Los ging es am Karfreitagmittag bei Neuhaus im Solling.
Am späten Nachmittag ging es zwischen Holzminden und Höxter über die Weser in den Corvey Wald.
Größtenteils weglos sollte mein Weg sein. Weglos ist es geworden.
Es folgte eine teuflisch bescheidene Nacht oberhalb der Teufelsschlucht.
Es mag um 0 Uhr gewesen sein und 20-30 Meter von mir entfernt, als das erste Gebrülle losging.
Super, ein Wildschwein.
Wildschweine sind von Natur aus lieb und wittern den Menschen schon von weitem, so heißt es.
Also schnell ein Beruhigungsschlückchen aus dem Flachmann, Schlafsackkapuze anziehen, umdrehen und weiterschlafen.
Eine Stunde später blieb mir fast das Herz stehen.
Ein ohrenbetäubender Lärm/Gebrülle, gefühlte 20 cm von meinem Schlafsack entfernt.
Nicht ein Schwein, nein, es muste gleich eine komplette Rotte sein.
Soviel Schnaps kann man gar nicht mitschleppen, um sich zu beruhigen.
Was nun du
Zitat- Im Nachtlager ruhig liegen bleiben und sich nicht bewegen (Tiere nicht anleuchten)
---Kai Sackmann---
Ich entschloss mich zum genauen Gegenteil.
Taschenlampe rausgegramt und wild rumgeleuchtet, geflucht und mit dem Essgeschirr geklappert.
Nun was soll ich sagen, es hat funktioniert.
Der nächste Morgen hat mich mit einem wunderschönen Sonnenaufgang versöhnt (den ich leider nicht so
gut mit der Kamera einfangen konnte).
Weiter ging es in Richtung Köterberg, im Volksmund auch Monte Wauwau genannt.
Am Abend habe ich in der Hoffnung einer ruhigen Nacht, mein letztes Nachtlager aufgeschlagen.
Tja, es mag um 0 Uhr gewesen sein und ....
Nein keine Wildschweine. Irgendein bekloppter Hund war der Meinung
alles was im Wald Hufe hat, von links nach rechts jagen zu müssen, so dass ein Reh, Hirsch, oder
was auch immer, hinter meinem Tarp eine Vollbremsung machen musste.
Ergebnis: Ich war wieder wach. Das Thermometer stand bei -2 Grad.
Meine linke Hand klammerte sich entschlossen um mein Mora 2000.
In meinen blutunterlaufenden Augen stand: Heute Nacht wird wer oder was sterben.
Ich entschied mich für Plan B. Ein Schluck aus dem Flachmann, Schlafsackkapuze anziehen, umdrehen und weiterschlafen.
Sonntagmittag habe ich meinen Spaziergang bei Schieder beendet.
Gruß
Christoph