Fabios Birken-Rinden-Schale

  • Hallo zusammen, die 7 vs. Wild Gucker unter euch haben sicher schon Fabios Birken-Rinden-Schale gesehen.
    Ich finde die Idee klasse. Hat jemand Erfahrung damit wie lange sowas halten könnte?
    Auch wenn er einer derjenigen ist, die am wenigsten Bushcraft-Erfahrung hat, überrascht er doch immer wieder mit tollen Ideen.
    Neben Fritz ist Fabio mein absoluter Favorit.


    Was sagt ihr zur Schale? Wie könnte man diese noch verbessern? Z.B. mit Birkenpech abdichten? Wäre das machbar und wenn ja, könnte er dann daraus noch trinken?
    Ist Birkenpech eigentlich "lebensmittelecht"? :D


    Hier das Video dazu:

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    Ab Minute 19:45 geht's los mit der Schale.

  • Ich kenne Gefässe aus Birkenrinde aus meinem anderen Hobby. Wenn man etwas drauf aufpasst halten die sogar sehr lange. In früheren Zeiten Wurde zb Mehl in Behältern aus Birkenrinde aufgehoben. Man hatte damals festgestellt, dass Lebensmittel darin weniger schnell verderben. Heute weiss man, dass dann an Stoffen liegt die in der Rinde enthalten sind.
    Ja man kann das Ganze gut mit Birkenteer abdichten, wäre aber für Fabio nicht machbar gewesen. Um Birkenteer oder -Pech herzustellen braucht man 2 Gefässe und ne grosse Menge Birkenrinde um den teer daraus zu gewinnen.
    Was bei Fabio vieleicht sinnvoller gewesen wäre die Rinde zu falten anstelle sie einzuschneiden.
    Ich erlaub mir mal hier was zu verlinken (nein soll keine Werbung für den shop sein)


    https://www.reenactors-shop.de…kenrinden-schaelchen.html

    Diese kleine Schale ist zb erkennbar gefaltet


    https://www.reenactors-shop.de…elter-weiss-rustikal.html

  • Danke Parzival, finde das Thema auf jeden Fall interessant. Aber wie sieht's mit der Verwendung bei Lebensmittelgefäßen aus? Könnte mir gut vorstellen, dass Pech nicht gerade gesundheitsfördernd ist.

    Odin: Wusste nicht, dass das Bauen von Behältnissen aus Birkenrinde gar nicht so neu ist und dass man sie sogar kaufen kann. Hm...war das dann eher Zufall, dass Fabio auch auf die Idee gekommen ist oder hat er vorher dazu was gelesen? ?(

    Aber stimmt mit dem Einschneiden war ungünstig. Ich denke aber er hat das gemacht um die Rinde nicht zu zerbrechen.


    outdoor: Ich glaube Fabio hat dazu auch die Rinde eines bereits umgefallenen Baumes verwendet. Ich glaube keiner der Teilnehmer geht an lebende Bäume ran sondern sie verwenden ausschließlich Totholz.
    Sollte unter Bushcraftern aber auch selbstverständlich sein, finde ich.

  • Ich hab keine Ahnung wie er drauf genau kommt, soweit ich mich erinnere sagte er mal er hätte sich vorab Videos angesehn

    Ne so ganz neu ist das mit Birkenrinde nicht gabs schon paar tausende an Jährchen:lol

    Bei uns im Mittelalter-Hobby sind die Teile allgegenwärtig und für uns normale Gebrauchsgegenstände.

    Ein Brechen lässt sich verhindern wenn man zB die Faltkanten ganz vorsichtig dünnerschabt mit einer Messerklinge.
    Der einfachere Weg, wäre ein Rundesgefäss, dass dann mit Birkenteer geklebt wird. Im Prinzip wäre das Für Fabio machbar gewesen. Er hätte dazu Baumharz suchen (und finden) müssen. Das Harz auf einem flachen (besser etwas Schüsselförmigen) Stein in Feuernähe schmelzen, mit etwas Holzkohlenstaub und fein zerfasserten Pflanzenteilen mischen und dann als Kleber verwenden. Damit klebten schon Steinzeit-Menschen Steinklingen in Griffe als Messer oder in Schäfte als Speer oder Pfeile:zunte

    Man sollte von früheren Generationen lernen, sich aber Neuerungen nicht verschließen.

  • Sowas zu wissen ist bei mir schon fast chronisch. Kommt davon wenn man als Jugendlicher und Erwachsener seinen Riechkolben in Museen und Bücher von der Steinzeit bis ins Mittelalter steckt:unschuld:pille

  • Sowas zu wissen ist bei mir schon fast chronisch. Kommt davon wenn man als Jugendlicher und Erwachsener seinen Riechkolben in Museen und Bücher von der Steinzeit bis ins Mittelalter steckt:unschuld:pille

    Kein Grund sich zu entschuldigen :D
    Ich nerve mein Umfeld auch regelmäßig mit unterschiedlichsten Sachen wenn ich mit jemandem draußen unterwegs bin ;)
    "Oh das ist essbar", "damit kann man gut Feuer machen", "lass den Hund das mal nicht essen, ist giftig", ....bla, bla. Altes Kriegsleiden :D ;)

    Wobei ich auch alles zum Thema Bushcraft aufsauge. Also keine falsche Scheu ;)

  • Wow, wie gewohnt ist man hier schon sehr schnell und ausführlich gewesen. Bleibt mir nur zu sagen: Gerade in Skandinavien haben sich die Leute , gerade im Winter, viel mit Birkenrinde beschäftigt. Wenn du Birkenrinde hier in Deutschland nimmst, musst du allerdings vorsichtiger in der Verarbeitung sein. Die hier vorherrschende Birke ist die Hängebirke, da geht die Rinde nicht so einfach in so schönen, großen, gleichmäßigen Teilen ab.


    Das Bild ist aus einem Heimatmuseum in Dalarna.

  • Irgendwann sollte ich mich auch dran machen was mit Birkenrinde zu machen, vermutlich wirds dann ein Messergriff und ne Messerscheide wie ich mich kenn.:lol:unschuld

    Man sollte von früheren Generationen lernen, sich aber Neuerungen nicht verschließen.

  • Mein erster Bau hier (also Hängebirke), war ein Vogelhaus. Ich hatte die Rinde am Stück runter bekommen und somit halt einen Zylinder erhalten. Sa hammer aus, war nur leider nicht sehr spechtresistent:(

    "Die Natur kümmert sich nicht um die Menschen, welche sich nicht für sie interessieren. Aber denjenigen die es tun, denen gibt sie alles, was diese brauchen." Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens

  • Was ist schon Spechresistent wenns nicht gerade Wüsteneisenholz wäre^^

    Skandinavische BNirkenrinde gibt es meines Wissens bei Dictum zu erwerben, sogar einen halbfertigen Griff den man dann noch selber in Endform bringen kann.

  • Birkenrinde ist natürlich toll, aber man kann auch jede andere Rinde verwenden, solange diese sich in großen Stücken ablösen lässt ohne zu brechen und über eine gewisse Elastizität verfügt. In Skandinavien wurde vieles mit Birke gemacht, weil man einfach nichts anderes hatte. Fichtenrinde geht z.B. auch solange man ein astfreies Stück bekommt. Fichtenrinde harzt teilweise auch noch recht lange. So lange man keine Flüssigkeiten transportieren möchte kann man die Rinde auch einschneiden. Andernfalls kann man die Rinde auch über Nacht im Wasser eiweichen was die Biegsamkeit spürbar erhöht; Das macht man z.B. auch beim Korbflechten.

  • Da hat der Junge mal wieder vollkommen Recht . Dazu fällt mir noch Espe und Linde ein, die gehen auch gut am Stück ab. Naja, vor allem bei Frischer. Jetzt aber deswegen keine Böume fällen! Wir tauschen nur Wissen aus

    "Die Natur kümmert sich nicht um die Menschen, welche sich nicht für sie interessieren. Aber denjenigen die es tun, denen gibt sie alles, was diese brauchen." Sylvain Tesson: In den Wäldern Sibiriens

  • Stöber hier gerade rum - hab mich auch mal an richtig bushcraftiger Birkenrindenbastelei versucht, einem Kaffeebecher:

    War schon n büschen länger tot, die Birke

    Besser ging's nicht

    Kreis ausgeschnitten ,geformt und festgesteckt...

    ...sah gut aus...

    ...hatte aber ein Löchlein X(

    Ok, war ein Versuch, mal Bushcrafter zu sein - eigentlich bin ich aber trashcrafter!

    Also hab ich die Birkenrinde des 21. Jahrhunderts genommen - Tetrapackkarton.

    Kreis ausgeschnitten, gefaltet, mit gespaltenem Stock festgeklemmt

    Fertig:


    Hält bombig. Und lebensmittelecht ^^

    Geht mit frischer Birkenrinde bestimmt auch, irgendwann ,wenn bei uns wieder Birken weggemacht werden, probier' ich das nochmal.

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