Essbare Wildfrüchte -roter Holunder und Co-

  • Fast jeder kennt die Himbeere, Walderdbeere und Brombeere, aber es gibt noch einige andere Früchte in Feld und Wald die genauso gut schmecken und geniesbar sind. Manche sind sehr sauer, man kann sie roh essen wenn man das schafft, wie den Sanddorn.


    Die Frucht des schwarzen Holunders, reift im Frühherbst. Blüte, Blätter, Frucht, Holz und Wurzel dieses Baumes sind essbar und heilkräftig. Er ist ausreichend bekannt, die Früchte sollten nur gekocht gegessen werden.


    Auch die Eberesche, auch als Vogelkirsche oder Vogelbeere bekannt, sind essbar und werden gerne zu Saft, Sirup und Gelee verarbeitet. Die Früchte reifen im Herbst und sind roh geniesbar. Ihre Früchte sind besonders vitaminhaltig, erhalten aber erst Geschmack, nachdem der erste Frost über sie gezogen ist. Die Mehlbeere ist nur gekocht essbar. Sie gehört ebenfalls zur Eschenfamilie, hat aber mehr bräunliche Früchte. Die Eschenfrüchte schwanken in der Farbe von orange, über gelb bis braun. Wobei nur die orangefarbenen Früchte roh geniesbar sind, die anderen sind nur gekocht geniesbar.


    Eine weitere bekannte Beerenart ist der Schleh- oder Schwarzdorn. Die im September reifenden Steinfrüchte enthalten Gerbstoffe, Säure, Farbstoffe, Zucker und Vitamin C. Sie schmecken besonders vor dem ersten Frost absolut sauer und bitter. Frost macht die Schlehe mürbe und süßer. Zur Herstellung von Mus, Marmelade und Saft u.a. m. werden die Früchte gesammelt. Roh ist sie essbar.



    Die Kornelkirsche, auch gelber Hartriegel genannt, die roten Früchte sind essbar. Sie schmecken sehr gut, aufpassen -sie haben einen Kern- . Vom Kornelkirschenbaum, -strauch wurde früher alles genutzt: Blüten, Blätter, Rinde, vor allem aber das Holz und die Früchte. Sie enthalten 8–9 Prozent Zucker (vorwiegend Traubenzucker undFruchtzucker sowie Säuren, vor allem Apflesäure. Wegen ihres hohen Gehalts an Vitam. C finden sie speziell als Vitaminspender Verwendung. Roh schmecken sie sehr gut.


    Heckenrose und Kartoffelrose bzw. die Hagebutte ergeben eine vorzügliche Marmelade. Als Haustee ergibt die getrocknete Beere ein wohlschmeckendes und vitaminreichen Getränk. Das Fruchtfleisch der im Spätherbst geernteten Früchte entsteht aus dem fleischigen Blütenboden. Es ist süßsauer und reich an Vitaminen, insbesondere Vitam. C (Ascorbinsäure), aber auch Vitamin A, B1 und B2. Die Nüsschen der Hagebutte sind mit feinen, widerhakenbestückten Härchen bedeckt, die Samen sollten nicht mitgegessen oder -verarbeitet werden. Lediglich bei der Verwendung zum Tee kann man die ganze Frucht nehmen.


    Dann gibt es als Wildobst noch die Holzbirnen und Holzäpfel, auch sie sind roh kaum zu geniessen. Erst einmal sind sie sehr hart, man schafft es kaum hineinzubeißen und dann sind sie klein und sauer. Selbst die Vögel fressen sie nicht. :skeptisch




    Kritisch wird es wieder beim Traubenholunder, der Strauch ist kleiner als der bekannte schwarze Holunder und der Traubenholunder hat rote Beeren. Er ist roh giftig, gekocht sind sie unschädlich. Die roten Früchte sind reich an Karotinoiden (u.a. an Provitam. A), Vitam. C und fettem Öl . Auch als Heilkraut findet der Rote Holunder Verwendung. Die rohen Früchte führen zu Brechdurchfall und wurden deshalb früher volkstümlich auch als Brech- und Abführmittel eingesetzt. Auf jeden Fall müssen die Steinkerne entfernt werden, da das Gift der Samen nicht durch Kochen unschädlich gemacht wird.
    So nund erst einmal genug für heute.


    ;) Alles Liebe


    Sylvi :mädchen

  • Bin fix durch meine Wildobstsammlung geflitzt und hätte da noch die Elsbeere(Sorbus torminalis) Großbaum mit Ahornähnlichen Blättern und braunen Äpfelchen,essbar aber da merkt man jede Drüse die auf bitter reagiert.


    Frühblühende Traubenkirsche (Prunus padus) bei mir Großstrauch geht aber auch als Baum. Die traubenartig angeordneten schwarzen Früchte haben ca 0,5cm Durchmesser und schmecken sauer. Achso ganzrandiges Blatt stumpfgrün, nicht glänzend.


    Kirschpflaume (Prunus cerasifera) Früchte von gelb, über rot bis blau bekannt essbar und lecker.(Großer Strauch, auch Baum)


    Steinweichsel(Prunus mahaleb)Früchte so klein wieTraubenkirsche genauso sauer und auch hier ist der Kern wohl das größte an der Frucht.(Großstrauch mit kleinen glänzenden Blättern)


    Der Speierling (Sorbus domestica)bringt bei mir leider noch keine Früchte da ich hier aber nur Pflanzen meiner Sammlung aufzähle die ich auch draußen gefunden und verkostet habe weiß ich von den kleinen rotgelben herben harten Äpfelchen an diesem Baum mit dem Vogelbeerenlaub.


    Nun steh ich vor der Vogelbeere(Großbaum mit zusammengesetzten Blättern) und dacht bis heut die kann man wegen der Parasorbinsäure nicht so gut roh essen. Hab aus diesem Grunde auch damals die Essbare Vogelbeere (Sorbus aucuparia 'Rosina') gekauft. na und in meinen Büchern steht das auch so. Vielleicht kann ja noch jemand was dazu sagen.


    Mehlbeere (Sorbus aria) ess ich zum Beispiel aber auch. Auch wenn die wie viele vorangenannten Arten einfach nicht schmecken, ich meine wo es doch so große süße Äpfel gibt.


    Das leckerste zum Schluß:Felsenbirne (Amelanchier ovalis und A. lamarcki) langsam färben sich die Heidelbeergroßen Früchte dieser Großsträucher. Kupferfelsenbirne ist bissl eher reif und auch süßer im Geschmack. Die Früchte der heimischen Art sind auch super aber haben doch noch bissl den uns ungewohnten herben Wildobstgeschmack. Die kleinen Kernchen fallen beim Naschen nicht ins Gewicht.


    An einige meiner Bäume hab ich noch Kletterpflanzen dran gepflanzt da blühts zweimal bis zur Fruchtreife(bsp. Geißblatt, Clematis, Akebie) na und die Ranken kann man ja auch zum spielen brauchen.


    Fazit für mich :Ernähren müssen will ich mich nicht davon, aber mal zum rumprobieren wie es unseren Vorfahren so schmecken mußte unbedingt wichtig.


    @ litita :schlaubi Eberesche und Mehlbeere gehören wie alle Sorbus und Prunus zur Rosenfamilie (Rosaceae).


    Grüße Waldläufer

  • Hallo Waldläufer,


    vielleicht habe ich mich nicht so verständlich ausgedrückt da ich den deutschen Namen verwendet habe, Mehlbeere -Sorbus aria- und Eberesche -Sorbus aucuparia- gehören beide zur Eschenfamilie, schrieb ich, da sie sich alle recht ähnlich sind. Sorbus, Familienname und natürlich gehören sie zu den Rosengewächsen, wie fast alle unsere Obstbäume. Um Mißverständnisse zu vermeiden ist es sicher sinnvoller den lateinischen Namen dazu zu schreiben. -danke-


    Zur Mehlbeere Sorbus aria möchte ich noch ergänzen, dass es möglich ist die Beeren zu verarbeiten. Man koche Mus daraus, anschließend passieren und dann den Mus trocknen. Diesen getrockneten Mus, der ja recht fein ist, kann man als Mehl mitbenutzen. Mit anderem Mehl vermischt kann man damit backen. Die Kerne lassen sich geschrotet und geröstet als Kaffeeersatz verwenden. Wer magenempfindlich ist sollte es nicht tun, die Kerne enthalten einen leichten Anteil an Blausäure. Wichtig ist, die Beeren erst nach dem ersten Frost zu verarbeiten, dann bekommen sie eine leichte Süße.


    Bei der Eberesche Sorbus aucuparia sind die Kerne ähnlich zu verwenden als Kaffeeersatz oder getrocknete Beeren und Blätter als Beimischunge zum Tee. Inhaltsstoffe der Früchte: Sorbin-, Zitronen- und Apfelsäure,Gerbstoffe, Sorbit, Pektin, Carotinoide, und viel Vitam.C.


    Kennst du die Apfelbeere? Aronia melanocarpa, auch ein Rosengewächs, ist eine ganz tolle Wildpflanze. Richtig doll schmeckt sie roh aber auch nicht. Gekocht oder zu Mus und Marmelade verarbeitet schmeckt sie fast wie Brombeermarmelade, sehr lecker. Der Geschmack der Apfelbeeren ist etwas herb, da sie einen hohen Anteil an Gerbstoffen, Vitaminen und Antioxydantien enthalten. Aber aus einem anderen Grund ist die Aronia heute in aller Munde, da sie einen hohen Anteil an Antioxydantien enthalten sind sie somit gegen freie Radikale wirksam.


    Aber sag mal wo hast du die Kirschpflaume her, bei uns habe ich sie noch nicht wild gesehen, wohl aber im Ausland. Das ist ist eine ganz feine Frucht und ich hab sie auch im Garten, aber erst seit kurzem und sie hat noch nicht getragen. An Wildobst habe ich noch Wildpfirsich, Wildaprikose, Wildkirsche und andere Wildpflaumen. Ich mag Wildobst sehr, diese Früchte sind zwar kleiner, aber viel aromatischer. Dann sind sie noch alle kernecht, Kern in die Erde und es wird ein neuer Baum zum verschenken.


    liebe Grüße


    sylvi :mädchen

  • Man sollte nicht den Fehler machen Familien nach selbst gewählten phänotpyischen Merkmalen zu erstellen. Sorbusarten gehören keinesfalls zu den Eschen. Genausowenig gehören Hainbuchen zu den Buchen auch wenn sie sich ähnlich sehen sollten.

  • @ litita die Kirschpflaume hat mir ein Vogel gebracht, wuchs plötzlich unter einem Rankgerüst....(momentan ist gerade dort eine Johannisbeere hingetragen worden, scheint ein beliebtes stilles Örtchen der Vögel zu sein)...., Aronia steht bei mir auch es fehlen mir aber dazu noch die Naturfunde, na und den allgegenwärtigen Weißdorn (Crataegus monogyna und C. laevigata) hatte ich gestern abend weggelassen. So richtig lecker ist der auch nicht, soll wohl aber auch als Mehlersatz durchgehen.


    Grüße

  • Vom Crataegus würde ich nicht so viel naschen, er enthält Herzglykoside.


    Aber dass eine Kirschpflaume über die Vögel den Weg zu dir in den Garten gefunden hat, finde ich ja doll. Dann müßte ja irgendwo, vielleicht sogar ganz in der Nähe, ein Bäumchen stehen.


    Im Herbst hab ich bei uns am Waldrand u.a. Haselnüsse gesammelt und einen Strauch gefunden der extrem gorße Früchte hatte. Wie ein Eichhörnchen :squirrel hab ich welche eingebuddelt und sie haben gekeimt, ein klitze-kleiner Zweig ist schon da -freu-. Bald bekommt er einen Ehrenplatz bei mir, weiß nur noch nicht wo.


    Du mußt ja einen großen Garten haben, wenn du sogar Bäume wie Elsbeere und Speigerling stehen hast, schööööön........ Meine Möglichkeiten sind da eher begrenzt, ich würde mich sehr gern auch weiter ausdehnen, geht aber nicht. Ich hätte auch gern so ein lauschiges Plätzchen mit einer schönen Weide. Weiden sind überhaupt schön, bei uns stehen sehr viele Kopfweiden und man kann aus ihnen so schöne Sachen flechten. Ich würde mir auch gern eine lebende Hecke aus Weidenruten stecken, aber ich fürchte das wächst mir dann über den Kopf, also lasse ich es lieber.


    grüß sylvi :mädchen

  • @ litida na ja das Fleckchen hat knapp700 m²bei ca 10m² Rasen der Rest sind Hecken, Beete,Hügel, 2Teichchen, lauschige Plätze und Feuerstellen na und dann noch mein übersommerungsquartierhüttchen. Die Bäume sind allesamt noch nicht ausgewachsen so ca. 2000 als fingerdicke Forstbaumschulware gepflanzt.Wollte in meiner Gaertnerlehre halt Umgang mit Pflanzen trainieren und war sehr auf Naturgarten.Tolerante Nachbarn brauchts da natürlich (wegen zu Nah an der Grenze)und bei Laubgehölzen kann man ja schneiden. Hab wegen der Bienen auch schon an Weiden gedacht ABER du befürchtest Richtig die gehen dann los und man müßte ständig Ruten ernten, damit es kleine Kopfweiden bleiben von Hecke ganz ab. Die Johannisbeere ist übrigens ne gelbe.


    Grüße Waldläufer

  • 700 m² sind nicht übel, ich habe gerade mal die Hälfte zur Verfügung, schön so ein großer Garten, da kann man sich richtig austoben. Eigentlich hab ich ja auch noch 1 1/2 ha, aber nicht hier, ist zu weit weg, sehr schade.


    Das klingt richtig gut was du da alles angelegt hast. Bei mir ist alles klein-klein. Mein Teich ist eine alte ausrangierte Zinkwanne, auf lauschige Plätzchen muß ich ganz verzichten und meine Bäumchen sind in erster Linie Ballerinas und die Wildobstlinge versuche ich alle in Form von einer Hecke zu halten, natürlich nicht zu groß. Ein richtig hoher Baum geht auf der kleinen Fläche gar nicht. Und die Toleranz der Nachbarn ist auch nicht gerade prickelnd. Die anderen Gärten bestehen aus Wiese und der Rest nur Blumen und ansonsten sind sie wie gefegte Wohnzimmer, kein Hälmchen zu viel und da falle ich ganz schön aus der Reihe. :lachtot Und wenn Wildsamen in anderen Gärten auftaucht krieg ich auch schon mal die rote Karte, muß ich halt mit leben, werde es aber deshalb nicht anders machen und mies machen lasse ich es mir auch nicht.


    Aber trotzdem habe ich ganz viel zu naschen in meinem Garten, im Moment Erdbeere, Walderdbeeren und Himbeeren. Nur mit den Baumfrüchten sieht es übel aus, die Bienen sind gerade bei mir in der Obstblüte ausgeblieben. Es gibt ein paar Sauerkirschen und eine Handvoll Äpfel, mehr leider nicht. Im Moment sehe ich wieder häufiger Bienen, aber längst nicht so viele wie sonst. :mädchen


    alles Liebe sylvi

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