Bushcrafter und Jägerschaft - mehr Aufklärung?

  • Sorry über meine Ausdrucksweise, die wohl etwas unglücklich gewählt war.
    -Natürlich nur :hobo .
    Aber indem ihr´s ständig zitiert, quirlt ihr´s auch immer wieder hoch.
    Ich lösche jetzt den Beitrag um den es geht, da ja vorher auch schon alles gesagt wurde.


    -Parzival-

  • Dennoch ist es ja irgendwie wichtig!


    Ich persönlich hab auf Grund meiner dienstlichen Angelegenheiten auch ab und an mit Jägern zu tun.
    Irgendwann kam ich mal nach einem Einsatz mit einem der Jungs ins Gespräch und erzählte ihm das ich meiner (damals 4 Jahre alten) Tochter gerne mal den Wald von einem Jäger erklären lassen wollte - Da deren Wissen, Denken und Handeln ja ein etwas anderes ist, wie mein eigenes!


    Der Jäger freute sich fast ein Bein aus, das sich jemand für sein Betätigungsfeld interessiert und lud uns sofort am darauf folgenden Wochenende zu einem Rundgang durch sein Revier ein.


    Wir trafen uns Samstags am verabredeten Ort und zogen los...gegen Mittag meinte er..."Mensch... was zu essen wäre nett"
    Ich daraufhin "Jo, lasst und was suchen"
    Er wiederum..."Ich dachte jetzt eher an eine Bockwurst von der Tankstelle"
    Meine vorlaute Tochter daraufhin "Der Mais ist die Wurst am Stengel, da ist ein Feld, ich frag mal den Bauern" und rannte los....
    Nach dem wir uns vor lauter Lachen wieder eingekriegt hatten, gingen wir ihr nach...als wir sie fanden unterhielt sie sich mit dem besagten Bauern, der für das Feld zuständig war (und der Bruder vom Jäger ist) über ihr anliegen, Mais zum Mittagessen zu bekommen.


    Wir bekamen Mais...welchen wir dann, via Esbit-Kocher und Kochgeschirr, heiß machten...
    Als ich so am aufbauen war, schauten Jäger und Bauer schon etwas verwirrt...besonders weil meine Tochter mit aufbaute, also Steine als Unterlage für den Kocher herbei holte!
    Als wir so am Kolben-Knabbern waren, fragte der Jäger dann und ich erklärte ihm was ich so im Wald mache!
    Nachdem er seine Gesichtsfarbe zurück bekam, bot ich ihm (kackfrech) an, ihm sein Revier mal aus meiner Sicht zu zeigen!


    Anfangs sehr skeptisch, willigte er dann aber (sehr zu meiner Überraschung) doch ein!


    Ich traf mich 2 Wochen später, wie verabredet, mit ihm und wir verbrachten das Wochenende, zusammen im Wald!
    Es war für beide Seiten sicherlich sehr lehrreich und Interessant, die jeweils andere Seite mal kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und zu sehen was genau, der jeweils andere da so im Wald treibt!


    Als wir uns am Sonntag Abend verabschiedeten sagte er zu mir "Wegen dir, muss ich jetzt meiner Frau erklären warum ich jetzt auch noch im Wald penne!"


    Seit diesem Wochenende hab ich ihn einige male wieder im Wald getroffen und ab und an legen wir unser Lager auch zusammen an.
    Inzwischen hat sich die "friedliche Co-Existenz" zu so etwas wie einer "Freundschaft zwischen zwei Waldfuzzis" entwickelt!
    Jeder bringt sein Wissen und seine Erfahrung mit ein und man hat einfach eine gute Zeit, zusammen im Wald!


    Es kann also, mit etwas Glück, Kommunikation und einem vorlauten Kind funktionieren, Brücken zu schlagen, wo sonst (leider all zu oft) nur tiefe Gräben sind!


    Leider ist mein Jägerfreund, aus altersgründen (er ist ende 60), seit 2 Monaten nicht mehr, als Jäger, aktiv.
    In der Zeit zuvor versuchte er mich unzählige Male zu überreden die Jägerprüfung abzulegen - Ich lehnte jedes mal ab, da meine Zeit es leider nicht zulässt!
    Sein hauptanliegen, bei seinen Überredungsversuchen war "Die Jagd wird immer moderner, die Aufgaben vielfältiger nur die Jäger sind meistens alte Säcke wie ich" - Offenbar scheint der Nachwuchs wirklich ein, ganz massives Problem, dar zu stellen!
    Evtl. könnte man dort einen gemeinsamen Nenner zwischen "Buschfuzzis" und "Knallmännchen" finden, denn ich denke:
    Wenn die Jägerschaft sich etwas mehr darauf verlassen könnte, das neben ihnen auch noch andere, sich um den Wald kümmern, könnte man ihnen evtl. die Arbeit etwas erleichtern - so das eine Tätigkeit als Jäger, evtl. etwas weniger zeit-intensiv wäre und es auch menschen, mit wenig freier Zeit, ermöglicht Jäger zu werden!


    Und sind wir mal realistisch...so ne komische "Futterhütte" fürs Wild basteln, nen Hochstand errichten, wenn der Jäger mal keine Zeit hat, oder als Treiber aushelfen, sollte für keinen von uns, ein ernsthaftes Problem darstellen - Besonders, wenn wir dafür sicher sein können, den zuständigen Waidmann und seine Freunde, auf unserer Seite zu haben!


    Ich glaube es war Kai Sackmann, der beim Joggen im Wald sogar die leeren Dosen+Flaschen sammelte und darüber ein Video drehte - Auch damit kann man sich sicherlich, die "Wald-Nachbarn in Grün" zu Freunden machen!


    Man sollte ihnen einfach Zeigen, das man es genau so ernst meint, genau so zuverlässig ist und ähnlich gute Vorsätze hat, wie sie selbst - Nur eben mit einem etwas anderen Siel aber auf dem selben Spielfeld!


    Liebe Grüße...

  • Ich bin kein Freund von Schußwaffen, die auf Basis von "heißen Gasen" arbeiten (hab eindeutig zu viele schlechte Erfahrungen damit gemacht) wenn die Armbrust- und Bogenjagd hier zu Lande legalisiert wird, bin ich der erste der sich zur Prüfung anmeldet - Aber so lange das nicht der Fall ist, versuche ich da mit anzupacken, wo ich nicht unbedingt schießen muss! Und da ja die Ballerei nur der kleinste Teil der ganzen Waidarbeit ist, bleibt auch genug für mich zu tun!

    Davon mal abgesehen...
    ich töte nur was ich auch essen will, bin halt eher der Sammler und nicht so der Jäger. - Ich hätte z.B ein blödes Gefühl wenn ich was flach machen müsste, nur weil es zu viel davon gibt - Aber schön das andere das machen - Doch wenn ich das machen müsste, würde es hier bald keine Jogger, Mountainbiker, Geo-Cacher und Motorcrosser mehr geben - also keine sonderlich "humane" alternative! *g

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Ilves () aus folgendem Grund: Sätze entfernt die zu keiner weiteren GUTEN Diskussion führen.

  • wenn die Armbrust- und Bogenjagd hier zu Lande legalisiert wird

    Hi, zumindest gibt es schon einen deutschen Bogen Jagd Verband. http://www.dbjv.org/index2.html


    Ich weiss nicht genau wie es nun gehandhabt wird, aber ich war vor 14 Tagen auf der Bogenbauer und Messermacher Messe in Eisenbach im Schwarzwald und hatte dort mit jemanden gesprochen, der diesen Verband vorgestellt hat. Zumindest muss es irgendwie gehen mit der Bogenjagd in Deutschland.

  • Interessante Seite !
    Aber bis das in die Köpfe der konservativen deutschen Jägerschaft vorgedrungen ist, bin ich vermutlich schon Rentner...
    Eig spricht wirklich kaum was gegen den Bogen zumal auch die übliche Jagdentfernung mit Schusswaffen bei unter
    20 Meter liegt zumindest wenn ich bei uns bei den Hochständen gugge und wo angefüttert wird,
    da könnte man fast mit nem großen Stein jagen...
    Allerdings erfordert ein Bogen meiner Meinung nach erheblich mehr Training und wird dennoch immer unpräziser sein
    als eine Schusswaffe.

  • Genau darin liegt in meinen Augen zwar die Herausforderung in der Jagd mit Pfeilen, aber auch der Zwiespalt!
    Das Tier hat eine Chance zu entkommen weil der Jäger nicht trifft!



    Allerdings...muss man dazu sagen...ich würde mit Pfeilen eher auf Hasen gehen, statt auf Hirsche und Sauen!
    Denn die Wahrscheinlichkeit, das du nen Kapitalen Hirsch mit dem ersten Pfeil gleich erlegst, ist nicht sehr hoch!
    Du Triffst ihn zwar bestimmt, leichter wie nen Hasen aber das Tier liegt dann verwundet rum und hat unnötig Schmerzen, bis du du ihm nen Fangschuss gibst oder es anderweitig erlöst, im schlimmsten Fall kann es noch wegrennen und verendet, absolut qualvoll und ohne das du es je findest, irgendwo im Wald!


    Es hat also schon sehr gute Gründe, warum diese Jagdmethoden hier zu Lande verboten sind!


    In USA und in Ost-Europa ist es soweit ich weiß nicht verboten, allerdings...Ich habe in Russland erlebt, wie die sogar mit nem SWD und Leuchtsp. auf Hasen gehen...was, allein technisch und ballistisch gesehen, schon totaler Unfug ist! Aber die Hatten grade keine anderen Mumpeln wie die besagten "Glühwürmchen" und es war ihnen irgendwie egal, was mit dem Tier ist, Hauptsache Platt!...von daher kann man da durchaus am Nutzen der dortigen Jagdgesetze Zweifel hegen, denke ich - zu mindestens an einigen einzelnen Jägern sollte man dies tun - Denn es sind ja, auch dort, nicht alle Jäger gleich!


    Unsere Gesetze hier, sind schon soweit ganz brauchbar, natürlich kann man mit Sicherheit, irgendwo noch etwas verbessern...aber das liegt weder in unserer, noch in der Macht des einzelnen Jägers!
    Da müssen die Verbände ran...

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

  • Lasst uns lieber Gedanken darüber machen, wie wir unser anliegen, in der Breiten Öffentlichkeit, kommunizieren können - Denn Jäger sind auch Bürger, also Bringen wir dem Bürger etwas näher was wir gerne möchten!


    Ich denke, grundsätzlich sollten wir hierzu erst einmal kommunizieren "WAS" genau wir eigentlich machen!
    Ein kleiner Ansatz, der allerdings mit evtl. viel Arbeit verbunden ist, wäre da z.B. Forentreffen öffentlicher zu machen - Ich weiss das wollen sicherlich die wenigsten! Aber, die Öffentlichkeit wird nicht auf uns zukommen und mal einfach so ins Blaue hineinfragen, was wir machen!
    Also sollte man sie einladen!
    Wir könnten nun alle irgendwie zusammenlegen und für 49,95, 500 Flyer drucken lassen, diese verteilen und hoffen das sie beim Bürger nicht im Altpapier landen!
    Wir könnten aber auch soziale Netzwerke wie facebook, studiVZ und ähnliche nutzen und dort mit einer Gruppe vertreten sein - Allerdings bedarf dies einiges an Arbeit, alleine um die Gruppe zu Pflegen und für die Mitglieder, auch nachhaltig, interessant zu gestalten!
    Ein Kommunikationskanal, mit dem ich persönlich immer sehr positive Erfahrungen gemacht habe, grade bei "Low-Budget Geschichten", war die Einbeziehung der lokalen Medien!
    Einen "offenen Kanal" hat sogar so ein Hinterweltdorf wie Dessau - Da kann man sich, als Bürger, Kameratechnik ausleihen, seinen Beitrag drehen und danach an den Schnittplätzen des Senders bearbeiten und schneiden wie man es möchte - Einzige Bedingung ist, das sie es senden dürfen! So könnte man z.B. schon einmal das Interesse am Themenkomplex "Bushcraft" bein Bürger wecken. Und ich persönlich könnte mir z.B.: die "Lost in Kyrillistan" Sachen auch ganz gut als Sendung im offenen Kanal vorstellen!
    Dazu kommen dann noch die Lokalen Print und Non-Print Medien, also Dorfzeitung, radio und Lokal-TV, welche man zu diversen Treffen einladen könnte (Die Erfahrung zeigt, das diese meistens akuten Mangel an Themen und Beiträgen haben und sich über derlei Angebote echt freuen!)
    Auch Ankündigungen von Treffen, in den "Veranstaltungstips fürs Wochenende" Zeigen oft Wirkung und ziehen einige Neugierige Besucher an!


    Also Möglichkeiten gibt es viele, die wenigsten sind mit Kosten verbunden!
    Das gute hieran ist: Wir sind alle über ganz Deutschland verteilt, das bedeutet, jeder hat so seine "Lokal-Medien",w elche er bedienen könnte...
    Es muss halt nur der Wille und die Bereitschaft da sein, überhaupt öffentlich in Erscheinung zu treten - Was sicherlich NICHT jedermanns Wunsch ist!
    Allerdings, wenn ich mir diese vielen Videos auf YouTube ansehe, und dann einige der Gesichter wieder erkenne, die man auch hier in Avataren und Auf Beitragsbildern sieht, ist da doch ein gewisses Maß an "medien-personality" gegeben!
    Man muss bedenken, die Zielgruppe, also die bundesdeutsche Jägerbande, klagt über das steigende Durchschnittsalter...das sind also meistens Typen, mittleren Baujahrs, die Abends eher den Fernseher anmachen, um zu sehen, was denn am Wochenende in ihrer Region los ist, als sich bei YouTube BC-Videos anzusehen!


    Und wie bereits Eingangs erwähnt...uns wird keiner fragen was wir machen, also müssen wir es dem "Fernsehseher" schon in kleinen, mundgerechten Stücken, auf seiner Mattscheibe servieren, damit er es (fr)isst!


    Soweit mal meine Einschätzung

    Versteht mich nicht falsch ABER Erbswurst ohne Beef Jerky ist theoretisch möglich - Aber sinnlos!!!

    Einmal editiert, zuletzt von wandervogel ()

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