeug sondern bekommt lieber ein Auge für Alltagsgegenstände mit denen man einen Druckverband machen kann. Mein pers. Highlight meiner Rettungsdienstzeit war die Krawatte mit dem Handy als Druckpolster. Nur das mit dem Notruf absetzen war danach etwas schwieriger, wie der Helfer uns dann erzählte.


    grüße,


    Frank

  • Ich hab in meinem 1st Aid Kit immer 1-2 von den Israeli Bandagen + Celox Gauze drin. Celox hat eigentlich keine signifikante Wärmeentwicklung bei der Anwendung - werd es mal testen habe noch abgelaufenes hier herumfliegen. Diese ganzen Dinger basieren auf ganz unterschiedlichen Materialien: Celox & Hemcon basieren auf Chitosan (Krustentiereiweiß), Quikclot ist auf Mineralbasis. Celox gibt es als Pulver, als Chitosan imprägnierte Gaze (Celox Gauze) und als Gaze aus 100% Chitosan (Celox Trauma Gauze, die kann dann auch zur Behandlung von Verbrennungen verwendet werden). Quikclot gibt es zivil als Pulverform in ner Art "Teebeutel" (Quickclot ACS+, mit und ohne silber, relativ günstig) und als imprägnierte Gaze (Quikclot Combat Gauze, Standard im US IFAK). Wie Frank schon schrieb, ne Gaze ist immer das vielseitigere Material und damit am sinnvollsten. Ich persönlich finde die Chitosandinger besser weil der Körper das Zeug selbst abbauen kann, es keine exothermische Reaktion gibt und letzendlich auch weil die Überlebensraten in den Tests höher sind. Das Quiklot bei der US Armee das Rennen gemacht hat dürfte vor allem am niedrigeren Preis liegen. Anwenden musste ich den Kram glücklicherweise noch nicht...



    Zur Ergänzung, es gibt auch noch die Feb 9 Bandage:


    aFCFrJzeV1M


    Das Lernen einzelner, isolierter Bushcraftskills ist ähnlich wie das Anhäufen von unbenutzter Ausrüstung:
    ein recht kümmerlicher Ersatz für große Abenteuer...

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