Einstieg: Feuer machen

  • Das Feuer. Essenziell für viele Anwendungen draußen. Für viele hier im Forum trivial, dennoch kann es nicht jeder: Feuer machen. Ich möchte euch, insbesondere den Einsteigern, kurz erläutern wie das mit dem Feuer machen geht. Es soll hier ausschließlich um das Feuer machen gehen.


    Ich versuche es so einfach wie möglich zu halten, da dieser Beitrag an Einsteiger gerichtet ist. Wäre ich ein Physiker würde ich sicher von einem kugelförmigen Feuer im Vakuum schreiben, aber zum Glück bin ich keiner. Wir gehen mal davon aus, dass das Feuer einen Abend lang brennen soll.


    1. Grundlagen


    1.1 Begrifflichkeiten
    Fangen wir mit dem Begrifflichkeiten an:

    • Feuerstelle: Ein Ort an dem sicher ein Feuer entfacht, abgebrannt und gelöscht werden kann.
    • Zündquelle: Zum Entfachen eines Feuers braucht man eine Zündquelle. Das kann sein: Flint und Stahl, Feuerstahl, Steichhölzer, Feuerzeug, Lupe, Feuerpumpe, Feuerbohrer, etc...
    • Zunder: Ein Material, was sich schnell durch eine Zündquelle entflammen lässt und dann heiß genug brennt/glüht um das Feuer zu entfachen. Das kann sein: Kienspan, Kienspanabrieb, Birkenrinde, Harz (z.B. von Kiefer, Fichte, etc), Kohletuch, Papier, Pappe, etc...
    • Reisig: Dünne trockene Zweige, grade mal wenige Millimeter dünn, welche leicht von den kleinen Flammen des Zunders entzündet werden können. Das kann sein: Vertrocknete Kiefern-/Fichtenzweige, vertrocknete Sträucher, vertrocknete Zweige, etc...
    • Anzündholz: Kleine fingerdicke Stöcke oder Holzspäne, welche vom Reisigfeuer entfacht werden können.
    • Brennholz: Das eigentliche Feuerholz, in verschiedenen Größen bis hin zu der für das Feuer vorgesehenen Größe.


    1.2 Was das Feuer beeinflusst
    Es gibt Einflüsse die das Entfachen eines Feuers beeinflussen - positiv wie negativ. Das Feuer hat also natürliche Freunde wie auch Feinde.


    Freunde des Feuers:

    • Luft
    • Brennstoffe
    • Hitze

    Feinde des Feuers:

    • Feuchtigkeit egal wo oder woher
    • Kälte
    • Sturm
    • Luftmangel


    2. Grundsätze

    • Wie bei den Begrifflichkeiten eventuell schon bemerkt: Ein Feuer entfacht man von klein nach groß.
    • Daraus ergibt sich auch: Kleines Feuer, kleines Holz. Großes Feuer, großes Holz.
    • Feuer ist gefährlich: Ein Feuer darf nur so groß sein, dass man es jederzeit löschen kann.


    3. Vorbereitung
    Die meiste Arbeit beim Feuer machen ist die Vorbereitung. Grundsätzlich muss man nur eine Zündquelle mitnehmen, aber es ist enorm Hilfreich wenn man Zunder dabei hat, da man nicht immer Glück hat bei der Zundersuche. Hat man beides nicht dabei muss man improvisieren, aber das ist was für Fortgeschrittene und hier geht es um den Einstieg in de Thematik.


    3.1 Feuerstelle
    Hast du eine Zündquelle und Zunder dabei, suche einen Platz an dem eine Feuerstelle ist oder an der du eine Feuerstelle machen kann. Dabei ist Sicherheit das oberste Gebot. Sicher ist ein Platz an dem keine überhängende Zweige sind und kein leicht entzündliches Material drumherum ist, auch der Boden muss feuertauglich sein. Torf ist z. B. völlig ungeeignet, da dieser brennt. Stein ist auch ungeeignet, da dieser abplatzen kann (Verletzungsgefahr) und man die Brandspuren nicht beseitigen kann. Optimalerweise hast du Wasser zum löschen in der Nähe und Orte an denen Reisig und Brennholz zu finden sind.


    Hast du einen optimalen Platz gefunden, lege ich die Feuerstelle an. Da keine Brandspuren hinterlassen werden sollen, muss man den Boden von allem befreien was da liegt (Zweige, Laub). Auch 1m um die Feuerstelle herum muss alles weg. Hat man eine Wiese muss man die Grasnarbe ausstechen und bei Seite legen. Um zu verhindern dass das Feuer wandert, lege ich einen Steinring um die Feuerstelle. Keine Nassensteine (z.B. Steine aus einem Bach/Fluss/See, etc...) nehmen, da diese explodieren können.


    3.2 Holz sammeln
    Ohne Holz kein Feuer. Man brauch Holz in verschieben Größen und in ausreichender Menge. Von klein (Reisig) bis groß (Brennholz) muss alles dabei sein. Das Holz muss vor allem eins sein: trocken. Trockenes Holz hängt an toten Bäumen, ist stehendes Todholz, abgestorbene Äste an Bäumen, Windbruch, abgebrochene Äste die im Geäst hängen geblieben sind, etc. Liegt Holz auf dem Boden ist es in der Regel feucht und damit weniger gut geeignet. Holz mit Moos, Fäule oder solches das weich durch Zerfall ist, ist i.d.R ebenfalls feucht.


    Es gibt 2 einfache Wege zu testen ob Holz trocken ist:

    • An die Lippe halten, denn die Lippen sind sehr empfindlich und kann das gut erspüren.
    • Brechen, denn trockenes Holz lässt sich leicht brechen und verbiegt sich dabei kaum/nicht. Optimaler weise splittert es beim brechen.

    Die Menge an Holz hängt von der Größe des Feuers ab. Große Feuer brauchen viel Holz, kleine wenig. Es ist schwer pauschal zu sagen wie viel man sammeln soll um genug zu haben, aber es gibt eine Hilfe: Denkst du du hast genug, sammle noch mal so viel. Lieber zu viel als zu wenig.
    Das Holz dass du sammelst, sortierst du in der nähe deiner Feuerstelle von klein nach groß. Achte auf einen Sicherheitsabstand um sicherzustellen, dass sich dein Brennholz nicht aus versehen entzündet. Schneide oder breche das Holz in eine Größe, die in die Feierstelle passt.


    4. Feuer entfachen
    Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, kannst du dazu übergehen das Feuer aufzubauen. Es empfiehlt sich, insbesondere bei kaltem und oder feuchtem Boden, den Boden der Feuerstelle mit Anzündholz auszulegen. Eine Fläche von 2 Händen sollte reichen. Auf dem Anzündholz platzierst du denen Zunder. Griffbereit hast du ein Reisigbündel (2-Hände-voll-groß), sowie Anzündhölzer.
    Nun entzündest du deinen Zunder. Egal was passiert, bleib ruhig. Brennt der Zunder hältst du vorsichtig das Reisigbündel über die Flamme. Nicht gleich drauf schmeißen, damit du nicht die Flamme erschrickst. Ersticken ist das richtige Stichwort. Gib der Flamme eine Starthilfe in dem du leicht pustest bzw. fest hauchst - nicht zu fest sonst pustest du sie aus wie eine Kerze.


    Haben sich die flammen in das Zunderbündel gefressen kannst du es an Ort und Stelle ablegen und kannst beginnen Anzündholz drauf zu legen. Fängt dieses an zu brennen und zu knistern hast du gewonnen. Lege nun immer etwas größere Holzstücke dazu bis du die Größe an Holz verbrennst die du geplant hast.


    5. Feuer abbrennen
    Brennt ein Feuer muss man eigentlich nur auf 3 Sachen achten.

    • Das Feuer wird nicht größer als man will.
    • Man schiebt die bereits angebraten Stücke in das Feuer, damit diese vollständig verbrennen.
    • Man legt Holz nach wenn das Feuer kleiner wird.


    6. Feuer löschen
    Ein Feuer ist erst dann 100% sicher, wenn es 100% gelöscht ist. Feuer die komplett runtergebrannt sind lassen sich am besten löschen. Hast du also vor es zu löschen leg kein Holz mehr nach und lass es ausbrennen. Zieh dann die Glut mit einem Stock auseinander, damit diese auch ausglühen kann. Nun lösche alles mit reichlich Wasser ab. Es darf nichts mehr zischen. Wühle den Aschematsch durch und lösche alle Glutnester die du entdeckst. Steche Löscher in den Boden der Feuerstelle und kippe auch da Wasser rein du wirst dich wundern wie tief die Hitze in den Boden eindringt.


    Hältst du die Hand direkt über den Boden, darfst du keine Hitze oder Wärme mehr davon ausgehend spüren.


    7. Feuerstelle beseitigen (LNT)
    Hast du eine Feuerstelle in einer Wiese gemacht geht es ganz einfach. Setze einfach die ausgestochenen Grasnarben wieder ein, trete diese Fest und verteile die Steine am Waldrand, oder wo auch immer du sie her hast. Nicht in der Wiese selbst! Insbesondere nicht wenn diese landwirtschaftlich genutzt wird!


    Hast du eine Feuerstelle auf blanken Boden gemacht, kannst du die Kohlereste weiträumig verstreuen oder umgraben bzw. eingraben. Verteile die Steine da wo du sie her hast und bedecke den Boden wieder mit Laub.
    Es soll niemand sehen das da eine Feuerstelle war. Komme am besten nie wieder hier an diese Stelle. 1x Stören sollte langen.


    Ist dort eine Feuerstelle die oft genutzt wird, auch von anderen, musst du sie natürlich nicht verschwinden lassen.


    8. Ungeschriebenes Gesetz / Gute Sitte
    Nutzt du eine bestehende Feuerstelle, egal wo auf der Welt, findest du in der Nähe in der Regel bereits gesammeltes Feuerholz an dem du dich bedienen kannst.


    Warum macht das jemand? Stell dir vor du kommst erst mitten in der Nacht an und müsstest dann noch im Dunkeln Feuerholz sammeln oder es regnet in Strömen und es ist kalt. In beiden Fällen bist du froh, wenn du nicht erst noch Feuerholz sammeln musst.


    Damit auch dein Nachfolger diesen Komfort in Anspruch nehmen kann, sammelst du Feuerholz und hinterlässt diesen Stapel.




    So das war es meinerseits. Für Ergänzungen zum Thema "Feuer machen für Einsteiger" bin ich natürlich offen und freue mich darüber. Sonstige Fragen bitte in den entsprechenden anderen Themen diskutieren.


    [edit]
    03.08.12: Typo, Rechtschreibung, Grammatik, Stil, Zusatz: 8. Ungeschriebenes Gesetz / Gute Sitte
    06.08.12: Ergänzung 3.1 Feuerstelle: Keine Nassensteine für Steinring, da Explosionsgefahr, 1. Grundlagen: Struktur[/edit]

  • weiterführende Anmerkungen:


    Man sollte sich bereits vorher über den Sinn und Nutzen seines Feuers im Klaren sein; also ob es sich um ein Wärme - oder Kochfeuer handeln soll, oder gar beides.
    Aufgrund dieser (Vor) Überlegung gestaltet sich dann auch die Art und Weise, wie das Feuer angelegt werden soll.
    Verschiedene feuerarten die daraus resultieren (können)


    -Pyramidenfeuer (eig. das "klassische" Lagerfeuer) /geeignet als Wärme & Kochfeuer
    -Balkenfeuer: hierbei werden mind 3 größere Balken übereinander(Holzstämme übereinander "gestapelt" und mittels 4 in den Boden gesetzten Stützen fixiert.
    nicht zum Kochen geeignet, dafür gutes Wärmefeuer
    -Sternfeuer: man legt dabei die dickeren Äste sternförmig aus, sodass die reine Zündquelle/Kernfeuer sich im Zentrum befindet. abbrennende Äste werden dann einfach und leicht "nachgeschoben". Gutes Kochfeuer, als Wärmefeuer eher ungeeignet
    -Gruben/Lochfeuer: hierzu hebt man ein ca 30cm tiefes Loch aus dem Boden. Mittig des Loches erfolgt die Vorbereitung des "Grundfeuers". Das reine Feuerholz wird dabei an den Rand der Grube gelehnt und bildet somit eine Art "umgedrehtes Pyramidenfeuer". abbrennde Äste werden einfach nachgeschoben.
    gut geeignet als Koch & Wärmefeuer. Dieses Feuer wird oft auch als "verstecktes Feuer" bezeichnet.
    Es gibt noch viele weitere Arten, um draußen dann Feuer zu machen. die hier genannten sollten dem Einsteiger aber reichen, um zumindest beide Bereiche, also Kochen und Wärme abzudecken.


    Abhängig ist weiterhin auch, welches Holz man für sein feuer verwenden sollte. Kiefer/Fichte bspw brennen sehr schnell ab, entwickeln nur geringe Hitze, sind aber für Kochfeuer gut geeignet. Eiche, Birke, eignen sich dabei eher als Wärmefeuer. Sie bilden eine heiße langhaltende Glut, und brennen auch weitaus langsamer nieder, als die meisten Nadelhölzer.
    Warnhinweis noch:
    Beim Steinkreis darauf achten, daß die Steine trocken sind. Bei nassen Steinen besteht die Gefahr daß diese explodieren können.
    Die Explosionsteile können mehrere Meter weit fliegen und bösartige Verletzungen verursachen.

  • kleine "Kniffs" und Tips:


    -knullt man Papier zusammen und reibt das ganze einige Zeit in der Hand, bis kleine "Flusen" entstehen, so vergrößert man damit die "Angriffsfläche", und das Papier wird sich leichter entflammen lassen


    -Zapfen (harzige) sind eine ebenfalls gute Zundermöglichkeit


    -bei feuchtem Holz:
    mit Beil oder Haumesser das Kernholz freilegen. Selbst wenn die Rinde bzw das Rindenholz feucht ist, besitzt das Kernholz noch genügend Trockenheit, um es benutzen zu können (Kapillarwirkung)


    -trockene, faustgroße Steine ins Feuer gelegt halten die Hitze länger. Die Steine beginnen irgendwann richtig zu "glühen".
    Diese kann man an kalten Tagen auch unter den Schlafsack&Isomatte ca 10 cm tief einbuddeln und leicht mit Erde abdecken, so hat man einen warmen Rücken :)


    -Sisalseil eignet sich nicht nur zum Bauen einer Unterkunft, sondern ist auch ein guter Zunderstoff. ebenso Kokosfasern


    -Rainfarn, Minze, Wacholder auf einen glühenden Stein gelegt ist eine gute Räucherung gegen Insekten


    -bleibt man längere Zeit an einem Ort zum lagern empfiehlt es sich, ein wenig Glut aufzuheben, und bspw in altem Wespennest uder in Blättern eingewickelt aufzubewahren. Man erspart sich damit einiges an Arbeit.
    Glut abends wieder rausnehmen, anpusten, und mit zunder + Reisig Feuer neu entfachen


    -Ein Feuer vor einer Wand entfacht (bspw Felswand) sorgt für wesentlich mehr Wärme, als ein freies Feuer. Die Wand wirkt dabei wie eine Art "Spiegel".
    Alternativ kann eine Rettungsdecke gespannt werden (Goldseite Richtung Feuer)

  • ähm...warum die goldene Seite?????




    Mal was grundsätzliches zur Rettungsdecke:
    Die Silberseite reflektiert ca. 99,2% der Wärmestrahlung und Gold nur 96,6% - deswegen sind Wärmestrahlenschutzanzüge auch silber und nicht gold!


    Im Rettungswesen schützt du die verunglückte Person mit der Silberseite zum Körper hin eingewickelt vor Unterkühlung damit möglicht viel körpereigene Wärmestrahlung reflektiert wird! Bei Hitzeschäden aber mit der goldenen Seite zum Körper damit die, von außen einwirkende, Wärmestrahlung der Sonne, reflektiert wird - allerdings, die Hauptwirkung einer Rettungsdecke ist die Isolation, bedingt durch die Luftschicht, zwischen Person und Decke - Deshalb die Decke nicht zu eng anlegen sonst bringt sie nicht viel!

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

    Einmal editiert, zuletzt von wandervogel ()

  • Thema ist, "wie mache ich ein Feuer an?" und nicht "wo und wann darf ich ein Feuer anmachen?"

    Ja genau. Das wurde schon oft genug und ausgiebig diskutiert. Unter anderem hier. Daher von mir auch die bitte:

    Sonstige Fragen bitte in den entsprechenden anderen Themen diskutieren.


    ...warum die goldene seite?????

    Gute Frage. Ich hätte die silberne Seite genommen, da sie mehr reflektiert als speichert.

  • -bleibt man längere Zeit an einem Ort zum lagern empfiehlt es sich, ein wenig Glut aufzuheben, und bspw in altem Wespennest uder in Blättern eingewickelt aufzubewahren. Man erspart sich damit einiges an Arbeit.
    Glut abends wieder rausnehmen, anpusten, und mit zunder + Reisig Feuer neu entfachen


    Hierzu kann man sich auch des guten, alten Zunderpilzes bedienen.

  • goldene Seite hat soweit ich weiß 2 Gründe:


    erstens weil die Goldseite die Wärme besser transportiert bzw zurückstrahlt (Vergleiche dazu Kupferkessel) bzw Messing, es erwärmt sich schneller und die Blendwirkung ist verminderter


    zweitens: psycholog. Aspekt:
    Goldtöne wirken auf den Menschen aufgrund der Farbe bereits "Wärmend". es gibt/gab diverse versuche dazu im medizinischen (Psychiatrischen Bereich.
    Aus der Farbtherapie ist ebensolches bekannt, dass bspw gelb/rot/orange/goldtöne eine eher "wärmende" Wirkung haben, und die Umgebeung als weniger kalt empfunden wird.


    Desweiteren beruft sich das mit der Goldseite auf eigene Erfahrungen, sowie wird es auch in unterschi. Surv Literatur erwähnt.

  • ja gelbe lichter nimmt mal als wärmer wahr...
    allerdings ist bereits das Ausgangslicht, also dein feuer, gelb!
    (Gelbtöne wird im übrigen vom Kranken menschen als unangenehm wahrgenommen)


    Was die Reflektionswirkung angeht...ich persönlich denke das es auf diese ca.2% nicht wirklich ankommt, dennoch reflektiert Silber besser!


    Der Vergleich mit Messing- und Kupferkessel...hmmm...naja...ich denke mal das Messing oder Kupfer Wärme mehr aufnehmen und abstrahlen wie Kunststoff (Wärmeleitfähigkeit von Metallen) - Die goldene Seite einer Rettungsdecke ist die unbeschichtete Seite!!!
    Es ist nur die Rückseite, der Al-Beschichtung, auf der anderen Seite, gesehen durch das gelbe PET-Trägermaterial - damit man die beschichtete Seite besser von der unbeschichteten Seite unterscheiden kann!


    Die einseitige Beschichtung hat lediglich etwas mit Kostengründen zu tun, da Rettungsdecken ja für gewöhnlich Einweggegenstände sind, versucht man so kosten zu sparen!


    ABER: Wir kommen vom Thema ab...ich hatte neulich mal nen Beitrag zum Thema Rettungsdecken verfasst...evtl. sollten wir uns an dieser stelle weiter über die Dinger unterhalten!

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    Einmal editiert, zuletzt von wandervogel () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • Von der RT Decke abgesehen, ich habs ausprobiert.


    Man kann auch ein schwarzes Tuch spannen, welches vorher ordentlich befeuchtet wurde. Das verdunstende Wasser bringt zusätzliche Wärme. In absoluten Notföllen tun ebenfalls Tannenzweige (gewässert) diesen Dienst.
    Diese legt man wie Schindeln übereinander, sodass eine Vollfläche entsteht.
    Hierbei einen Abstand von mind. 1m zum Feuer einhalten.


    Bei großer Kälte empfiehlt sich, lieber mehrere kleine Feuer zu machen, als ein zu großes.
    Erstens sind kleinere Feuer schneller & besser unter Kontrolle zu bringen, Zweitens erhält man von mehreren Seiten Wärme, Drittens kann man nach Bedarf besser koordinieren und ggf. Feuer löschen.


    Stets zu beachten: Offene Flammen nie unbeaufsichtigt brennen lassen. Besteht Gefahr der Übermüdung, Flammen mit Zweigen o.ä. "niederschlagen" sodass ein Glutteppich bleibt. Dieser hat genügend Hitze für die Nacht; Funkenflug ist somit um ein vielfaches vermindert.
    Ausserdem nie "im Zug" ein Feuer entfachen. Schnell drehender Wind kann dabei schnell zur Gefahr werden.


    Kleiner Tip noch zur Länge der Hölzer:
    Unterarmlänge reicht meist vollig aus, um damit ein geeignetes Feuerchen zu machen.
    Und bitte, keinen Müll oder Kippenstummel oder sowas verbrennen, wenn man ein Kochfeuer macht.
    Erstens ist das ansich schon eklig genug, Müll zu verbrennen, zweitens verklebt dieser Kram auch schnell die Äste, und es qualmt nurnoch.
    Neben Hitze & Kochen kann man auch noch sog. Signalfeuer zünden, um in evt Notsit. auf sich aufmerksam zu machen.
    Dazu werden bewußt Hölzer gewählt, welche viel "Rauch" erzeugen.
    Bei Tag: Hölzer die schwarz rauchen, bei Nacht, Hölzer die grauen Rauch erzeugen.

  • Absolut zum Thema!


    Ein Feuer besteht aus 80% Luft und 25% Brennstoff!


    Der Rest ist Flamme!


    Ben, DANKE für die gute Einführung! Feuer im Laborbedingungsfall ist meist kein großes Problem. Aber, der Wärme und Flammengehalt macht den Unterschied. In meinem Intro zu Hessen 1 - Treffen seht ihr ein Feuer brennen das aus 3 (DREI) Kiefernholzstücken besteht. Es brennt hell und heiß. Auf dem Treffen wurden Unmengen Holz verbrannt die nicht annähernd (Kein Vorwurf, Anregung zum UMDenken!) den Effekt erzielten.


    Wichtig an der Geschichte ist wie ich mein Feuer schichte, einen Reflektor um die Wärme ins Shelter (Nur die Wärme, nicht den Rauch!) zu treiben kann ich aus feuchten Stammstücken bauen die dadurch trocknen und mir neues gutes Brennholz liefern herstellen.


    Das Thema ist MIR so wichtig das ich darüber, Ben sag Bescheid wenn du dabei sein willst, ein eigenes Video machen werde. Es gibt nämlich wirklich das gute und das dumme Feuer! Lernt das gute machen, es reicht nicht einfach was "draufzuschmeißen" :feuerbohr


    Gruß Travelmad

    "Member of OutdoorFrankenCrew"


    - see it - learn it - teach it

    Einmal editiert, zuletzt von Ilves () aus folgendem Grund: Evtl. Provokation entfernt.

  • Das Thema ist MIR so wichtig das ich darüber, Ben sag Bescheid wenn du dabei sein willst, ein eigenes Video machen werde. Es gibt nämlich wirklich das gute und das dumme Feuer! Lernt das gute machen, es reicht nicht einfach was "draufzuschmeißen" :feuerbohr


    Gerne. Vielleicht am Franken-Treff oder in Darren? Lass dass doch über PN klären.

  • weiterführendes:
    -Holzkohlefeuer sowie Feuer aus völlig trockenen Nadelhölzern verursachen wenig Rauch
    -muß ein Feuer in Notzeiten rasch gelöscht werden, KEIN Wasser verwenden (verrät. Dampf/Rauchentwicklung). hierbei Erde oder Sand benutzen
    -"Zauberfeuer"
    eine Grube ausheben, sowie ein Feuer entfachen. In das Feuer legt man dann mehrere faustgroße Steine, bis diese "glühen". Diese werden dann herausgenommen und in die Grube geschichtet. Somit erhält man für sehr lange Zeit eine angenehme Wärmequelle, ohne ein offenes dauerhaft zu unterhalten


    noch einige eher spaßige Sachen:
    Bärlappsporen in Feuer geworfen bilden eine Verpuffung, d.h. eine sehr helle Flamme entsteht (Mehl ist ähnlich)
    -kleingeschnippselte Kupferspäne können Flammen grün färben...
    Das sind eher Spielereien, können in Notsituation aber verwendet werden, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken


    hier gehts mir nicht nur um "bushcraft" sachen, sondern um praktische Survivaltips, die v.a. in evtl Notlagen hilfreich sind.
    primitive Techniken mal hin oder her: prakmatische einfache Techniken zum Überleben gehören genauso dazu.
    Alles andere fällt für mich eher in die Sparte "Campen im Wald"

  • Sowas in der Art haben wir in Griechenland am Strand gemacht!
    Flache Grube, 2x2 Meter, aber nur ca 30cm tief, darin erstmal ein großes Feuer mit vielen Steinen gemacht.
    Als das Feuer runter gebrannt war, haben wir den Aushub wieder zur Hälfte drauf gekippt und darauf unsere Schlafstelle errichtet.
    Der Sand war bis zum Morgen, wunderbar Warm und ich habe selten so gut, unter freiem Himmel, gepennt wie in der Nacht!


    Was des Waldkauzens Anregung mit dem Steinen angeht...es hat den Vorteil, man kann pennen gehen OHNE die Gefahr das beim pennen, das Feuer einfach macht was es will - Wobei ein erlöschen des Feuers noch das geringste Risiko wäre!!!!

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  • KLUGSCHEISSMODUS AN !! :schlaubi


    @ WV - hast was vergessen dazuzuschreiben :schäm -- die von dir obe beschriebene Grube ist am Sandstrand klasse !


    IM WALD SEHR GEFÄHRLICH !


    Die Gefahr dass da was weiterschwelt ist sehr gross !


    Da ist es dann wesentlich sicherer die Steine nach Waldkauzens Art im Feuer zu erhitzen und sie dann zu nutzen !


    Ein unterirdischer Schwelbrand im Wald -- das will keiner haben !


    KLUGSCHEISSMODUS AUS !! :schlaubi

    "Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern!
    Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst."


    Love many, trust few, and always row your own boat. The more you know, the less you need!


    DES KELTEN SEITE

  • *KlugscheiXX-Reaktionsmodus an*
    Es war natürlich ein Sandstrand!!! (sind Strände nicht immer aus Sand bzw. kleinen Steinen - Das macht doch nen Strand aus oder???)
    Im Wald, wäre sowas natürlich mehr als suboptimal!
    *KlugscheiXX-Reaktionsmodus aus*


    Hellsehermodus an:
    Gleich kommt der Wildhog mit dem Digitalknüppel und löscht uns wieder weil wir OT-Sind!!!!
    Hellsehermodus aus.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ilves ()

  • Genau das meinte ich ja - erst Untergrund testen dann Feuer entzünden :unschuld:unschuld
    Wollte nur drauf hinweisen bevor irgendein Rookie da was falsch versteht !
    Feuerwehrmännchen wie wir wissen das - andere sollte man da drauf hinweisen, bevor was passiert.
    Kenne das von mir selber - man setzt den gleichen Erfahrungsschatz den man selber hat bei anderen auch voraus !



    Kanns manchmal nicht lassen mit :schlaubi

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  • also lasst uns mal, nachdem Ben so toll beschrieben hat, wie man das Feuer an bekommt, darüber reden/schreiben auf was man noch achten sollte -
    Und das ganze "Einsteigergerecht"


    Kelte schrieb ja schon über den Untergrund:
    Moore (Trockene), Waldböden, Steine oder auf den Geländen von ehemaligen Tagebauen und Deponien sollte man besser kein Feuerchen machen, da hier die Gefahr von unterirdischen Schwelbränden besteht, die man erst bemerkt wenn es meistens schon zu spät ist!
    Ebenso sollte man es, wenn möglich, vermeiden auf ehemaligen Truppenübungsplätzen zu Zündeln - man weiß NIE genau was da noch im Sand unter dem Feuer steckt!


    Wo wir grade beim Sand sind:
    Sand ist ein Wunderbares Löschmittel, wenn man keinen Qualm erzeugen will oder darf!
    Ich rate allen immer zum "Grubenfeuer", Ben hat ja schon so schön erklärt, das es zum Kochen und Wärmen bestens geeignet und richtig angelegt nahezu "unsichtbar" ist - Den Aushub der Feuerstelle, kann man um Selbige, als eine Art "losen Deich" aufschütten, so erspart man sich all zu tiefes Graben und hat automatisch sein Löschmittel griffbereit wenn man schnell löschen muss!
    Ich persönlich tendiere auch immer zu sandigen Böden für meine Feuerstellen, da man hier leicht graben kann und fast ausschließen kann, das der Untergrund plötzlich auch brennt!

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  • Gut - der Untergrund ist geklärt - kein Wurzelwerk, Kein Torfähnlicher oder mit Blindgängern oder Kohleflözen durchzogener Boden um ein Feuer zu machen !


    Grubefeuer - zum betreiben einer Kochstelle für mich die beste -- haaaa ich fange schon wieder an -- WV -- eine Luftzufuhr -- ein idealerweise abgedeckter Zugang zum Feuer fördert die Leistung immens :D
    Nennt sich Dakotahole -- einfach einen Graben als Lüftungskanal zum eig. Feuer anlegen.


    Zum Wärmen sind Grubenfeuer eher suboptimal, da sollte das Feuer mehr oberirdisch angelegt sein idealerweise mit o. erw. Reflektoren !

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