Pflanzliche Notnahrung

  • Im thread Kanadische Goldrute(Solidago canadensis) wurde eine recht wichtige Aussage über pflanzliche Notnahrung getroffen welche zu schade ist um in einer Pflanzenvorstellung unter zu gehen.


    Zitat

    Es ist leider eine weitverbreitete Meinung, dass pflanzliche Notnahrung nicht effizient genug sei. Allerdings kann man sie relativ einfach und ohne großen Energieaufwand aufsammeln. Einfach so während des Marschierens. Weder muss man Energie bei der Pirsch verschwenden, noch ist man auf Jagdglück mit Behelfswaffen/-fallen angewiesen.


    Man sollte allerdings wissen was man sammelt und was auf keinen Fall ;)


    Sofern man sich auf die nahrhaften Teile der Pflanzen konzentriert, sollten ca 750g-1000g/Tag völlig ausreichen um längere Zeit voll aktiv zu bleiben. Wenn du dann noch am Weg ein paar Schnecken/Muscheln/Eier/... mitgehen läßt, bist du fast schon überfressen :D


    Daher nahm ich in Absprache mit GO! den Text einfach heraus und eröffne hier ein neues Thema.

  • Die einfache Beschaffung, quasi "im vorbeigehen", ist einer der Gründe warum ich auf Tour meistens nur Grünzeug esse - Es hat zwar etwas weniger Nährwert, aber das sammeln verbraucht dafür auch weniger wie, Kraft- bzw. Zeitintensives Jagen oder Fallen stellen!
    Und nebenbei muss man sich nicht unbedingt Gedanken um "Wilderei" machen, wenn man zwischendurch mal nen Sauerampfer, Löwenzahn oder Brennnesseln knabbert!


    Den Text zitiere ich, damit er in der richtigen Reihenfolge steht.

  • Naja...ich kenne genug Veganer die Leistungssport betreiben...so schlecht kann Grünzeug also nicht sein, man muss halt nur genug davon futtern! Ich bin zwar keine Ernährungs-Experte aber ich denke, das hat auch viel mit der persönlichen Konditionierung zu tun!

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Naja...ich kenne genug Veganer die Leistungssport betreiben...so schlecht kann Grünzeug also nicht sein, man muss halt nur genug davon futtern! Ich bin zwar keine Ernährungs-Experte aber ich denke, das hat auch viel mit der persönlichen Konditionierung zu tun!

    Und welche Teile der Pflanzen essen die? Ganz sicher werden die sich nicht von Rohkostsalat ernähren.
    Nährstoffe sind in Rhizomen, Knollen, Knospen, Samen und Nüssen. Grünzeug bringt für den "harten" kosten nutzen Survival fast nix.

  • Ähm...zur Erklärung...unter "Grünzeug" verstehe ich alles Pflanzliche!
    Also auch Pflanzenteile die nicht unbedingt "grün" sind!


    Freilich wird sie vor einem Wettkampf mit den ganzen Tag Feldsalat knabbern....


    Was das Thema Pflanzliche Nahrung beim Survival angeht...Wenn du die Rhizome von Schilf oder Rohrkolben nimmst, die kommen in Größe und Nährwert, soweit ich mich erinnere, einer Kartoffel gleich...also durchaus nützliches Futter!


    Und auch die Fallwurzeln vom Löwenzahn sind in Maße genossen ganz brauchbar! (Blüten und Blätter sind hingegen eher wenig "Gehaltvoll"!)

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Das würde mich auch mal interessieren, was enthält WIRKLICH Nährstoffe ?


    Wie einfach kommt man an die Wurzeln von Schilf und Rohrkolben ran ?


    Weil einfach pflücken und reinbeissen ist da ja nicht...

    Ihr habt vielleicht die schönsten Torpedos, das Stück für 25000 Mark, aber ich habe den alten Draht, für 50 Pfennig!

  • Schilf und Rohrkolben stehen ja meistens irgendwo am Ufer im Matsch...also kannst du, so sehe ich es jedenfalls, "relativ" einfach mit den Händen graben, da der Boden ja "relativ" weich ist - nebenbei kann so ein Bad echt erfrischend sein - Grade bei dem wetter!
    Die größte Gefahr die ich hierbei sehe, sind Glasscherben die evtl. im Matsch stecken könnten und grade dieser faulige Schlamm, in Verbindung mit Schnittwunden, ist echt übel! Beim Löwenzahn finde ich persönlich es etwas "stressiger" an die Wurzel zu kommen...aber auch das geht! Ich für meinen Teil habe mir vor ein paar Jahren mal eine "Pflanzkelle" aus Metall, im Baumarkt gekauft und auf einer Seite etwas scharf geschliffen, das erleichtert so einiges wenn du planmäßig draußen bist! Klar man könnte sich auch nen "Grabstock" schnitzen - Aber das muss jeder für sich entscheiden!!

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Warum immer so kompliziert?
    Ich war heute mit dem Schwiegervater den ganzen Vormittag in seinem Revier unterwegs. Bei 34 Grad ausnahmsweise mal ohne Hunde. Nach grobgeschätzten 38t Himbeeren und circa 45t Walderdbeeren, mußte ich mich mittags ehrlich bemühen SchwieMu's hervorragendes Wildschweingulasch aufzuessen. Bei der süßen Nachspeise mußte ich dann aufgrund des Zuckerschocks kapitulieren. Und dabei hab ich alles übrige was zur Zeit ebenfalls Tonnenweise rumsteht gnadenlos ignoriert.

  • Walderdbeeren hab ich letztes Wochenende auch bis zum abwinken gefuttert...allerdings, 2 stunden später hatte ich wieder hunger!
    Himbeeren hab ich letzte Woche noch nicht gesehen, also gesehen schon aber die waren noch unreif!
    Ich denke mal Himbeeren und Brombeeren sollten länger Satt machen, da sie mehr Kerne haben wie Erdbeeren!


    Weiß zufällig irgendwer, wie oft Walderdbeeren Früchte tragen, wenn sie im Gewächshaus stehen???

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Ich weiss das er unter Naturschutz steht!
    Es geht aber doch hier um "Notnahrung" und ich denke da sollte man den Naturschutz nicht ganz so wichtig sehen!
    Bei normalen Touren, also ohne "Not" sollte man dann aber wirklich lieber auf Schilf oder anderes, zurückgreifen!


    Hier bei uns sind, soweit ich weiß, auch diverse Fischereimethoden verboten ...dennoch kann man, im Notfall, so seine Chancen auf Essen um einiges verbessern!

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Hallo Wandervogel,


    warum hast du die Walderdbeeren im Gewächshaus? Die brauchen wirklich keinen Schutz und draußen tragen sie viel besser. Sie sind absolut winterhart und sehr wiederstandsfähig. Nicht so aufwendig zu pflegen wie die Zuchterdbeeren und schmecken seeehhr gut. Eigentlich pflege ich sie gar nicht. Ich habe schon einige Jahre Walderdbeeren aus dem Wald umgesiedelt in meinen Garten. Ich habe eine Ecke im Garten wo sie sich gut ausbreiten konnten.


    Sie tragen den ganzen Sommer über, größere Früchte als im Wald, mindestens doppelt so groß. Und wenn ich Kinderbesuch habe, dann lieben es die Kinder sich die Walderdbeeren selber zu pflücken. Eine sehr schöne Frucht.


    sylvi :mädchen

  • Die stehen nur im Moment noch im Gewächshaus/Wintergarten, da ich erst letztes Wochenende die Ableger geschnitten hab und meine Fensterbänke alle schon mit anderen pflanzen belegt sind...und da kam mir der Gedanke, das sie unter Gewächshausbedingungen evtl. auch im Herbst/ Winter tragen könnten!
    Die sollen eigentlich dann schon raus, so bald sie Wurzeln haben!

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Ich weiss das er unter Naturschutz steht!
    Es geht aber doch hier um "Notnahrung" und ich denke da sollte man den Naturschutz nicht ganz so wichtig sehen!
    Bei normalen Touren, also ohne "Not" sollte man dann aber wirklich lieber auf Schilf oder anderes, zurückgreifen!

    Seh ich ganz genau so und wollt Dir auch nicht unterstellen, dass Du es nicht weisst :) ...
    Geht nur darum, dass hier bestimmt auch Leute mitlesen, die das nicht wissen. Ich war zum Beispiel vor einigen Tagen sehr dankbar über einen "Naturschutz Hinweis" zu den Weinbergschnecken :D ...


    VG MadFly :cafe

  • bezüglich Pflanzennahrung (oder pflanzliche Notnahrung) und satt machen/Nährwert usw.:
    Wenn der Körper es "gewohnt" ist, stets mit Fleisch, viel Fett, Zuckerkram etc. versorgt zu werden und nur dadurch eine Art Sättigungsgefühl erzeugt wird, fällt eine Umstellung in Notfällen doch sehr schwer.
    Zumal sich durch übermässiges Essen der Magen noch mit dehnt, und somit mehr Nahrung aufgenommen werden muß, um eben diese -Sättigung- zu erzeugen. Menschen die weniger essen, dazu noch überwiegend vegetarisch, werden dabei weniger Probleme haben.
    Eine spontane Umstellung (wie dann in Notfällen ja so ist) macht dem Körper dann arg zu schaffen, eben weil er es nicht gewohnt ist.
    Wer viel Fertigprodukte bzw. Glutamathaltige Speisen zu sich nimmt wird dabei nochmehr Probleme haben. Durch dieses Zeug ist die Darm weit übberreizter als es sein sollte, es werden weniger Enzyme zum verdauen produziert, ergo, man muß wieder "mehr" essen.


    Worauf ich hinaus will: Es ist schön und gut zu wissen, was man essen kann. Viele (die meisten) sind allerdings durch zu übermäßigen Nahrungskonsum oder schwer verdauliche Kost soweit, dass eben die besprochene pflanzl. notnahrung oft nicht das "erfüllt", was man sich erhofft. (Die Wortwahl ist vllt. etwas seltsam gewählt)
    Um dem Vorzubeugen und den Körper auch daran zu -gewöhnen- einfach mal paar Tage (2 Wochen bspw) rein pflanzlich ernähren, viel Wasser trinken etc.
    So kann man den Körper zumindest etwas daran gewöhnen (und hilft sich dazu noch selbst mit entschlacken/entgiften).
    hoffe es hilft ein wenig dazu..
    lg

  • MadFly: Da ist echt was dran, ich denke auch, das man sowas gleich dazu schreiben sollte! Immerhin kommt BC derzeit grade wieder sehr in Mode, was bedeutet das auch viele damit erst anfangen, die sich nicht zuvor damit so auseinander gesetzt haben, wie mancher unter uns der das ganze seit Jahren macht - Diese Leute geben "Bushcraft" bei Google ein, landen dann irgendwann hier (große Freude) und Tags drauf haben sie dann Weinbergschnecken und Rohrkolben-Mischgemüse zum Mittagessen - Das muss ja nicht sein - vor allem wenn die betreffenden dann ihr Mittagessen, auf einer von Unmengen an Löwenzahn bewachsenen Wiese, einnehmen!


    Evtl. ist es ja ganz Sinnvoll Stärker zu unterscheiden und darauf hin zu weisen, was wirklich "Notnahrung" ist und was einfach eine "Pflanzliche Nahrungsquelle" darstellt - Ich sehe z.B Schilf als "Nahrungsquelle" an und Rohrkolben als "Notnahrung" - Ich denke was das angeht, bedarf es einfach, allgemein, noch etwas mehr Aufklärungsarbeit!
    Denn sind wir mal ganz realistisch "Auf wirkliche NOTNAHRUNG ist man eigentlich so gut wie nie angewiesen, da einfach der damit verbundene NOTFALL meistens ausbleibt" - Aber gut...das führt jetzt nur wieder zum Urschleim und der Unterscheidung zwischen BC und Survival und würde an dieser Stelle zu weit abschweifen!


    @Waldkauz:
    Recht hast du....wer auch sonst fast nur Floral-Futter konsumiert, hat weit aus weniger Probleme im Wald satt zu werden!
    Wobei wir dann wieder beim Thema "Vorbereitung ist alles" sind...!
    Man muss sich nur mal die Essgewohnheiten unserer Gesellschaft ansehen..."Mc Doof und Würger King" - Fleisch ohne Ende und das für kleines Geld! Dieses damit erzeugte "Scheinbedürfnis" geht inzwischen sogar soweit, das aus Tofu und Weizen-Proteinen, rein als Fleischersatz angeboten wird - Also ich esse das Zeug auch echt gerne...aber eben weil es, weder typisch nach Fleisch, noch typisch nach Pflanze schmeckt - Es ist halt einfach lecker!
    Allerdings sind nur ganz wenige menschen dazu bereit, einen vermeintlichen "Ersatz" für irgendwas, zu verwenden, wenn sie auch das "Echte" haben können...


    Das beste beispiel dafür ist mein Vater "Gemüse Schnitzel" lehnt er ab, ohne sie zu probieren! Wenn ich die Dinger ihm allerdings als "Panierte und Gebackene Gemüsefladen" anbiete will es sofort probieren - Die Welt ist einfach ganz komisch!!!


    Was diese ganze komische Debatte mit dem "Nicht satt werden bei körperlicher Leistung" angeht...ich frage mich echt wie die diversen Landvölker, in Indien, es hin bekommen, satt zu sein...die essen auch keine Tiere und sind am Tag 12-14 Stunden auf ihren Feldern am arbeiten!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!