Ein ziemlich und häufig vernachlässigter Aspekt im Bereich des "Bushcrafting" ist die spirituelle Komponente, welche aber dennoch ein wichtiges Thema ist, bzw. sein sollte.
Es geht hierbei nicht um irgendwelchen dogmatischen Religionsfanatismus oder gar Götzenverehrung, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Natur als Solches, also in Ihrer Gesamtheit mit all den Tieren und Pflanzen, lebendig ist; ja dass sie lebt.
All die primitiven Techniken usw. welchen doch allzuoft gern nachgeeifert wird wären nichts, ohne auch das spirituelle Wesen zu berücksichtigen.
Sämtliche indigene Völker der Vergangenheit und Gegenwart leben dies in Ihrem Alltag, in Ihrem Dasein, auf ihre eigene, ganz unterschiedliche Art und Weise aus. Zeremonien, Feierlichkeiten und Rituale zu den unterschiedlichen naturreligiösen Feiertagen;
die Verehrung von Naturgeistern, Pflanzen und Tiergeistern uavm. waren integriert in die Abläufe des Lebens unserer Ahnen.
In unserer heutigen schnellebigen Welt, vor allem in westlichen bzw. technisch entwickelten Industrienationen ist dies alles mittlerweile (leider) fast völlig in Vergessenheit geraten.
Doch es soll hier nun weniger um das gehen, was vor vielen hundert Jahren noch alltäglicher Brauch gewesen ist. Vielmehr sei ins Auge zu fassen, wie auch wir heutzutage einen gewissen Beitrag leisten können, um der Natur "Danke" zu sagen.
Gerade wer sich häufig draussen aufhält sollte öfter einmal in sich gehen, und sich gedanklich dafür bedanken, dass er z.B. gerade in diesem Moment sich an jenem Platz aufhalten kann.
Wir nehmen beim draußen "Spielen" vieles als eine Selbstverständlichkeit hin/an, was eher keine ist.
Bsp: Man ist in der Natur und es wird kalt. Man will ein Feuer machen, um sich zu wärmen. Was fehlt uns also? Holz, und dieses ist in Wald und Flur reichlich vorhanden. Also, kann & sollte man, wenn man schon vom Wald sich "bedient", wenigstens im Kopf Danke dafür sagen; kurz inne halten.
Auch Nahrung finden wir zuhauf; und just wenn wir als Menschen Hunger verspüren, findet sich auch etwas essbares, Also auch hier kann und sollte man Danke sagen.
Dies sind alles nur kleine Beispiele, es gäbe noch weitaus mehrere zu benennen, aber jeder Einzelne wird und sollte für sich allein entscheiden, was er davon befolgt, und was nicht.
In anderen Kulturen herrscht noch das verständliche "Geben und Nehmen", und die Begrifflichkeiten von einem "naturbewußten Leben" sind nicht nur bloße Floskeln, sondern fleischgewordene Normalität.
Man opfert so z.B. Tabak, oder hinterläßt ein kleines persönliches Geschenk am Lagerplatz; so bspw. einen Stein, oder eine Kette, oder man bringt einen Teil der Speise dar. Oder oder oder.
Sicher leben wir hier alle nicht mehr in einem Wald und es fehlt dadurch auch eher ein praxisbezogener Teil unserer Selbst, welcher das Verständnis der oben angesprochenen Spirituellen Seite aufleben läßt.
Doch wieviele hier tragen Schmuckstücke und Symbole alter Kulturen? So bspw. Mjöllnir, kelt. Spiralen, Triskelen, oder Ankh, Wikingersymbole usw usf.
Alles Symbole, welchem der spirituelle, naturverehrende Kontext eben jener Kulturen und Völker zugrunde liegt / lag.
Und ohne jetzt auch weiter großartige Ausschweife unternehmen zu wollen, noch ein abschliessender Satz:
"Bushcraft ist nicht nur mit primitiven Techniken und Improvisationstalent in der Natur zu sein und einer "romantisch verklärten" heilen Welt nachzuträumen, es ist auch gelebtes Eins-Sein mit all den Wesen welche dort draussen leben.
Es ist das spirituelle Verschmelzen von Pflanze-Tier-Mensch in seiner gesamten Form; eine liebevolle Einheit im Geiste!"
Mit diesem Thread ist warscheinlich gerade einmal die sog. "Spitze des Eisberges" angesprochen worden, ist gerade dieses Thema warsch. das am weitreichendsten und verzweigtesten was es gibt.
Doch ich hoffe, somit einen wenigstens kleinen Denkanstoß geben zu können.