Liebe Bushcrafter, Waldläufer und sonstige „Waldmenschen“,
in den letzten Tagen traf ich zwei Jäger mit denen ich sehr gute Gespräche führte. Besonders das von heute war sehr aufschlußreich und ich würde darüber gerne mit euch reden.
Vorgeschichte
Es war heute wieder einmal so weit: mit Hund im Wald unterwegs, Auto kommt, hält an, Jäger steigt aus und gleich gab es wieder den üblichen Hinweis auf Leinenzwang und das Verlassen befestigter Waldwege.
Dazu muß ich anmerken, daß ich den Hund an der Leine hatte weil ich das Auto schon länger hörte, den Unterschied zwischen befestigten Wegen und sogenannten „Rückewegen“ mir aber nicht geläufig war. Genau darüber kamen wir dann auch ins Gespräch. Der Jäger war sehr nett, nach kurzer Zeit duzten wir uns schon, ich half ihm noch bei der Arbeit an einer Kirrung und wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten was das im Wald, in der Natur sein angeht.
Jeder von uns beiden hatte einen ziemlichen Drang seine Motivationen dem anderen zu erklären, so war es auch wenige Tage vorher als ich eine andernorts eine Jägerin traf. Interessant war auch, daß wir untereinander feststellten, daß wir voneinander lernen könn(t)en.
Es waren beide male recht lange und auch intensive Gespräche die wiederzugeben hier zu viel werden würde, daher will ich im Folgenden einfach mal mit einer Aufzählung arbeiten.
- es gibt freilich auf beiden Seiten „Gute“ und „Böse“, das weiß jeder
- in der Regel freuen sich die Jäger über interessierte und verantwortungsbewußte Menschen
- es gibt gegenseitigen Erklärungsbedarf ob der Motivation und vor allem was die Tätigkeiten angeht
- wüßte man mehr voneinander, verstünde man sich besser (logisch)
- der Jäger sieht den Wald als Arbeitsplatz, andere als Spielplatz. Da der Jäger nicht weiß, mit wem er es zu tun hat und wie der Wissensstand, das Verhalten des Anderen ist, reagiert er freilich wie ein Vorarbeiter auf einer Baustelle wenn er spielende Kinder entdeckt
- über mehr Aufklärung und Zusammenarbeit würde man sich freuen
Das sind jetzt mal ganz kurz wiedergegeben die Punkte, die mir von den beiden zugetragen wurden.
Als alter Werbe- und Marketingmensch gehen meine Gedanken jetzt in die Richtung ob man da nicht etwas machen könnte / sollte, ob wir und nicht in irgendeiner Form darstellen und mitteilen sollten, uns direkt an die Jägerschaften wenden, sozusagen Aufklärung betreiben wer wir sind, was wir machen und warum wir es tun damit wir nicht immer wieder „aneinander rasseln“. Daß auf beiden Seiten auch Dinge geschehen, die nicht jeder wissen muß, die man besser versteckt hält ist auch jedem klar, darum soll es aber auch nicht gehen.
Ich würde mich hier sehr über eine konstruktive Diskussion freuen ob wir als Bushcrafter uns den Jägerschaften gegenüber mitteilen und öffnen, erklären sollten um damit eventuell ein besseres gegenseitiges Verständnis aufbauen zu können.
Mir ist schon klar, daß das Thema schwierig werden könnte – ich würde es aber dennoch gerne besprechen. Daher gleich vornweg: haltet euch bitte an die Regeln und bleibt beim Thema.
Ilves