Gear vs Skill - Das Gesetz vom Minimum

  • Sehr gut. Gefällt mir sehr gut. Ein Beispiel vom Sepp von Waldhandwerk. Er macht ja öfters mal was mit andren Bushcraftern und leitet Survivalkurse. Sepp hatte mal einen Bushcrafter dabei der noch Anfänger war, welcher aber finanziell potent ist. Er hatte teure Highend Ausrüstung, aber das half ihm nicht diese zu meistern. Sepp sagte diesbezüglich zu mir "Egal wie viel Geld man für die Ausrüstung ausgibt, man kauft das Wissen nicht mit diese zu benutzen".


    Das bring es auf den Punkt. Nicht Wissen ist wichtiger, sondern ich muss mir erst Wissen aneignen. Woher soll ich überhaupt wissen welche Ausrüstung die beste für mich ist, wenn ich nicht weiß wie ich die Arbeit verrichte oder welches Material ich zu verarbeiten habe. Was ich sagen will, um zum Idealfall zu kommen muss man mit dem Wissen anfangen. Habe ich das Optimum an Wissen, kann ich das optimale Material und Werkzeug hernehmen und das Optimale Ergebnis erziehlen.


    jackknife: Dein Beitrag war ein Totalausfall. Du hast offenbart, dass du es nicht verstanden hast.

    Das ist auch mit ein Hauptgrund warum ich das Forum hier so mag, weil einem hier als Anfänger nicht gesagt wird, er bräuchte das super teuerste Fällknivenmesser weil der Rest ein scheiß Stahl ist und schnell abstumpft... Weil einem hier konstruktiv geholfen wird :dance

    Dort wo starke Hirsche schreiten
    In den dunkelgrünen Weiten
    Wollen wir die Zeit verbringen
    Und für unsre Väter singen


    Nastrandir - Die Seelen der Ahnen

  • Interessanter Thread.


    Auch wenn ich finde, dass die Vergleiche ein wenig Realitätsfremd sind. Wie warscheinlich ist das Szenario ohne Ausrüstung oder mit guter Ausrüstung und ohne Ahnung in einen BLizzard zu geraten ? Oder nackt im Dschungel zu landen ?
    Mit ein wenig oberflächlichem Grundwissen (Wasser nach möglichkeit abkochen oder nur aus fließendem Gewässer trinken, nichts essen was man nicht kennt, Zusehen dass man war und trocken schläft) und nem Taschenmesser/Stein bekommt man meiner Meinung nach alles in den Griff. Not macht erfinderisch, und wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist, kommt man auch zurecht. Ich hab echt keine Interesse daran Seile aus Pflanzen zu flechten, wie warscheinlich ist es dass ich mal n Seil brauche und nichts dabei hab ?
    Wie warscheinlich ist es überhaupt durch Zufall so weit fernab der Zivilisation zu landen, dass man tatsächlich auf survivaltechniken angewiesen ist ? Im falle eines Krieges, falls man sich im Wald verstecken muss machts für mich Sinn. Ansonsten brauchs doch wirklich keiner... oder ?


    nicht bös nehmen bitte :)

  • Die Dosis macht das Gift!


    Nur wenn alle Komponenten stimmen gibt es Erfolge, incl. das kleine bischen Glück.


    Und für die Kameraden die sich (mal wieder) auf jackknife eingeschossen haben: Ich persönlich kenne wenige die mehr aus Erfahrung sprechen als er! Egal wie sehr er sich oft im (guten) Ton vergreift, er berichtet aus der Realität, das solltet ihr euch bitte vor Augen halten.
    Jeder der halbwegs die gleiche Erfahrung aufbieten kann, wird ihm Recht geben! Ein dickes Pfui für seine oft herabwürdigende Schreibweise, im Kern jedoch ist seine Aussage nicht zu erschüttern. Erfahrung kommt von selbst erfahren haben!


    Meine Meinung Überzeugung


    Gruß Travelmad

  • Jedem soll auch seine Meinung belassen sein, aber bleibt (vor allem ab jetzt) bitte beim Thema, ja?
    Manche Themen, Stichworte und Namen polarisieren etwas, aber da muß man nicht immer drauf einsteigen.

  • Guten Morgen...
    Ich weiss nicht wie ihr das seht, aber für mich persönlich gibt es neben "Wissen" und "Material" noch den Punkt der "Erfahrung", also jenes "praktische Wissen" das man sich, im Laufe der Zeit, durch mehrfaches Probieren aneignet.


    Als Beispiel, das wahrscheinlich jeder schon einmal erlebt hat:
    Feuerbohren - Man hat das Material, man weiß wie es geht - Nur ohne die Praxiserfahrung ist man ewig am rumnudeln und bekommt evtl. doch kein Feuer hin!



    Ich denke, grade beim Feuerbohren, kommt es viel auf Übung und Erfahrung an, also wie schnell dreht man und mit welchem Druck auf den Bohrer, welchen Zunder verwendet man und wie/wann wird angeblasen und in welcher Intensität...usw...Also all die Dinge die man sich nur durch "learning by doing" erwerben kann und die eben nicht, durch Bücher, TV oder Gespräche vermittelt werden können!


    Oder auch einfache Beispiele wie Zelte: Man hat ein Zelt (Material) und natürlich, die Gebrauchsanleitung auswendig gelernt (Wissen) und dennoch klappt irgend etwas nicht und keiner weiß genau warum (fehlende Erfahrung?!)


    Ich glaube der Weg zum Erfolg ist immer/meistens eine Art Dreifaltigkeit aus: Gear, Skills und Practice!

  • Ok, alles klar dann meinten wir das Selbe...



    Allerdings...der Begriff "Können" wird sicherlich auch oft missverstanden - Denn alle denken ja irgendwie sie "können" es/etwas und viele scheitern dann dennoch an der/den gestellte/n Aufgabe/n!


    "Können" ist dann also eher ein Oberbegriff, für das bereits erfolgreiche Ausführen einer Tätigkeit, also für theoretisches und praktisches wissen sowie die notwendigen Mittel, in einer funktionierenden Interaktion mit einander! oder?



    Mal ganz unter uns...ist es nicht unheimlich faszinierend, wie sehr man etwas, so praktisches, theoretisieren kann???
    Das ist doch schon, irgendwie, ganz schön gruselig...wir bauen hier grade eine Theorie über theoretisches Wissen...oder so... :confused

  • Ausrüstung und Wissen müssen zu der Umgebung passen in der ich mich bewege. Ich brauche kein 1000€ Zelt in der Norddeutschen Tiefebene und keine 20 jährige Bushcrafterfahrung für ein Wochenende im Wald. Erfahrung und der geübte Umgang mit der Ausrüstung helfen aber bestimmt und macht alles entspannter. Man muss halt seine Grenzen kennen, deswegen trefft ihr mich nicht auf dem Everst oder an anderen extremen Orten. Tipp mal wieder ein Erste Hilfe Kurs machen, man vergisst doch so einiges.

  • Also ich hab mir das jetzt Alles einpaar mal durchgelesen, und auch bei etlichen Fremdwörtern(zumindest für mich) Wiki genutzt um mir jeden Text verstaendlich zu machen. Ich hab das heute zum 10 ten mal gemacht denn, ich will ja alles verstehen, verstanden hab ich auch was ich da von meinen Vorschreibern gelesen hab, nun stellt sich mir aber die Frage was soll ich damit anfangen?


    @Grimm ich kenn Dich jetzt vielleicht nicht so gut wie andere, bin aber der festen Meinung das du ein Prima Kerl bist mit dem man Pferde stehlen kann! Dennoch bin ich nicht dahinter gestiegen was das jetzt mit GearWahn/GearPhobie zu tun hat? Oder anderst, wie kommt man darauf Ausrüstung mit Wissen zu vergleichen? Mir erschließt sich nicht ganz auf was du raus willst zumindest noch nicht. Wir Sind hier ja im Bushcraftportal, und gehen bei unserer Ausrüsterei ja nicht von Notfällen aus, sondern vom draußen in der Natur aufhalten. Jetzt kenn ich keinen von Uns, der dabei anfängt Tomaten im Schatten zu Pflanzen oder Roadkill Rehe zu schlachten, du etwa? Auf den Treffen auf denen ich bis jetzt war, hat auch keiner davon geredet das er das Problem je hatte etwas in diese Richtungen zu tun.(Wenn das jetzt auch nur Beisiele sind nimm doch bitte welche, die direckt mit Bushkraft und Gear zu tun haben und nicht gerade das MESSER davon habe jetzt ich genug gehört ). Wenn ich das jetzt also zusammen zähle, gehen wir doch wieder einmal von einer Notsituation aus! Zum Beispiel mit deinem Reh: 1.) Gesundes Reh Kein Messer oder Änl. NOTSITUATION ich habe keine Ahnung vom Schlachten aber Hunger. Fazit: Ich werde zum Primat ich hole mir das Fleisch mit blosen Händen oder meinen Zähnen! 2.) Roadkill Reh 5€ Messer oder 500€ Messer egal nimm das das du willst. NOTSITUATION Fleisch riecht aber ich kann Schlachten und bin halb verhungert. Fazit: Ich esse bis ich satt bin und wenn ich mich danach aus Ekel Übergeben muss, esse ich gleich weiter denn ich will nicht STERBEN (Verhungern)!!! 3.) 10 Messer ausgebildeter Fleischer und Jäger aber Reh ist weg. NOTSITUATION Kein Fleisch vorhanden. Fazit: Ich werde wohl auf Pflanzen umsteigen müssen wenn ich nicht Verhungern will.


    Was hatte das jetzt mit Gear zu tun? Oder meint mann da Messer = Gear? OK wer geht ohne Messer zum Bushcraften? Und wenn man es verliert, geht man Heim und holt ein neues. Messer auf der Tour verloren auf Ersatz zurück greifen, wenn es ohne nicht geht und kein Ersatz vorhanden, Tour beenden ab nach Hause. Flugzeugabsturz keine Ahnung wo dein Messer ist, sei froh das du moch Lebst Kumpel und imprvisiere auf Teufel komm raus(NOTSITUATION). Das haben auch Leute überlebt die vorher noch nie Survival oder Bushcraft gehört haben. Vielleicht nur mit Glück aber eben improvisiert Tote gegessen egal die kunst zu überleben!


    @Outdoorfreund :drunk ich finde es immer wieder Lustig in deinen Beiträgen zu Lesen, das mann sein Gear (Zeugs) selbst Schleppen muß! Das wissen wir die es machen und wirklich raus gehen ALLE. Die die es nicht machen, denen ist es egal. Aber es ist nicht jeder ein Ultra Leicht Junky wie du, und nicht jeder will das sein! (NICHT BÖSE GEMEINT)


    @ Jackknife dich kenne ich überhaupt nicht, kann aber vielleicht ja mal kommen wenn du mal bei nem Treffen aufschlägst! Ich kann deinen Posts auch nicht immer Folgen was ich bitte zu entschuldigen. Und auch ich hatte anfangs ein echt Schlechtes Bild von dir wie andere bestimmt auch, das hat sich aber inzwischen geändert ;). Gestatte mir eine bescheidene Frage die du mir auch via PN beantworten kannst. Was ist für dich wichtiger Gear oder Wissen/Können? Danke vorab für deine Antwort


    An den Rest des Rudels vielen Dank :beten das ich ein Teil von euch sein darf und das wir eigentlich auch ohne Streiten Können :D .


    Gruß Tracker

    Wo Licht ist, ist auch Schatten
    und wo Schatten ist, bin ICH.
    Feind meide den Schatten,
    Der den Freund umschließt. NK

  • Sorry Tracker, ich habs eine Seite vorher bereits aufgedröselt. Genauer kann ich es nimmer erklären, das müssen wir dann auf Live verschieben, oder mal teflonieren, aber wie oben geschrieben, eine Seitenweise Erklärung zu tippen ist wie der Beipackzettel zur Pointe eines Witzes.

  • Ich muss sagen, dass ich Grimmbolds Ansatz die persönliche Performance im Konkreten mit der Minimumtheorie zu beschrieben sehr interessant finde. Für mich folgt daraus, dass man die eigene Leistungsfähigkeit in der konkreten Situation dadurch optimieren kann, dass ich meine persönlichen Minimumfaktoren kennenlerne und dann an diesen arbeite (ob dies durch Wissenszunahme, besseres Equipment oder Training ist somiz individuell). Dazu muss ich meine persönlichen Fähigkeiten, mein Equipment und meinen Wissenstand realistisch einschätzen. Dies setzt im Grunde eine wie auch immer gerartete Form des Trainings voraus und die konkrete reflektierte Auseinandersetzung mit Dritten. Sollte ich meine Minimumfaktoren identifizieren, dann kann ich daran arbeiten. Spannend finde ich es, da somit ja diese Bubenspitzlediskussionen absurd werden, da die Minimumfaktoren individuell sind. Vielen Dank für diesen genialen Ansatz. :schlaf


    Ein Punkt ist mir allerdings gerade noch eingefallen. Im Anfangspost wird von einem Zustand des Optimum gesprochen. Das was als Optimum verstanden wird setzt eine Idee davon voraus, wie ein Optimum aussieht. Die Grenze des Optimums bin zunächst einmal ich selbst. Auch dies setzt den Austausch mit Dritten voraus.

    Amateure üben, bis sie es richtig machen.
    Profis trainieren, bis sie es nicht mehr falsch machen.

    Einmal editiert, zuletzt von taiaha ()

  • Ein Punkt ist mir allerdings gerade noch eingefallen. Im Anfangspost wird von einem Zustand des Optimum gesprochen. Das was als Optimum verstanden wird setzt eine Idee davon voraus, wie ein Optimum aussieht. Die Grenze des Optimums bin zunächst einmal ich selbst. Auch dies setzt den Austausch mit Dritten voraus.

    Woraus folgerichtig entsteht das nur die richtige Kombination aller Komponenten, sächlich wie persönlich, das (IMMER) eigene Optimum erreichen lässt. Oder etwas abgewandelt wie der Volksmund so schön formuliert: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied!


    Gruß Travelmad

  • Ein größeres Wissen ist besser als ein kleineres Wissen und eine bessere Ausrüstung besser als eine schlechtere.
    Man sollte halt ganz einfach versuchen in beidem das Optimum zu erreichen, je extremer seine Tätigkeiten sind. Ausrüstung und Fähigkeiten gehen Hand in Hand.
    Da irgendeine versus Geschichte draus zu machen halte ich für eine Konstruktion des Internetzeitalters.

  • Aha, der umtriebige Herr von Liebig. Dieses "Gesetz" von ihm kannte ich noch gar nicht.


    Ich würde diese These als Teil der Wissenschaftstheorie sehen, also ist es Metawissenschaft, oder auch Philosophie.
    Dementsprechend sehe ich sowas alles andere als in Stein gemeiselt.


    Ich sehe das eher als Faustregel zur Problemabstraktion und Lösung:
    Dadurch, dass ich ein Problem in Einzelteile (Grimmbold nutzte 3 Faktoren in seinem Beispiel) zerlege und deren aktuellen Status auf einer willkürlichen Optimalitätsskala einschätze, kann ich schonmal erkennen ob das erreichte Ergebnis ungefähr dem entspricht, was mit den vorhandenen Faktoren überhaupt möglich ist. Ferner kann ich, falls die Schätzungen korrekt sind, dann "Optimierungspotential" leichter identifizieren.


    In diesem Zuge möchte ich einen anderen Wissenschaftler Dank aussprechen, was das Schätzen angeht: Von Enrico Fermi kann man sehr viel lernen was das Schätzen angeht. Seine Philosophie des Schätzens, oder seine Herangehensweise daran ist heutzutage unter dem Schlagwort "Fermi-Problem" zu finden und sehr bemerkenswert.
    U.a.: lieber einfach schätzen, als gar keine Daten, insbesondere wenn man mehrere Daten benötigt, denn, hey, wenn ich einen Wert zu groß Schätze, einen anderen werde ich vermutlich zu niedrig schätzen, dann mittelt sich das ja dann später raus! Super, dann bekomme ich ja das richtige Ergebnis trotz "falscher" Schätzungen. Lieber nachvollziehbar spekuliert als vom bloßen Hörensagen abhängen.



    Es grüßt
    der Waldgrauß

  • Ou konträr, in der Agrarwirtschaft ist das Gesetz vom Minimum eine feste, nachweisbare Konstante, kann auch jeder selbst testen: Kauft eine Geranie, und variert die Faktoren Licht, Wasser, Dünger. Und dann kauft eine 2te und versucht einen Faktor durch erhöhen eines anderern zu substituieren.

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