Auch wenn diese Pflanze in unseren heimischen Wäldern nicht "wild" vorkommt, bietet der Werkstoff Bambus dennoch (wenn auch gekauft o.ä.) eine gute Basis, um damit allerlei brauchbares anzustellen. Vorteil ist, dass Bambus verhältnismäßig leicht aber dennoch recht robust ist, sehr gut bearbeitet werden kann (mit stromlosen Werkzeugen), sowie sehr vielseitig einsetzbar ist. Daher hier nun eine Möglichkeit, was man so spontan an Gebrauchsgegenständen damit anstellen kann.
Tragebehältnis / Tasche aus Bambusrohr
Als grundlegendes Material nehmen wir einmal ein Bambusrohr mit einer Länge von etwa 30cm und einem Durchmesser von ca 8cm.
Diese Art und Stärke gibt es eig. in jedem normalen Baumarkt für recht wenig Geld zu erwerben. Ansonsten im Internet schauen
Weiteres benötigtes Werkzeug hierzu ist:
- Handbohrer
- Lineal & Stift
- Lange Ahle (oder Schraubendreher o.ä.)
- Schnur/Cord/Lederband (mind. 1m)
- etwas Klebeband
Herstellung:
Zuerst wird mit Hilfe der Ahle (o.ä.) die inneren "Zwischenplatten", welche bei Bambus vorkommen, durchgestossen. Dies können je nach Stueck 2-3 sein,manchmal auch nur eine. Beachtet bitte, dass ein solches "Zwischenteil" aber als Boden dienen muss, welchen der Bambus eben bereits naturher aufweist. Beim zurechtschneiden der 30 cm also bitte darauf achten!
Hierbei sollte so sauber wie möglich gearbeitet werden, etwaige Kanten/Restbrüche wenn nötig mit Schleifpapier und Stab abschleifen, so dass die Bambusinnenwand verhältnismaessig eben/glatt wird. Ist dies geschehen, und die Innenschichten sind ordnungsgemäss entfernt, können wir mit Schritt 2 fortfahren.
Dazu nehmen wir vom oberen Rand 5cm als Mass. An diese Stelle kleben wir nun reihum einmal Klebeband/Ducktape. Dieses sorgt dafür, dass das Bambus beim nun folgenden Bohrvorgang nicht aufplatz/splittert.
Wir haben nun also vom oberen Rand her gesehen, nach 5 cm ein Loch mit Hilfe des Handbohrers zu bohren. Das ganze vollbringen wir dann nocheinmal auf der gegenüberliegenden Seite unseres grade geschaffenen "Trägerpunktes". Diese beiden Löcher dienen dann später dafür, um das Lederband/Cord hindurchzufädeln; dementsprechend also als Träger.
Sind die Löcher dann gebohrt kann man das Tape wieder entfernen, es wird nicht mehr benötigt. Mit Hilfe von etwas Schleifpapier (120er oder 180er) wird nun der obere Rand, unsere Öffnung also, abgeschliffen, sodass keine Fasern mehr "spleißen".
Anschließend legt man das ganze Objekt für etwa 5 bis 10 min in warmes Wasser. Dies sorgt dafür, dass die Fasern aufquellen, und das ganze Rohr somit praktisch "versiegeln", und man es später als Tringgefäßß nutzen kann.
Langsam an der Luft trocknen lassen; NICHT auf Heizung, Ofen usw. stellen, da sonst Gefahr des Platzens besteht.
Nach der Trocknung fädelt Ihr also die Schnur durch die gebohrten Löcher, und verknotet jeweils von innen.
Abschliessend wird das ganze einmal innen und aussen ordentlich mit Speise/Olivenöl eingeölt (zum abschliessenden Versiegeln) et voila... FERTIG ist unsere runde Bambustasche.
Diese tolle Helferlein ist groß genug um bspw. ein Messer, Flint, Zunder, Schnur, Lampe etc. darin zu transportieren. Und vorteilhaft, man hat stets einen Trinkbehälter /Möglichkeit für Wassertransport dabei.
Im Notfall kann man den Bambus auch verwenden um z.B. Knöpfe daraus herzustellen, Pfeile für Blasrohre, als Zunder, Messergriff, oder zum Herstellen einer Scheide..
Ich hoffe dem einen oder anderen damit ein wenig die Vielseitigkeit dieses Gewächses näherbringen zu können.
Viel Spaß und Erfolg beim basteln...
(Bilder sind leider nicht drin, da keine Kamera. Brauch und will einfach keine )