Wie einige von euch ja Wissen engagiere ich mich neben Bushcraft, Survival und Bogenschießen auch in der Jugendarbeit. Was ich aber am letzten WoE erlebt habe, hatte ich bisher noch nie! Um nicht alles neu Tippen zu müssen setze ich hier den Bericht meiner Vereinsseite ein. Wer mehr über die Seite erfahren möchte kann dies unter http://ssg-lichtenfels-bogen.de/ tun. Nun aber der Bericht:
Bericht vom Jugendzeltlager der Bogenabteilung der Königl. Privil. SSG Lichtenfels 1413
Nach einer intensiven Zeit der Vorbereitung konnte unser erstes Jugendzeltlager am Freitag den 29.06 auf dem Bogenplatz beginnen.
Insgesamt 14 Jugendliche von 7-14 Jahren nahmen an diesem denkwürdigen Ereignis teil. Das Motto unseres Zeltlagers hieß „Robin Hood“ und die Kinder sollten, unterstützt durch die 4 Betreuer, alle Aufgaben selbst erledigen. Da hieß es auch schon gleich am Anfang das Feuerholz abzuladen, die ersten Kinder mussten den Küchendienst antreten. Zum gemeinsamen Abendessen gab es „Räuberwurstsalat“ mit Butterbrot und Tee. Nach dem die Kinder ihr Besteck gewaschen hatten wurde die Aufteilung in Gruppen vorgenommen und die Gruppenleiter ausgelost.
In der anschließenden Besprechung wurde den Kindern alles Wichtige zum Wochenende und dessen Planung erklärt. Nach einer ausgiebigen Spiel und Herumtollzeit haben wir die nähere Umgebung mit einer Wanderung erkundet. Nach dem Entzünden des Lagerfeuers haben wir beim „Stille Post“ Spiel in verschiedenen Variationen ausgiebig gelacht. Nebenbei konnten wir das ein oder andere Gewitter in weiter Ferne beobachten. Gegen 24 Uhr war dann Schlafenszeit mit der Erlaubnis für „Zeltflüstereien“.
Nachdem die ersten Teilnehmer den neuen Tag bereits um 5.30 Uhr begrüßten wurde um 8 Uhr das Frühstück von den Küchendienstkindern serviert. Das anschließende Fußballspiel war das erste Highlight des Tages. Um 10 Uhr begannen die Gruppenstunden. Als weiterer Höhepunkt konnte Klaus Steinberg als Referent gewonnen werden. Während die eine Gruppe sich in Völkerball und die zweite sich im Bogenschießen übte zeigte Klaus den „Räuberprinzessinnen“ Flechttechniken mit Paracord.
Die Küchenkinder bereiteten mit Angelique die Schinkennudeln für das Mittagessen vor. Zum Nachtisch gab es einen leckeren Obstsalat. Kurzerhand stellten wir das Nachmittagsprogram auf Grund der großen Hitze um, mittlerweile zeigte das Quecksilber 34° im Schatten. Wir wanderten mit den Kindern zum Main um uns in dessen kühlen Fluten die nötige Erfrischung zu verschaffen.
Am frühen Abend bastelten auch die restlichen Kinder mit dem Referenten Paracordarmbänder und Schlüsselanhänger, da ein Spiel- und Bogentraining in der prallen Sonne undenkbar war. Beim Abendessen musste diesmal alle Kinder selbst Hand anlegen und sich ihre „Wegelagererpizza“ selbst zusammenbasteln. Reste vom Obstsalat und die Schinkennudeln fanden ebenfalls noch einmal Abnehmer.
Nach dem Abendessen wurde eine Krisensitzung abgehalten da sich die ersten Gewitter näherten. Die Zelte wurden Sturmfest gemacht und die Ausrüstung verstaut. Mit den ersten Regentropfen saßen wir im Gemeinschaftszelt und warteten auf das Ende des schlechten Wetters.
Der Bogenwagen wurde als Sicherheitsraum eingerichtet und auch einmal kurz benutzt, dann aber wieder verlassen weil das gröbste überstanden schien. Als klar wurde das eine sinnvolle Aktivität auf Grund des Regens nicht mehr möglich war und einige Kinder Ermüdungserscheinungen zeigten wurde gegen 22.45 Uhr Nachtruhe beschlossen. Als Wache blieben Maximilian Fath und ich auf um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Wir richteten es uns in der Zeltlagerküche gemütlich ein und begannen eine Partie Mühle. Urplötzlich begann aber das Zelt zu wackeln. So unvermutet, das ich zunächst an einen Scherz einiger Lausbuben glaubte und ermahnend Einhalt gebot! Als aber aus dem Wackeln ein reißen wurde war klar das wir in ernste Schwierigkeiten gerieten. Sofort gab ich mit der Trillerpfeife das Warnsignal zum Sammeln während Max und ich Affengleich am Küchenzelt hingen. Das Gemeinschaftszelt hob sich völlig unbeeindruckt seiner Sturmabspannung etwa 2m in die Luft, vollführte einen Salto und zerlegte sich über den halben Bogenplatz. Die Kinder verließen nicht ohne erhebliche Probleme ihre Zelte die teilweise bis zum Boden gedrückt wurden und sammelten sich im Bogenwagen. Das größte Problem dabei war, das alle Schwierigkeiten hatten die Reißverschlüsse zu finden und dann auch zu öffnen. In weniger als 3 Minuten hatten wir aber alle Kinder sicher im Bogenwagen und während die Betreuer im Sturm retteten was zu retten war, wurde durch Angie die Vollzähligkeit festgestellt und die Eltern zur Notabholung informiert. Sehr lobend muss das Verhalten der Kinder bewertet werden, sie haben trotz der ungewöhnlichen Belastung vorbildlich mitgearbeitet. Auch die Betreuer haben in dieser Situation außergewöhnliches geleistet und besonders imponiert hat mir
das Verhalten von Max, der inmitten des Wetterchaos die Ruhe behalten und überall helfend eingegriffen hat!
Gegen 24.00 Uhr waren alle Kinder sicher zu Hause und ich verließ das massiv zerstörte Lager gegen 00.30 Uhr. Betrachtet an den massiven Zerstörungen die das Unwetter in der Region angerichtet hat sind wir, wie die Aufräumaktion am Sonntagmorgen gezeigt hat, mit einem blauen Auge davon gekommen. Als Abschluss des Zeltlagers fanden sich die Teilnehmer mit Angehörigen gegen 15.00 Uhr im Schützenhaus zu einem gemeinsamen Kaffee und Kuchen ein.
Natürlich habe ich wie gewohnt meine Videokamera mitgeführt und werde in Kürze hier die wichtigsten Szenen für alle Interessierten einstellen.
Ralf Wirth
Soweit mein Bericht.