brot mit buchenmehl gestreckt

  • in unseren dauercamps im hohen norden, aufenthaltsdauer 30 tage + haben wir ab und zu und als demonstration gestrecktes brot mit buchenmehl gebacken. es geht auch kiefer, fichte oder tanne.


    beispiel:


    400 gr. mehl


    100 gr buchenmehl


    wasser


    1,5 tl salz


    10-15 gr. natron


    in langzeitcamps verwendeten wir natron als treibmittel.


    natron ist leicht und für vieles verwendbar, zb. zum reinigen von kochgeschirr, für die körperhygiene, zb. zähneputzen, waschen oder gegen sodbrennen,mückenstiche und vieles mehr.



    vorgehen


    bei einer möglichst junge buche oder kiefer wird die graue, oder braune rinde mit dem messer grossflächig abgeschabt, kommt das „weisse“ zum vorschein nimmt man eine reibe oder bastelt sich mit einer dose eine behelfsreibe und schabt die gewünschte menge ab. bitte darauf achten, dass man nicht wahllos jungbäume zerstört!


    die natron tabletten zerstossen, buchenmehl mit dem normalen mehl vermengen, salz und waser zufügen, im frühling kann man zb. noch bärlauch beifügen, das ganze kneten und danach die gewünschte form geben.


    backen kann man das brot wahlweise in einer gamelle oder ähnliches. es ist darauf zu achten, dass das gefäss ca. doppelt so gross ist wie der geformte teig.


    sehr guten erfolg hat man indem man eine grube, ca 40x40x40 cm gräbt ein feuer macht, danach schiebt man die glut beiseite, gefäss mit deckel hineinstellen, die glut auf dem deckelgefäss verteilen und nach ca. 45-50 minuten ist das buchenbrot fertig.


    das gefäss abkühlen und dann lässt sich das brot gut herausnehmen. das brot auskühlen und dann geniessen.


    einfach mal versuchen!


    liebe grüsse


    michael

  • Hallo Michael,


    ich bin nach wie vor erstaunt dass Du überhaupt lebend wiedergekommen bist, Du hattest ja immerhin nur ein Schweizer Taschenmesser dabei ;)


    Aber mal im Ernst:


    Da die innere Rindenschicht ja demnach essbar ist... Wenn ich nun kein Mehl oder Natron habe, und allein auf die Natur angewiesen bin, kann ich mir das Buchenmehl dann trotzdem irgendwie nutzbar machen und wenn ja: Lohnt das vom Nährwert her oder sollte ich eher nach anderen Nahrungsquellen Ausschau halten?

  • ja lieber stefan darüber bin ich auch erstaunt! und seit ich mich in outdoorforen umsehe, das seit ca seit 1,5 jahren bin ich tief erschüttert und gleichzeitig glücklich, dass ich überhaupt noch lebe. :)


    jahrzehnte lang habe ich hasen, fische, igel und biber mit einem bescheidenen vic zerlegt was eigentlich überhaupt nicht möglich ist und nur den simplen schluss zulässt,


    es war schlicht ein wunder!


    ich gestehe, dass ich ende der 80er jahre von einem kursteilnehmer ein gerber feststellmesser geschenkt bekommen habe und nach 2 monaten weiter verschenkt habe weil es mir nicht dienlich war. die messerfraktion möge mir unwissenden verzeihen. :)


    zu deiner frage,


    über den effektiven nährwert der inneren, weissen buchenrinde weiss ich nichts. das rezept habe ich von einem buch das 1972 von einer frau geschrieben wurde die mit diesem rezept, allerdings halb halb, also halb mehl halb bucheninnenrinde, ihr brot während des krieges „gestreckt“ hat.


    geschmacklich hat es für mich was nussiges und die kruste hat mehr biss. und für mich schmeckt es ausgezeichnet.


    ich würde mich auf jeden fall nach einer anderen nahrungsquelle umschauen!


    wir haben ja, als wir die ideen zu unserem neuen forum gesammelt haben, beschlossen, themen die mit: ich habe gelesen, gesehen oder gehört aussen vor zu lassen. bei dieser gelegenheit erlaube mir trotzdem eine kleine anmerkung „ ich habe gelesen“ zu machen. spaghetti aus birkenrinde soll sehr schmackhaft und einen grossen nährwert haben. ich habe es bis dato noch nie versucht und vielleicht kannst du oder ein anderer waldmensch einen versuch machen. ich werde es im frühling auf jeden fall versuchen.


    liebe grüsse


    michael

  • Vor zwei Wochen durfte ich das erste mal in meinem Leben Fichtenrindenbrot probieren. Ehrlich gesagt ist der Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig und nicht gerade mein Fall. Der Geschmack nach Nadelholz war doch etwas zu stark. Ich vermute das es mit Laubbaumrinde doch wesentlich neutraler ist.

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