Hallo zusammen,
aus dem thread " Meine Lederscheiden Projekte " habe ich versprochen zu zeigen WIE ich so ein Lederholster mache ...
Versprochen ist versprochen!
Hier nun das making of (bebildert, Schritt-für-Schritt):
Teil 1:
Als erstes muss natürlich klar sein welches Objekt ein neues Kleid bekommen soll, und dann sollte schon entsprechendes Leder (Reststücke reichen vollkommen aus!) vorhanden sein.
Ebenso entsprechendes Werkzeug ... denn wie der Papa schon immer gesagt hat: "Jung, mit gutem Werkzeug ist die Hälfte der Arbeit schon getan!"
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nachdem festgelegt ist, wie das Messer später in der Lederscheide und / oder in dem Lederholster stecken soll, wird die Kontur der Messers entsprechend auf der Rückseite des Stück Leders übertragen.
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Wenn dies geschehen, kann der überschüssige Rand GROßZÜGIG der aufgezeichneten Kontur folgend abgeschnitten werden.
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Nun Gut. Jetzt geht’s zum Wasserbad! Jau, das Stück Leder wird in warmen Wasser untergetaucht ...
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solange, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Ein wenig Hin und Her Schütteln und leichtes Reiben hilf, dass es schneller durchnässt ist!
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und wenn wir schon in der Küche sind, dann nehmen wir auch gleich ein Stück "Frischhaltefolie" mit ...
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... und wickeln das Messer einigermaßen Dicht ein.
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Jetzt wird’s spannend. Wir brauchen für den nächsten Arbeitsschritt ein Holzbrett (hier ist ein Weichholz zu empfehlen. Tanne; Fichte; Kiefer)
Einen Handtacker und verschiedene "Bördelwerkzeuge" seht Ihr gleich ...
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Als erstes solltet Ihr eine Seite des nassen Leders auf das Brett tackern ... Dann das Messer so Nah wie möglich, unter das Leder, an den festgetackerten Rand legen.
Die gegenüberliegende Seite wird dann, wenn Ihr das Leder schon ein wenig dem Messer an geformt habt LEICHT (mit einem Tacker) fixiert.
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Drückt mit den Daumen das nasse Leder so dicht wie nur irgend möglich der Kontur des Messers entsprechend an!
(das die Oberfläche des nassen Leders jetzt sehr empfindlich ist, sind kurze Fingernägel sehr hilfreich!!! damit Ihr keine Schnitte oder Kratzer in die Oberfläche macht.
Im unteren Teil wird es natürlich schwieriger, das Leder anzuformen ... deshalb werden Hier "Entlastungsschnitte" gesetzt die es ermöglichen, das nasse Leder und engen, kantigen Kurven zu Formen.
VORSICHT! Nicht zu Nah anbringen, dann später soll ja noch eine Naht gestochen werden!
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Mit der Kante eines z.B. Cutter Messers wird sodann die Kontur des Messers immer wieder in das nasse Leder gedrückt.
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(in Richtung Brett und gleichzeitig in Richtung Messer) so, dass eine schöne, gleichmäßige, harte Kante entsteht.
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Ein Griffstück von einer Stechahle hilft auch ...
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Die Kontur des Messers wird mehr und mehr herausgearbeitet, Geduld - es wird schon.
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Ach ja, so ein Brieföffner kann man auch nehmen, oder ein Falzbein, oder ein Stück vom Gehörn aus Opas Jagdzimmer (es darf nur nicht Scharfkantig sein)
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Wenn Ihr glaubt es genügt schon, dann geht noch wenigstens drei mal den Rand nach! und tackert den Rest fest.
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Erste "Sichtkontrollen" des Arbeitsstücks verraten WO Ihr geschludert habt.
Von Vorne-Unten
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von der linken Seite ...
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von der rechten Seite ...
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und natürlich von oben-vorne
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wenn Ihr entscheidet "gez is Gut" dann habt Ihr erst mal Pause ...
?!
Ja, das Leder muss jetzt erst mal trocknen!
LUFTTROCKNEN!
Bitte NICHT in den Backofen oder mit dem Föhn bearbeiten um den Trocknungsprozess zu beschleunigen!
Bei zu großer Hitze, oder zu schnelles Trocknen kann es zu Verformungen des Leders kommen die Ihr nie wieder wegbekommt!
Wäre zu schade für die bisher geleistete Arbeit.
Am besten in einem warmen Raum, oben auf dem Regal oder Schrank eine Nacht hinlegen.
Das mache ich jetzt auch - und gehe erst mal schlafen.
Morgen geht es dann weiter.
Gruß
Michael