Löffel schnitzen

  • Schaut doch schon nett aus :)


    Hast du den nur mit dem Handbiber und dem Schnitzgriffel gemacht oder auch mit einem Messer?
    Wenn meine trüben Augen das richtig sehen, hast du Kiefer verwendet... schmeckt das harzige beim Kiefernholz da nicht furchtbar durch sag mal?


    Aber eine gute Anregung: mal wieder was schnitzen!


    Danke & lieben Gruß,
    Ilves

  • aaahh... sehr guter Einfall ^^ danke Andy :)


    Erstmal grundsätzlich zur Holzauswahl: Da ein Löffel gebrauchsbedingt nicht sehr groß ist, braucht man sich keine großen Sorgen um Verwerfungen oder "arbeiten" des Holzes machen. Das heißt, man kann Löffel prima aus Grünholz (=frisch geschlagen) schnitzen, was auch einfacher geht als trockenes Holz. Die Holzart ist grundsätzlich auch nicht soooo entscheidend, kann aber freilich Auswirkungen auf Geschmack und Haltbarkeit haben:


    Eiche zum Beispiel ist zwar sehr haltbar, aber auch reich an Gerbstoffen. Der Eintopf könnte also recht bitter schmecken. Birke und Buche eignen sich recht gut, sind fast geschmacksneutral. Esche und Ahorn schmecken etwas holzig (wie könnte es auch anders sein :lol: :lol: ). Fichte lässt sich nicht so gut verarbeiten und man hat eventuell das Problem von Harzeinschlüssen. Ob Holz von Eibe oder Thuja giftig ist, darüber streiten sich die Gelehrten, ich weiß dass in der MA-Szene häufig Eibenlöffel geschnitzt werden. Im Zweifel gibt es aber auch noch genug andere Hölzer, ich würde es nicht probieren.


    Wichtig für die Haltbarkeit: Wenn man Löffel aus Holz mit liegenden Jahresringen schnitzt, dann halten sie in der Regel länger als Löffel aus stehenden Jahresringen. Gerade bei Grünholzlöffeln ist das von Vorteil, da sie beim Trocknen so nicht reißen können. Es ist bei Grünholz generell sinnvoll schnell Material abzutragen um Spannungen im Holz zu vermeiden. Also: Löffel fertig schnitzen und dann trocknen lassen. (Auch bei aller Sorgfalt sind hier Risse NICHT ausgeschlossen ;) ) Aber trockenes Holz zu schnitzen (insbesondere Esche oder Buche) ist nicht so leicht.


    Was brauche ich für Werkzeuge? Man kann schon mit einem einfachen Gebrauchsmesser recht brauchbare Ergebnisse erzielen. Die Laffe kann man mit einem "normalen" Messer aber nur oberflächlich ausarbeiten, also wirds eher zur Schaufel. Gute Dienste leistet ein gebogenes Messer (http://www.hkgt.de/shop/messer…laminiertem-stahl-32.html). Man kann den Löffel nur mit dem Messer "finishen", dafür kann man das Messer wie eine Ziehklinge verwenden und feine Unebenheiten glattschaben. Wenn das Holz durchgetrocknet ist, kann man die Oberfläche mit Schachtelhalm oder mit Schleifpapier glätten. Wichtig: Die Laffe nicht zu tief ausarbeiten!! Sonst wird es kompliziert mit dem Teil zu essen.


    Man kann den Löffel anschließend mit Speiseöl oder mit (lebensmittelechtem!) Leinöl behandeln.


    Hier mal zwei Löffel die "mal eben" in der Schweiz entstanden sind:



    Löffel und Fischspeer von wildhog9910 auf Flickr


    Der linke ist aus Buche, der rechte aus Esche (der wurde auch schon fleißig zum Kaffee-Umrühren benutzt). Der linke bekommt noch einen Feinschliff wenn er trocken ist, den anderen lasse ich so "rudimentär". Irgendwo habe ich aber auch noch Löffel rumliegen... mal schauen ob ich noch ein Foto einstellen kann...

  • @Ilves
    Hab ich nur mit dem kleinen Fiskars, das sich extrem scharf schleifen lässt, und dem Spoonknife gemacht. Allerdings ist diese Form der Spoonknifeklinge nicht optimal, man sollte eines nehmen das vorne spitz zuläuft. Ist für die Vertiefungen des Löffels angenehmer zum Arbeiten.


    @Wildhog
    Danke für die zusätzlichen Hinweise bezüglich "Holzgeschmack", da hab ich eigentlich noch gar nie darüber nachgedacht. Meine Geschmackszellen scheinen da etwas unterentwickelt zu sein. :lol


    ANDY

  • Hallo


    Ich habe mich auch mal ans Löffel schnitzen gewagt :) .


    Das ist der erste den ich versucht habe :schäm .


    Ich fand am Strand ein verholztes angebranntes Palmenblatt, das ich mit dem BW-Taschenmesser bearbeitete.


    Ich muss dazusagen, das verholzte Palmenblätter nach meiner Erfahrung nicht so gut geeignet sind. Diese sind sehr Faserreich welche sich je nach Feuchtigkeit aufstellen. Ich habe versucht diese mit Sand (als Schleifpapier Ersatz) zu glätten, was mir nur bedingt gelang.


    Gut, in unseren Breiten wird man sowieso auf wenig Palmen stoßen :) .

  • Wenn man kein Rundmesser hat, kann man die Löffel-Mulde auch einfach mit ein bisschen Glut reinbrennen.
    Das habe ich schon gemacht, ist ein bisschen Zeitaufwendig, aber es geht gut.
    Ist 'ne schöne Aufgabe, wenn man Abends am Lagerfeuer sitzt.
    Immer ein kleines Stückchen Glut auf den Löffel und dann fleißig pusten, bis eine Kuhle entsteht.

    Gruß


    Flex


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    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“
    Benjamin Franklin

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