Beiträge von Schwefelporling

    Ich kenne Ivan Tee bisher nur aus der Packung, aus Russland. Er nimmt für mich einen ähnlichen Stellenwert wie Rooibos- Tee ein: schmeckt ganz gut, also eher herb statt fruchtig oder ätherisch, regt aber nicht an wie schwarzer oder grüner Tee. Also z.B. gut für Sonntags nachmittags an der Kaffeetafel, wenn man abends auch mal wieder ins Bett muss, um morgens fit zu sein. Oder halt zum Abendbrot.

    Ich hatte mich immer gefragt, ob es die Pflanze nicht auch in Deutschland gibt, aber nicht dazu recherchiert. Blutweiderich wollte ich jetzt nicht einfach in die Teekanne stecken, der wächst in Sibirien aber wohl auch viel. Danke für den Beitrag!

    Sicherheitshalber würde ich den Ivan-Tee nicht andauernd als täglichen Durstlöscher trinken, sondern lieber immer wieder damit pausieren. Das gilt übrigens für alle Heiltees, egal ob Kamille oder Malve oder was auch immer.

    Weißdorn- Tee (herzkräftigend) wirkt erst nach langfristiger Anwendung und hat keine Nebenwirkungen; er ist quasi als Alltagsgetränk freigegeben.

    Bei mir sind es auch vor allem "verwandte" Aktivitäten, mit denen ich mich beschäftige, und weniger die eigentlichen bushcraft- Elemente. Also z.B. wandern, Pilze sammeln, angeln, bisschen Kanu fahren, campen, Lagerfeuer machen, Brennholz für zuhause beschaffen. Außerdem bin ich mittlerweile hauptberuflicher Landschaftspfleger, und so quasi täglich in der Natur unterwegs.


    Allerdings habe ich Anfang Januar mit meiner Wanderclique schon das dritte Winterbiwak innerhalb von vier Jahren absolviert, wo immer auch einiges improvisiert werden muss (Sitzgelegenheit mit Überdachung, Brennholz, Haushaltswasser, evtl. Windschutz usw.) und einige Kilometer (in dem Fall sogar etwa 20) Wanderung mit dem Lagergepäck dazugehören. Also das kann man getrost als ernsthaftes Trekking bezeichnen. Auch mit dem Fahrrad habe ich schon ein paar längere Touren mit schwerem Gepäck hinter mir; früher bin ich auch weiter gewandert, mit mehreren Übernachtungen im Wald.


    Ich beschäftige mich zur Zeit wieder vermehrt mit essbaren Wildpflanzen und Heilkräutern, auch vor dem Hintergrund der wachsenden "Herausforderungen" für unsere komfortverwöhnte Gesellschaft. Und es ist verblüffend, welche wertvollen Stärken einige allgegenwärtige Unkräuter bieten. Im Bereich pflanzliche Nahrungsmittel wurden hier im Forum auch schon sehr interessante Beiträge verfasst. Kochen und backen mit naturbelassenem "Ausgangsmaterial" ist für mich natürlich kein Hexenwerk.

    Ansonsten bin ich privat seit langer Zeit Selbstversorgungs- Fan, halte Hühner (mit Vermehrung), baue Gemüse an und habe viele verschiedene Obstgehölze, z.B. 5 verschiedene Pflaumenbäume, 6 oder 7 große Holunder und knapp 20 schwarze Johannisbeer- Sträucher. Ich bin kein großer Heimwerker, habe nicht so viele Maschinen, aber fertige gelegentlich Nebengebäude und Überdachungen mit Konstruktionsholz und Trapezblech an oder baue das ein oder andere einfache Massivholz- Möbelstück (als nächstes steht eine Art Hochsitz für den Sohnemann an, von wo aus er über die Gärten, Wiesen und Felder schauen will). Wenn was textiles kaputt geht, greife ich zu Nadel und Faden.


    Meine outdoor- Ausrüstung besteht aus absolut bezahlbaren Einzelstücken, mein ca. 100€- Winterschlafsack gehört da schon zu den teuersten. Empfehlen kann ich den Arved Fuchs- Holzvergaserkocher, den es ja schon ein paarmal günstig im Discounter gab. Mit Topf! Aber ich habe natürlich auch mehrere selbstgebaute Hobos, darunter auch Holzvergaser. Eine Klappsäge ist sehr wichtig, oder man nimmt gleich eine Profi- Köchersäge zum Brennholz sammeln (habe ich aber umsonst vom Arbeitgeber bekommen). Mein bevorzugtes Edelstahl- Blechtopf- Set war preislich im Bereich von 20€. Kurz, man wird mich eher nicht in hellblau oder orange mit Marken- Aufdruck durch den Wald stolzieren sehen und meine am häufigsten benutzten Messer kosten halt auch deutlich unter 100€. Auf's Gramm gucke ich beim Gepäck nicht, aber schon grob auf die Kilos.

    Ich vergaß zu erwähnen, daß die eigentlich angenehm bißfeste und fleischartig faserige Textur des Schwefelporlings ins Negative, Zähe, abdriften kann, je älter das Exemplar ist. Im Sommer kann man aber meistens genügend zarte, dann farblich oft hellere Partien des jeweiligen Fruchtkörpers ausmachen, so daß eine Mahlzeit zustande kommt. Man muß also manchmal die Ernte etwas sortieren.

    Der Geschmack des lediglich in kochendem Wasser gegarten, nicht weiter verfeinerten Pilzfleisches ist etwas weniger intensiv filetartig, wässriger, als das des anschließend gebratenen, aber auf jeden Fall lecker genug, um eine Portion davon am Stück zu verdrücken. Für mich persönlich ist daher das Panieren nur eine Option, wird aber meistens als die Zubereitungsart für den Pilz beschrieben. Im Urlaub hatte ich den Mehraufwand eher für die Kinder betrieben, um sie zum Probieren bewegen zu können. ;)

    Die Vogelkirsche Prunus avium ist eigentlich ziemlich lecker, nur sind die Früchte halt kleiner als die Zuchtformen. Sie ist der Vorfahr unserer Süßkirschen und sieht diesen auch im Pflanzenwuchs sehr ähnlich.

    Die Traubenkirsche Prunus padus sieht etwas weniger kirschenartig aus, schmeckt auch weniger berühmt und kommt oft nur als (Groß-)Strauch statt als regelrechter Krischbaum vor, wird aber in Russland bzw. Sibirien gerne verzehrt. Und zwar werden die Früchte nach dem Sammeln getrocknet und dann oft zu Mehl verarbeitet.

    Traubenkirsche

    Das Traubenkirschenmehl kommt dann z.B. beim Kuchenbacken zu Einsatz. Bestimmt kann das getrocknete Fruchtfleisch auch bei der Bereitung von Mors verwendet werden, das ist eine Art Früchtetee- Sirup aus verschiedenen aufgekochten Trockenfrüchten, den man Kindern reicht.

    Eberesche nennt man hier auch Vogelbeere, aber Verwechslungsgefahr mit Kirschen besteht nicht. Die Früchte sind roh ungenießbar.

    Schwefelporling


    Schwefelporling

    Ich möchte euch kurz meinen Namensvetter vorstellen, den Schwefelporling. Ein Baumpilz, den man in den Sommermonaten ernten kann. Er wurde mir selber damals in den Pyrenäen im Juni als erntereif vorgestellt; Anfang September im Zentralmassiv kam ich dann in eine Situation, wo ich auf einer längeren Wanderung nur noch wenig Vorräte hatte und mir dann tatsächlich eine Mahlzeit damit bereitete- war gut!

    Man findet den Pilz am Stamm meist von Eichen, aber auch Robinien oder Weiden werden als Wirte beschrieben. Charakteristisch ist jedenfalls die helle, gelblich weiße über schwefelgelbe bis orangene Farbe, und die Anordnung in "Schichten". Optisch scheint es sich um mehrere Fruchtkörper zu handeln, wie eine Kolonie von individuellen Baumpilzen. Der Laie ist vielleicht eher an das Bild einzelner, dicker brauner Baumpilze gewöhnt, wie beim Zunderschwamm, aber beim Schwefelporling überlappen sich eben mehrere dünnere Teile, mit gewelltem Rand. In der Regel reicht ein vorgefundener Pilz für eine Mahlzeit völlig aus, d.h. der Topf wird voll.

    Spannend ist, wenn man ihn einmal halbwegs zweifelsfrei bestimmt hat, nur noch die Ernte. Mein erstes Mal hatte was mit einem Taschenmesser, Isotape und einem langen Stock zu tun, beim letzten Mal mit unfotogener und allseits suspekter Stammerklimmung in einem vielbegangenen Stadtpark (Jagdmesser zwischen den Zähnen usw.).

    Schwefelporling

    Einmal in der Küche oder am Feuer angekommen, ist der Rest Kür. Der Pilz wird in Wasser gar gekocht, was recht schnell geht, und kann dann entweder zum Stillen des Hungers sofort verzehrt werden oder wird weiter verarbeitet.

    Schwefelporling

    Man könnte ihn vielleicht in Streifen schneiden und im Wok braten, er ist allerdings ein wenig bröcklig. Die gängigere Variante ist die Verarbeitung von größeren Stücken mit Panade zu einer Art Schnitzel- Imitat. Ich habe ihn dazu kürzlich im Urlaub in eine gepfefferte und gesalzene Milch-/Ei- Mischung getaucht, abgetropft, anschließend in Mehl gewälzt und dann halt gebraten.

    Schwefelporling

    Schmeckt sogar noch kalt! Dabei ist er ähnlich mächtig wie ein echtes Schnitzel, und kommt ihm auch geschmacklich recht nahe. Ich mußte an Schweineschnitzel denken, allgemein wird der Geschmack aber meist als Hähnchen- ähnlich beschrieben.

    Überrascht eure veganen Partygäste beim selber Dönermachen doch mal mit einer gelborangen Fleischalternative!

    Im Wald beim survivaltraining könnt ihr euch nach dem Fund eines Schwefelporlings auf jeden Fall mal so richtig satt essen. Falls ihr die Ernte unbeschadet überstanden habt!

    made my day! Zur Verwechslung des Bärlauchs mit Maiglöckchen, die Bärlauchblätter haben einen richtigen Blattstiel und riechen beim Zerreiben nach Knoblauch. Immer Vorsicht beim Sammeln größerer Mengen; manchmal wachsen nämlich beide Pflanzen in vermischten Beständen.



    Wir wäre es mit Judasohr? Judasohr 2

    Der Pilz wächst in den Wintermonaten an Ästen. Man findet ihn am leichtesten im Unterholz, an Tot- und Altholz von Holunderbüschen und manchmal anderem Weichholz. Meistens verschwindet er, sobald es wärmer wird, der Winter also zuende ist, aber in Perioden über dem Gefrierpunkt im Winter wächst er gut. Man erntet ihn am besten mit dem Messer und sammelt zwei, drei Teller voll zusammen, für eine direkte Zubereitung, bzw. halt mehr, wenn man ihn auch trocknen will.

    Die getrockneten Pilze sind aus der chinesischen Küche bekannt; dort wird ihre Eigenschaft genutzt, in einer Sauce oder Gemüsemischung den Geschmack der Würze in sich aufzunehmen, während sie in der Kombination durch ihre immer bißfeste Textur den Genuß physisch steigern können. Ein Champignon dagegen drängt sich immer durch seinen Eigengeschmack weiter in den Vordergrund und wird beim Kochen eher matschig. Das Judasohr muß also wirklich gekaut werden, ohne unangenehm zäh zu sein, und hat nicht allzu viel Eigengeschmack. Es schmeckt einfach irgendwie nach Pliz.

    Geht es ums Überleben, oder will man spontan was aus der Natur zubereiten, wenn man im Winter unterwegs ist, dann ist es das einfachste, das Judasohr in Wasser gar zu kochen. Denn gekocht wird es genießbar. So erzeugt man eine Mahlzeit, die vielleicht nicht lecker genug ist, um sich daran zu überfressen oder um die Reste zu streiten, die aber den Hunger stillt und durch die feste Textur den Eindruck einer vollwertigen Mahlzeit erweckt und einem so das tolle Gefühl gibt, sich mit seinen bushcraftskills wieder einen Tag weiter gerettet zu haben. Wenn man weiß, wo im Frühling immer der Bärlauch wächst, könnte man seine gekochten Pilze ja auch noch mit ein paar ausgegrabenen Zehen aufpeppen. Aber, wie schon gesagt keine natürlichen Vorkommen ausbeuten! Lieber mal für eine weitere Verbreitung sorgen, als eine Art Wild- Gärtner.


    Hier am Niederrhein mit seinen feuchten Auwäldern voller Holunder- Unterwuchs ist das Judasohr häufig anzutreffen. Pfifferlinge wachsen hier dagegen überhaupt nicht. Deswegen ein allgemeiner Tipp für Pilz- Neulinge: Findet, vielleicht mit Hilfe von kundigen Personen, heraus welche Pilze in eurer Umgebung gesammelt werden können und prägt euch die Jahreszeit, den typischen Standort und natürlich die Merkmale ein. Wenn ihr fünf, sechs eßbare Pilze eurer Heimat kennt, könnt ihr schon viel sammeln. Das ist viel zielführender, als Pilzbücher durchzublättern oder einfach mal spontan in den Wald zu rennen und alles nachzuschlagen. Am allerpraktischsten sind natürlich die häufigsten essbaren Pilze, die man in der passenden Jahreszeit dann auch tatsächlich findet. Dazu zähle ich das Judasohr. Ein gefundenes Fressen.

    Es gibt halt noch den Unterschied zwischen kalt- und Heißräuchern... Das Schwierigere ist das Kalträuchern, wobei es vor allem daran liegt, daß die Schwelerei so lange in Gang gehalten werden muß (eher Tage als Stunden). Für die Glut können aber notfalls von Zeit zu Zeit einfach ein paar Grillbriketts angeglüht und zugefügt werden. Von der Apparatur her ist es am einfachsten, den Rauch über eine längere Strecke zum Räuchergut zu leiten, wobei er ja abkühlt. Ein Russe empfahl mir dazu, einen kleinen abgedeckten Graben im Boden anzulegen, durch den der Rauch schließlich in einen Behälter mit dem Räuchergut zieht. Weil, den Rauch innerhalb eines einfachen Heißräucherofens auf z.B. 25 grad zu kriegen, ist sehr schwer; ich kam so bisher nicht unter 40. Also lieber über eine längere Strecke abkühlen lassen (Rohr, Tunnel...). Professionelle Kalträucheröfen sind ja quasi kleine Gebäude.

    Heißräuchern ist ziemlich easy; man muß dabei nur zusehen, daß die Hitze durch die Glut mittels weitgehend abgeklemmter Luftzufuhr nur so 60- 70° Grad beträgt (für 45- 90 min., je nach Masse der Stücke). Meist wird aber zunächst eine kurze Garphase bei 90- 100° durchlaufen. Zum Heißräuchern nehme man ein oben offenes Ölfaß mit einer feuchten alten Decke drauf.* Lüftungs- Öffnungen unten, die sich verschließen lassen (nasser Lappen), sind womöglich gar nicht nötig.


    *(hat sich ebenfalls in Russland bewährt)

    Die alten Legionäre, damit waren schon die römischen gemeint. Naja, Du mußt ja deren Fraß nicht zu 100% nachkochen, also irgendwie Brei mit Parmesan und Speck... Aber ich würde aus ernährungsphysiologischen Gründen schon empfehlen, aus (in dem Fall hauptsächlich nicht schnell verderblichen) naturbelassenen Zutaten Deine Mahlzeiten zu kochen. Z.B. aus Yum Yum alleine wirst Du ja nicht nachhaltig Kräfte schöpfen können, wenn Du die Tatra durchquerst. Auf irgendwelche Glutamatbomben mit Schweinefleischgeschmack hätten sich die Römer auf dem Marsch bestimmt nicht verlassen, selbst wenn sie diese Wahl gehabt hätten. Auf Erbswurst schon eher... die bekamen ja glaub ich die Mannen vom alten Fritz immer.

    Wenn man sich als outdoor Enthusiast immer zu 100% an alle rechtlichen Spitzfindigkeiten halten würde, käme man ja kaum zu irgendwas. Hier muß man auf den Wegen bleiben, da soll man sein Zelt lieber auf dem Campingplatz aufschlagen, dort wiederum wäre ein Camp knife verpönt und man soll seine Planen- Eckstangen gefälligst mühsam mit nem kleinen Opinel absäbeln. Ich bin in Holland mit Zelten und Feuermachen vorsichtiger, weil es dort noch enger gesehen wird als hier, aber das heißt ja nicht, daß ich dort noch nie gratis gecampt hätte. Zum Angeln dagegen besorge ich mir generell meist eine Erlaubnis. Und wenn man per Flugzeug oder Zug Grenzen passiert, kann man oft schlecht eine Machete auf den Rucksack schnallen. Wir sind ja erwachsene Menschen, die Risiken abwägen, auch die Folgen ihres Tuns abschätzen und sich stets respektvoll und umsichtig gegenüber der Natur und der Allgemeinheit verhalten. Aber wer sich von irgendwelchen reaktionären Parteischranzen einfach die Luft zum Atmen nehmen läßt, ist irgendwie auch selber schuld. Und die Polizeibeamten wissen oft genauer als die "ganz hohen Tiere", wann sie den Richtigen erwischt haben und wann sie ein Auge zudrücken können.

    Ja, sehr salzig, und mit Palmöl. Aber die einzige Fertigsuppe, die ich ab und zu gekauft habe.

    Mit vorgekochtem und vorgeschnittenem Gemüse kann man ja auch zügig eine deftige Erbsensuppe zaubern. Durch Kartoffeln und wenn man einen Teil der (zuhause abgegossenen) Dosenerbsen zerdrückt, wird das Ganze sämiger. noch zwei Bockwürstchen in Frischhaltefolie mitführen...


    Wenn es ein weniger verderblicher Vorrat für eine Tour mit mehr als einer Übernachtung sein soll, würde ich in Richtung Couscous, Reis, trockene Hülsenfrüchte, Getreidebrei (aus Haferflocken oder Hirse zu erstellen) und Müsli gehen. Aufpeppen mit z.B. Trockenfrüchten, Käse, Speck, ein paar frischen Möhren, Zwiebeln/Schalotten o.ä., Ölsardinen, halbe Tube Tomatenmark... Frei nach den alten Legionären.

    Immer ein bißchen auf den Nährwert achten; 500g Pumpernickel machen ja mehr satt als ein 500g Baguette. Und die Umwelt miteinbeziehen, also Kräuter oder Pilze mehren den geschmacklichen und mengenmäßigen Umfang des Mahls.

    Hi! Ich war mit einem Kumpel vor zwei Wochen bei uns am Niederrhein in der Sonsbecker Schweiz. Es war zwar keine besonders große Wanderung; auch wegen des umfangreichen Gepäcks (Decken etc.). Aber immerhin gab es klare Argumente, es endlich mal mit einem overnighter im Winter zu probieren: trockenes Wetter überwiegend über 0, Ungestörtheit dank ominöser Schneewarnungen und der Sturmschäden, genug gear sowieso und die Gegend lädt auch dazu ein. Überdies wohnt mein Kumpel praktisch nebenan. So starteten wir auch von ihm aus.
    Von der Aussicht her war das Wetter nicht perfekt, aber der Xantener Dom unweit des Rheins gehört hier zum Standardrepertoire. Die "Schweiz" glänzt weniger durch die Wildheit der Natur als durch das erahnbare, über Jahrhunderte- fast bis heute- stabil gebliebene malerische Landleben. Während wir kleine ältere Gehöfte passierten, fühlten wir uns regelmäßig zu sentimentalen Sympathiebekundungen aufgefordert. Dann im Inneren des Waldes dominiert zwar der Forstcharakter... aber das soll uns an einem einsamen Lagerfeuer nicht stören- nur der Platz will gut gewählt sein!
    Eine Unwägbarkeit war allerdings die Sauenjagd, wir wollten einerseits keine endlosen Diskussionen mit Jägern heraufbeschwören und uns andererseits auch nicht zu wild verhalten, so daß wir womöglich noch auf der Strecke bleiben.
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    Wieder im Flachland nahe des Sumpfs meines Freundes: hier feiern die Silberreiher fröhliche Urständ!
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    Da ich Familienvater bin und als Gärtner maloche, habe ich kaum Zeit für irgendwelche längeren outdoor- Eskapaden. Aber im Januar haben wir Betriebsurlaub, und allgemein weniger zu tun. Kassel ist ca. 270 km von hier... wollte mir eh bald ein lavvu für Arme der polnischen Armee zulegen, was Schneefall einigermaßen trotzt. ich behalte die Idee mal im Hinterkopf!

    Naja, OT.
    Es gibt nicht wenige Menschen, die wegen unterdrückter Sehnsüchte oder irgendwelcher suchterzeugender Substanzen manchmal sensibel und widersprüchlich reagieren, das heißt aber selten, daß man sich vor ihnen als tickende Zeitbombe in acht nehmen muß. In diesem Fall wurde eine ablehnende Haltung unverhohlen geäußert und begründet, darauf könnte man auch nur leicht gereizt oder mit Gegenargumenten oder neutral reagieren; statt beleidigt für immer das Feld zu räumen. Im richtigen Leben ist das ja auch kein Patentrezept.


    Die Idee mit der Plastikflasche als Fischfalle fand ich zwar schon immer nett, wahrscheinlich funktioniert das auch ab und zu, aber die Öffnung ist halt klein und der Innenraum auch. Gut, bevor man die Plastikflasche im Dreck liegen läßt und auf Fische ganz verzichtet, kann man es ja mal probieren! Aber das wäre nur ein Teil eines ganzen Maßnahmenpakets, um das Verhungern zu verhindern: wenn ich jetzt mit meiner Heimat vergleiche, da hat's Flußkrebse, die sich sicher mit Aas in eine Falle locken lassen, Flohkrebse, die Holzspalten unter Wasser besiedeln (man könnte Rindenstücke übereinander schichten und so 20, 30 davon für ein, zwei Tage auslegen, für ein Süppchen), Teichmuscheln, die man sammeln kann und es gibt Fische, die sich nachts oder früh morgens nah ans Ufer wagen, wo man sie auch in eine größere Falle locken kann. Also da ist schon ein gewisses Potential an tierischem Eiweiß vorhanden, ohne daß man dafür ein As im angeln sein müßte oder Wochen mit dem Bau eines vernünftigen Netzes verbringen müßte.

    Toll, wenn man solche Möglichkeiten hat! Wollte noch anmerken, für Gemütlichkeit bei schlechtem Wetter ist nicht nur ein Dach sinnvoll, sondern auch ein Windschutz. Dann kann man auch am Feuer sitzen, ohne allzu sehr von Funken und Rauch gestört zu werden. Um bequem ein- und ausgehen zu können, und sich innen nicht wie ein Stubenhocker zu fühlen, würde ich dazu lediglich an drei Seiten eine Art Mauer errichten, und die vierte Seite offen lassen. Die Mauer muß ja nicht mit dem Dach verbunden sein, sondern kann auch außerhalb stehen. Dann wäre sie natürlich entsprechend länger. Klassisch wäre hier eine doppelte Reihe Pfosten (bzw. eingeschlagene Stämmchen), die oben verbunden sind und zwischen die Reisigbündel gesteckt werden, das ganze etwa mannshoch. Auch feste "Reflektoren" für die Feuerwärme, vermutlich aus geraden Knüppeln, wären eine Idee.
    An meinem Angel- Ufer hatte ich den Flechtzaun eigentlich nur als Sichtschutz zur Landstraße errichtet, aber gleichzeitig schafft er eine windberuhigte Zone für den Lagerfeuerplatz (Zaun liegt im Westen), was in der kühlen Jahreszeit wirklich etwas ausmacht!

    Ich habe mein ak74 Bajonett mit einer flachen "Pferd"- Feile zweischneidig gemacht und die Feinarbeit mit einem billigen zweiseitigen Küchen- Wetzstein vom Chinashop. Am Stein sieht man allerdings den Materialabtrag. Ich mache ja heutzutage viel mit Sensen- Wetzsteinen oder belgischem Brocken, aber für diese Veränderung braucht man erstmal was gröberes. Nun, das Bajonett hat nicht den härtesten Stahl...

    Als Machete zur Holzbearbeitung würde ich so eine Art Hippe verwenden, wie die von Fiskars oder Stihl. Ich habe die Fiskars, und damit kann man echt bequem entasten. Eine (Klapp-)Säge lohnt sich absolut, fürs Feuerholz; in der Regel ist da eher die Länge der Holzstücke ein Problem als die Dicke. Auch für den Shelterbau kann man Sägen sehr gut verwenden; dazu gehört ein Messer, um z.B. Kerben einzuschnitzen.
    Also es lohnt sich manchmal, etwas spezialisiertere Werkzeuge mitzunehmen. Wenn eine Waffe mit soll (den legalen Rahmen sollte man kennen), dann halt eine 100%ige Waffe, und zur Holzbearbeitung eben 100%ig dafür gedachte Werkzeuge. Ehe man sich mit martialischen pseudo- Allroundern "einen abbricht".

    Ein Tarp ist eben eher ein Behelf als eine Unterkunft, und wohl vor allem aufgrund der strengen Gesetze so beliebt. Bei starkem Regen ist ein vernünftiges Zelt mit entsprechender Wassersäule natürlich überlegen, aber wie schon bemerkt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn bei derart viel Niederschlag trotzdem was durchkommt. Wenn man darauf vorbereitet ist, könnte man etwa ein Tarp über das Zelt spannen, so daß das Zeltdach nicht die volle Regenmenge aufnehmen muß. Hätte ich vor, Campingwochenenden im Zelt zu verbringen, auch bei zu erwartendem Starkregen, dann würde ich wohl auf ein schweres "Basislager"- Zelt zurückgreifen, und nicht meinem 200€- Plastikzelt vertrauen.
    Auf jeden Fall Respekt für's Durchhalten, das nenne ich mal konsequent sein! :tarp

    Wenn ich nicht schon genug Rucksäcke hätte, würde ich mir den englischen "field pack black" zulegen, der hat 30l. Scheint ein stabiler Allround- Rucksack zu sein, und wirkt weder zu militärisch mit irgendwelchen übertriebenen Laschen oder Tarndruck, noch so poppig- mädchenhaft wie viele konventionelle outdoor- Ausrüstung (himmelblau, gelbgrün, purpur etc.).
    Kostet leicht gebraucht ab 30€.


    Ich würde einfach ein Kuppelzelt in dunkelgrün kaufen, da ist man mit 3kg dabei. Sowas verwende ich auch beim wandern.


    z.B. von Coleman https://www.obelink.de/coleman-darwin-2.html


    Salewa baut leider mittlerweile in giftgrün.




    Oder wenn Du sowas noch irgendwo kriegen kannst:


    http://www.discounto.de/Angebo…CKTRAIL-Anglerzelt-55647/ Für eine normalgroße Person mit Gebirgsjägerrucksack perfekt. Leichter und kompakter geht's nicht, Kostenpunkt max. 20€.