Feuermachen bei Regen... Wie?

  • Menno Jungens...


    Ich stell ne einfache Frage und ihr macht so ein Thema draus. Ja ok. Und supervielen Dank, an einige Sachen habe ich wirklich nicht gedacht.


    Ich habe eben meine Vorbereitungsphase und sehe mir alle möglichen Konstellationen an. Und wenn ich alles richtig sehe kommt schon heraus, das doppelte Absicherung vonnöten ist. Als Notfallhilfe habe ich meinen kleinen Kocher mit Petroleum. Kann ich auch in den Hobo stellen, das geht.


    Jetzt mal ganz klar. Ich sollte vielleicht einen ganz selbstständigen Thread aufmachen für meine Gedanken. Macht euch keine Sorgen, ich bin nicht leichtsinnig und gleich gar nicht lebensmüde. Abblasen kann ich die Sache kurz vorher immer noch wegen Wetter oder eben ne andere Umgebung suchen. Da ändert sich ja nicht viel. Das alles ein wenig hart wird kalkuliere ich ein, es ist eben nicht der Spaziergang in heimischen Wäldern, das ist mir völlig klar.


    Mal sehen, vielleicht bekomme ich vom Admin auch die Möglichkeit eines geschlossenen Themas. Ich will da draußen nicht verrecken, auf keinen Fall. Aber es ist Extremsport sozusagen. Ganz besonders möchte ich niemanden ermutigen mir das nachzutun, ohne das er paar mal in Island war und demzufolge nicht weiß, was da abgeht in reiner Natur. Ohne Vorbereitung und ohne mal reingeschnuppert zu haben dort, ist so ein Unternehmen mindestens lebensgefährlich! Das in aller Deutlichkeit. Klar, mit einer Ausrüstung vom Feinsten für den alpinen Trip ist es einfach, aber ich will ja mit einfachen Techniken da die 10 bis 14 Tage packen. Und ich gehe wahrhaft nicht unvorbereitet dahin.


    LG Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

    [/size]

  • Hallo Sel, möchte Deine ursprügliche Frage nach dem Feuermach bei Regen bzw. Zundermaterial nochmal aufgreifen. So wie die meisten User hier verwende auch ich gerne Birkenrinde und manchmal auch etwas Harz, sozusagen als Brandbeschleuniger. Fichtenharz ist in der kleinen Weithalsdose auf der linken Seite im unteren Foto. In dieser dichten Dose bleibt es auch bei miesem Wetter pipifein trocken. Die Birkenrinde ist im Plastikbehälter darunter untergebracht (sorry, leider nicht wirklich zu erkennen). Der Deckel schließt auch hier dicht, so dass auch keine Feuchtikeit reinkriecht. In dem Plastikteil sind unter anderem auch Flechen. Die lassen sich leicht entzünden, brennen aber nicht sehr ergiebig und nur mit kleinerer Flamme. Hab die trotzdem gern dabei, weil für mich die Farbe der Flammen oft für eine aufmunternde Überraschung sorgt ;) Vieleicht findest Du geeignete Flechten ja auch auf Island in ausreichendem Maß für Zunder. Als künstliches Zundermaterial nehme ich z.B. Brennspiritus - hier allerdings meistens die flüssige Variante, lediglich manchmal die Paste. In fester Form - also die weißen Trockenbrennstoffwürfel verwende ich dagegen nie, obwohl davon abgeschabte Flocken ein guter Zunder sind und leicht mit dem Feuerstahl entzündet werden können. Diese Würfel stinken mir eindeutig zu heftig und einmal über länger Zeit im Rucksack liegen gelassen riecht gleich das gesamte Zeug penetrant streng.


    Zunder: Cotton Balls m. Petroleum Jelly (Vaseline)


    Mein absoluter Favorit in feuchter/nasser Umgebung sind Wattebällchen mit Vaseline versetzt (neudeutsch: Cotton Balls m. Petroleum Jelly). Ein kleiner Vorat ist vor der Tour schnell gemacht, die Rohmaterialen dazu sind kostengünstig zu erwerben und das Zeug wiegt so gut wie nix. Als Watte soll reine Baumwollwatte verwendet werden - es gibt mittlerweile auch welche aus anderen Fasern, derlei Watte brennt aber nicht so gut, sie kokelt und raucht mehr (zumindest jene, die ich probiert hab). Ein mit Vaseline versetzter Wattebausch von ca. 1,5-2cm Durchmesser brennt durchaus schon mal 2-3 Minuten, event. sogar länger - ok, kochendes Wasser für eine Tasse Tee wirst Du damit nicht hinkriegen, aber es reicht meist um zusätzliches Brennmaterial fürs Feuer zu entzünden auch wenn dieses nicht 100%ig trocken ist. Bevor ich die Bällchen entzünde reiße ich diese in zwei Hälften. Dadurch fasert die Baumolle aus, was auf dem Foto unterhalb gut zu sehen ist. Diese feinen Wattehärchen lassen sich wirklich leicht entzünden, egal ob mit Feuerzeug, Streichhölzern oder durch die Funken vom Feuerstahl ...


    Zunder: Cotton Balls m. Petroleum Jelly (Vaseline)


    Sel: In einem anderen Faden hattest Du mal angemerkt etwa 20km Tagesleistung für Deine Isalandtour anzupeilen und mit natürl. Brennmaterial kochen und heizen zu wollen. Da auf Island natürl. Brennmaterial ausgesprochen rar zu sein scheint mußt Du fürs Sammeln von z.B. Grassoden, Torf und Sträucherzweigen etc. entsprechend Zeit einplanen. Ohne barsche Kritik üben zu wollen stelle ich mir das doch etwas schwierig vor ... Wenn ich eine solche Aktion planen würde, wäre ein Benzinkocher fixer Bestandteil meiner Ausrüstung - bin aber auch nicht der großartige 'Lagerfeuermacher' auf längeren Touren und ich hab Benzinkocher tatsächlich oft dabei. Dies ist meine persönliche Ansicht hierzu - bitte nicht anders zu interpretieren.
    Hier in meiner Gegend ist ein größeres Moor. Infolge der schlechten Bedingungen wachsen dort meist nur Latschen (Krummföhren), niedrige Fichten und ab und an eine Birke. Obwohl die Bäume nicht hoch sind, haben die meist ein beträchtliches Alter und eine 3-4m 'hohe' Fichte kann schon mal 40-50 Jahre auf dem Buckel haben. Kann gut sein, dass es sich in Island auf Grund rauher Umweltbedingungen ähnlich verhält und ein 'Jungwald' eigentlich schon ein Metusalem ist. Zudem haben Wälder meistens auch Eigentümer. Stell mir grad bildlich vor wie es wär wenn ich persönlich einem erzürnten Waldbesitzter erklären müsste, weshalb ich grad sein 'Lebenswerk Wald' in einem Kochfeuer verbrenne ...

    --------------------------------------------------------------------------
    Tu eh nur so als würd ich mich auskennen, damit ich auch mitreden kann.
    ---------------------------------------------------------------------------
    'Bushcraft' ist eine eingetragene Schutzmarke von Bushcraft USA LLC

  • Hallo Sel,
    war heute selber draußen unterwegs und hatte das gleiche Problem, nur nasses Holz und Zunder.
    AUCH die untersten Zweige an Fichten waren nass. Hab dann ein wenig feuchtes Graß, dünnste Fichtenzweige (dünnste, eben weil nass), und geschnitzte Späne zu einem Zundernest geformt und einen unbehandelten Wattepad hineingelegt und den dann angezündet. Hat funktioniert, hat zwar geraucht und gestunken aber es hat gebrannt.
    Das nächste Problem war dann das Feuer am Brennen zu halten, wie gesagt alles war nass und ich wollte nur ein kleines Kochfeuer haben. Was das Vortrocknen auch ein wenig erschwert, solange bis mal ein vernünftiges Glutbett vorhanden ist dann brennen auch die feuchten Stöckchen leichter an.
    Am besten selber ausprobieren, weil mit feuchtem oder nassem Holz ein kleines Feuer unterhalten ist garnicht so einfach, und für ein größeres wird dir in Island evtl nicht genug Holz zur Verfügung stehen.
    Das mit dem kleinen Feuer haben Parzival, Mogen und ich bei unserer Regentour lernen müssen, das Kochfeuer ist dann eher zu einem Sonnwendfeuer ausgeartet damit das Feuer rauchfrei und vernünftig brennt ohne das ständig einer "Blasebalg" spielen muss, und dass der Holzvorrat auch antrocknen kann.
    Gruß Tom

  • Natürlich ist es richtig, das ich nicht überall die Ästchen "klauen" kann, die ich für ein Feuer brauche. In Island sind nur extrem wenige Bäume, die größer als ich sind, aber es liegt viel Bruchholz unten am Boden, sammelt keiner, ist eben wirtschaftlich nicht zu verwerten. Aber für ein Feuerchen reichts (im Hobo, Lagerfeuer mache ich nicht). Ich breche nichts ab in der Natur dort, nur was rumliegt.


    Klar sind die 20km als oberes Limit zu verstehen. Werde ich nicht schaffen jeden Tag. Wenn ich laufe, so suche ich vorrangig Mineralien an bestimmten Orten. Kenne da einige gute Stellen. Also einen Tag oder zwei hinlatschen, dann paar Stunden dort suchen, und weiter gehts. Ist das Gelände ohne große Steigung, sind 20km greifbar, wenns Wetter mitspielt. Ansonsten werdens kaum über 10km werden am Tag, so mal als realistischer Wert. Vielleicht sogar weniger, paar Strecken sind Schwerarbeit.


    Ich habe leider, vielleicht weil ich dieses tolle Forum noch nicht so genau kenne, meine Fragen ein wenig verteilt. Ich würde gerne meine Vorbereitungen in einem Thread euch anbieten wollen, mit euch reden drüber. Aber wohin stellen?


    Liebe Grüße Sel :tarp

    Meine Grundsätze:
    ...Gerne darfs ein Kilo mehr sein bei der Ausrüstung...
    ...Je älter die Techniken, desto mehr mußten sie sich bewähren...
    ...Sehr viel kann man selber bauen, man muß nicht immer alles kaufen...

    (auf Grund meiner starken Sehbehinderung bitte ich das häufige Editieren meiner Beiträge zu entschuldigen)

    [/size]

  • Hallo Sel,

    ...
    aber es liegt viel Bruchholz unten am Boden, sammelt keiner, ist eben wirtschaftlich nicht zu verwerten. Aber für ein Feuerchen reichts (im Hobo, Lagerfeuer mache ich nicht). Ich breche nichts ab in der Natur dort, nur was rumliegt.
    ...

    Der Hobo befreit Dich nicht davon zu lernen (und so oft wie möglich zu üben), wie man mit kleinen Ästen Feuer macht und am Laufen hält.

    Zitat

    "Red man build small fire, stand up close.
    White man build big fire, stand way back."
    (indianisches Sprichwort)

    Im Gegenteil. Wenn Dir auf Island zum Zundern und Anfeuern nur Totholz vom feuchten Boden zur Verfügung steht, wird das ohne "Starthilfe" selbst mit viel Übung oft schwierig werden. Denn außer im Hochsommer, bei Waldbrandgefahr quer durch Mitteleuropa, ist am Boden liegendes Totholz an der Unterseite immer feucht. Sei's durch den letzten Regen oder nur durch den Taufall in der Nacht. Und das Anfeuern eines modernen Hobo von der ersten Glut über den Umzug in die Dose bis zur sicheren Flamme muß man auch erst mal in allen Lagen können. Denn bei jedem Fehlversuch verlierst Du hier ja nur quasi-unbegrenzte Ressourcen, die Dir auf Island aber wohl deutlich wertvoller sein werden, weil eben nicht unbegrenzt vorhanden.


    Ich hab' für Feuer bei Schmuddelwetter eine alte Pfeifentabaksdose mit einem kleinen Loch, in der ich fusseliges Material für's Glut- und Zundernest zum Trocknen sammle. Am Körper tragen und bei Gelegenheit in die pralle Sonne legen reicht da vollauf. Da sind z.B. auch ein paar Holzkohlestückchen vom letzten Feuer drin. Wenn ich dann tatsächlich mal draußen nichts Trockenes finde, kann ich immer noch auf diese Zunderdose zurückgreifen. Das kleine Loch im Deckel sorgt dafür, daß aus dem Zunderzeug evtl. noch vorhandene Restfeuchte entweichen kann, ohne daß da selbst bei Starkregen Wasser eindringt.


    HTH
    Tarper

    Natur er-leben kann man nicht online am Schreibtisch.
    Dazu muß man ganzjährig immer wieder offline vor die Tür...

  • Moin,


    In Island wird Totholz am Boden in der Regel trocken sein - ausser beim Regen od. direkt nach einem Regen. Der (in der Regel immer vorhandene) Wind trocknet alles sehr schnell ab, besonders die dünnen Äste. Und davon wird schon genug rumliegen. Nimm doch z.B. die Wochenzeitung "Zeit" mit, hast abends was zum lesen und am nächsten Tag kannst Du die Lektüre zum Anzünden verwenden. Einen Windschutz wirst Du wohl für deinen Hobo dabei haben - ist nötig. Beim Regen kannst Du also diesen auch als Regenschutz verwenden.


    Viele Grüße,
    Fjellsurfer

  • Wie ich aus deinem eröffnungsbeitrag entnehme bekommst du kein feuer in gang weil alles um dich herum nass ist. Logischerweise musst du trockenes zeug finden od eben trocknen. Die mir bekannten natürlichen zunder reichen hierfür meistens nicht lange aus od sind in zu beschränkten maße vorhanden. Kienspan wäre eine gute option, weiß aber nicht ob du den in island überhaupt findest. Also will auch ich hier zu künstlichen brandbeschleunigern raten. Wie schon erwähnt sind die wachs-pats eine sehr gute wahl. Notfalls lassen sich auch alkopats hernehmen, diese brennen aber nicht lange genug um das nasse holz zu trocknen. Aber sie brennen lange genug um teelichter anzuzünden wenn du kein feuerzeug/zündhölzer dabei hast. So ein teelicht brennt bis zu 9 std, was ausreichen dürfte um nasse zeige/äste trocken zu bringen, so quasi alls dauer-brand-beschleuniger. Wie siehts mit deiner lebensmittelverpackungen aus. Wachsunhüllungen von käse zb, od jede art von kunststoff kann man auch als brandhilfe hernehmen. Ist nicht besonders schick, ich weiß. Aber in der not frißt man d´ wurschd au ohne brod. Auserdem ist immer daran zu denken das eine große oberfläche sich auch mit viel sauerstoff verbindet bzw schneller feuchtigkeit verdunstet. Also das holz so weit als möglich spalten, aufbrechen, klein machen.

  • Der Beitrag passt eigentlich ganz gut in mein heutiges Tagesprogramm (bzw. umgekehrt). Nach der Arbeit habe ich mich im strömenden Regen mit dem Hund auf den Weg gemacht. Da ich eigentlich im Wald immer ein paar Gegenstände mitführe, die man vielleicht mal gebrauchen könnte (ihr kennt das ja, ich meine so Sachen wie Messer, Feuerstahl, Schnur, etc.), habe ich mich spontan dazu entschieden, trotz der üblen Umstände zu versuchen, Feuer zu machen. In einem Fichtenwald traf ich auf die Spuren einer ganz frischen Fällaktion. In einer kurzen Regenpause habe ich mich daran begeben, Reste von Fichtenkeilen zu zerkleinern und halbwegs trockenes Zeug herauszuarbeiten. Mit ganz feinen Löckchen (deutlich kleiner als auf folgendem Bild zu erkennen),

    klappte es dann mit dem Feuerstahl ganz gut. Der eigentlich ungünstige Wind führte dazu, dass sich die wenige Glut hielt und sich weiter ausbreitete, größere Löckchen nachgelegt und schon war das Feuerchen erweiterbar. Alles ohne mitgebrachtes trockenes Zeug und unter tendenziel ungünstigen Bedingungen. Ich gebe zu, dass ich unter der Bedingung auch was kochen zu wollen, immer irgendwelche Zunder- oder Anzündhilfesachen mitführe, bzw. ein komplettes Kochersystem und Feuerzeug. Mir geht es aber darum, dass man das Zündeln unter ungünstigen Bedingungen einfach üben muss. Je öfter man übt, desto einfacher klappt es (aber das gilt ja wohl für jeden Lebensbereich).


    Gruß Guido

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • Der Kern von Fichtenholz ist quasi immer Trocken...da kannst du sogar einen Bowdrill mit machen :)
    Ohne Spass, geht wirklich`!
    Aus dem Kern eines Fichtenastes einfach grossflächig mit dem Messer feine Späne abschaben, ein paar fethersticks gemacht damit du das Feuer am leben erhalten kannst und dann weiter wie gewöhnt :)


    Falls dein Anliegen mit mehr Aktuell ist, Irgnoriere mich einfach^^ hab mir hier jetzt nicht alles durchgelesen :)


    Beste Grüsse und dir ne super Zeit
    Stefan

  • Hallo Sel
    Probiers mal mit flechten,Duere sträucher,getrocknete Algen,im notfall einen streifen von deinen socken oder hemd.Und wenn du raucher bist?den filter von der zigarette,Vogelnester verlassene natürlich.Hast du deine freundin dabei?wenn ja leih dir ein tampon.Oder kauf dir welche.Die gibts ueberall auf der welt zu kaufen.und sind regendicht verpackt.Kerzen etc.Das alles findet man vor ort oder kann man sich dort kaufen.Vie Spaß beim ausprobieren.
    Ps:Tampons sind bei mir standard.weil universal einsetzbar

  • :lol
    Sag doch gleich das du von Totholz sprichst... Totholz, egal welcher Art, das nicht unbedingt am Boden vor sich hin gammelt, ist in seinem Kern natürlich relativ trocken. Wenn einer von Fichtenholz oder allg. Fichte spricht geht das im allgemeinen ab 12cm Stammdurchmesser los und mengenmässig... ok, kleinere Massstäbe...
    Tja, das war wohl ein Missverständnis meinerseits und unklare Ausdrucksweise deinerseits. Ich habe mich eh schon gewundert warum du in Bezug auf Fichte den Begriff Kernholz benutzt. Bei Fichte spricht man beim "Kernholz" in aller Regel von Reifholz, da es sich farblich nur wenig vom Splintholz unterscheidet.
    Das du von einem abgestorbenen Ästle sprichst.... also da drauf bin ich wirklich nicht gekommen.

  • HAHA ups...und so schnell haben wir es geklärt :)
    Ich war einfach mal von Totholz ausgegangen da ich mir nicht vorstellen konnte das jemand frisches Holz verwenden würde um ein Feuer zustarten...mein Fehler`! :)


    Fichte ist im allgemeinen so Trocken, also in der Tiefe das du damit sogar einen Bowdrill machen kannst :)
    Also Fichte auf Fichte quasi :)


  • ....



    Fichte ist im allgemeinen so Trocken, also in der Tiefe das du damit sogar einen Bowdrill machen kannst :)
    Also Fichte auf Fichte quasi :)

    Ich habe seither auch immer darauf geachtet das das bohrbrett weicher ist als die spindel. Aber seit ich kürzlich auf yt gesehen habe das da einer alles aus einem fichtenstämmchen (totholz) gemacht hat (also bohrbrett, spindel, druckstück & bogen) der dazu noch regennaß war ... bei gelegenheit muß ich das auch mal ausprobieren.

  • Aus der Praxis für die Praxis:


    Ich komme gerade von einer WE-Tour aus dem Harz zurück. Die Wettervorhersage war sehr bescheiden (Dauerregen). Wieder besseren Wissens habe ich nur einen Holzvergaser mitgenommen. Ganz nach dem Motto "im deutschen Mittelgebirge findet man immer was Trockenes". Von wegen!


    Hinsichtlich unseres Etappenzieles und Lagerplatzes mussten wir uns zum Ende hin sputen, da die Dämmerung hereinbrach. Es hatte tagsüber geregnet und in unserem Zielgebiet war wirklich alles nass. Alles an aufsammelbarem Totholz war rotzenass. Man hätte aus dem lebendem Baumbestand halbwegs trockenes Holz herausarbeiten können, aber das ist für mich auf einer kleinen Wandertour nicht akzeptabel. Im Dunkeln im Nebel im Taschenlampenschein auf die Suche zu gehen, war ebenfalls sinnlos. So haben zwei "Hobonauten" mit allen erdenklichen Mitteln (mitgebrachter Zunder und Anzündhilfen) versucht, den Kocher zum dauerhaftem Leben zu erwecken. Ohne halbwegs trockenes Holz nicht die geringste Chance. "Beschämt" griffen wir also auf den Spirituskocher eines Kameraden zurück, um abends was Warmes in den Magen zu kriegen. Ich gebe zu, dass diese Sache meinerseits auf eine falsche "Lagebeurteilung" zurückzuführen war. Natürlich wäre ich nicht verhungert, denn ich hätte noch was anderes zum Mampfen dabei gehabt. Als jemand, der gerne abends einen Eimer Tee trinkt und morgens noch 1 bis 6 Kaffee war das aber nicht so schön.


    Ich sehe es aber unter der Sicht: Wieder was erfahren und fürs Leben behalten.

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

  • smeagol, gut, ich kenne jetzt nicht die gegebenheiten im harz, aber in deinem fall hätte ich die wege verlassen & nach windbruch geschaut. Bäume werden von wind bisweilen regelrecht verdreht, splittern & gerade solche aufgesplitterten bäumestämme bilden oft ein dächlein aus, wenn sie geschickt fallen, unter dem trockenes/trockeneres holz zu finden ist. So kann man dort dann recht große stücke rausarbeiten. Bei nebel ist das nicht einfach & kann auch gefährlich sein. Aber andereseits sollte man sich bei zeiten auf die suche nach sowas machen.

  • smeagol, gut, ich kenne jetzt nicht die gegebenheiten im harz, aber in deinem fall hätte ich die wege verlassen & nach windbruch geschaut. Bäume werden von wind bisweilen regelrecht verdreht, splittern & gerade solche aufgesplitterten bäumestämme bilden oft ein dächlein aus, wenn sie geschickt fallen, unter dem trockenes/trockeneres holz zu finden ist. So kann man dort dann recht große stücke rausarbeiten. Bei nebel ist das nicht einfach & kann auch gefährlich sein. Aber andereseits sollte man sich bei zeiten auf die suche nach sowas machen.


    Wären wir im klassischen Hochwald wie man ihn sich Vorstellt gewesen, wäre das alles auch kein größeres Problem gewesen, inklusive Batoning und Sägen, allerdings befand sich unser Lager an den Zeterklippen an der Nähe der Waldgrenze. Es waren nur einige sehr kleine dichte Bäumchen um uns herum am wachsen. Das klassiche Totholz am Baum war kaum vorhanden und was wir fanden, klitschnass. Selbst die Ebereschen, die einzige Spezies die hier oben noch neben den Fichten wächst, lieferte kein brauchbares Holz.
    Ich würde sagen, dass wir ein Feuer wohl besser anbekommen und unterhalten hätten als die Hobos.
    Hier an der Waldgrenze gerät der Hobo ohne massiven Mehraufwand, also stets Backupholz aus tieferen Lagen dabei zu haben, an seine Grenzen, geschweige denn wie es noch weiter oben im Hochgebirge aussieht.


    Ist halt unsere Meinung. Vielleicht sind wir aber auch einfach die größten Taugenichtse :D


    Hier mal ein Bild wie mans sich dort in etwas vorzustellen hat.

  • @mogusch: Danke für den Hinweis, aber bei Dunkelheit und Nebel, mache ich mich nicht groß auf die Suche, wenn man vom gemeinsamen "Kochplatz" schon das 15 m entfernte Zelt kaum wiederfindet. Eine größere Suche im weiteren Umfeld (eine genannte Windbruchstelle war übrigens etwa 15 min Fußweg entfernt) steht dann nicht mehr im vernünftigen Verhältnis zum Nutzen. Notfalls kann man ja auch ohne Mampf in den Sack. Mein schlecht zu findendes Zelt weitläufig zu verlassen wäre mehr als dumm. Natürlich habe ich mich auf die Suche begeben und nach wenigen Metern festgestellt: Lass' das mal lieber!


    Gruß Guido

    "Das Leben leicht tragen und tief genießen ist ja doch die Summe aller Weisheit." Wilhelm Humboldt, 1767-1835

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!