Hallo zusammen!
Mache haben mich ja schon gefragt, was für mystisch-heilige Gegenstände denn da eigentlich in diesem Medizinbeutel sind, den ich draußen immer um den Hals hängen habe. Nun, das ist ganz einfach mein Feuerbeutel mit Zunder, Feuerstahl und Feuerzeug. Die geflochtene Schnur ist mein Reserve-Paracord und die Bändsel vorne dran sind eingeknotete Paracordenden, mit denen ich schnell mal was festbinden kann.
Eine Neuerung habe ich heute noch zusätzlich dran gebastelt: jeweils neun (!) Holzkugeln mit 10 mm Durchmesser sind nun auf die mittleren, langen Bändsel aufgereiht. Dabei sitzen die so stramm auf der Schnur, dass sie nicht verrutschen aber verschoben werden können!
Klar, sieht gut aus, hat aber auch eine wichtige, praktische Bewandniss: die Kugeln sind ein einfacher aber zuverlässiger Schrittzähler!
Gerade bei der Orientierung mit Karte und Kompass hilft die Richtung alleine ja nicht viel weiter. Man muss auch die Entfernung kennen und wissen, wie weit man mittlerweile gekommen ist. Wenn man zum Beispiel ein enges Tal entlang wandert, hilft der Kompass nicht viel. Es wird nichts zum anpeilen da sein. Kenne ich aber aus der Karte die Länge des Tals und weiß, wie viele Schritte ich schon hinter mit habe, kann ich meinen Standort ziemlich genau bestimmen.
Nun ist das mit dem zählen aber ja so eine Sache. Vor allem wenn man auch noch abgelenkt ist, kommt man schnell durcheinander. Waren es jetzt 638 Schritte oder 538???
Mit dem Kugel-Schrittzähler kein Problem: einfach an der rechten Schnur (aus meiner Sicht wenn ich den Beutel umhängen habe, im Foto also die "linke" Perlenkette!) alle zehn Schritte eine Kugel nach unten verschieben. Wäre die zehnte Kugel fällig, also bei Schritt 100, werden die neun Kugeln wieder hoch geschoben und von der linken Schnur eine Kugel nach unten geschoben. So können also mit den beiden Perlenketten die Zahlen von 10 bis 990 in Zehnerschritten dargestellt werden.
Na, welche Zahl habe ich auf dem Foto damit dargestellt? Richtig - 430!
Natürlich kann man dem Schrittzähler auch bei Bedarf einen anderen Maßstab geben, z. B. 25 oder 100 statt zehn Schritte.
Jetzt muss man allerdings noch wissen, wie viele Schritte denn nun wie viele Kilometer sind! Das ist blöderweise je nach Gelände auch noch unterschiedlich. Auf ebenem Feldweg kann man größere Schritte machen als quer durch den Wald im Unterholz. Da hilft nur ausprobieren. Einfach mal bekannte Strecken gerade, bergauf, bergab und querfeldein laufen und zählen! So lernt man seinen eigenen Schritte-Maßstab für die jeweiligen Geländeanforderungen kennen und kann das auf die Karte übertragen.
Viel Spaß beim ausprobieren!
Westwood