Flint & Steel - Herstellung und Anwendung

  • Moin zusammen!


    Ich mache hier mal ein Tutorial zum Feuer machen mit Stahl und Stein. Das Thema ist etwas gemischt zwischen MYOG und Feuer machen, aber ich packe es einfach mal hier mit rein um nicht immer nur bei MYOG zu schreiben ;) .


    Funkenschläger aus gehärtetem Stahl waren von der Römerzeit bis ins 19. Jahrhundert das verbreitetste Hilfsmittel zum Feuer entzünden
    und wurden erst mit der industriellen Massenfertigung von Streichhölzern langsam verdrängt. Der entscheidende Vorteil gegenüber primitiveren Methoden des Feuer machen´s wie Feuer bohren oder reiben ist, dass man bedeutend weniger Kraft und Ausdauer braucht. Egal wie alt ,klein oder schwach man ist mit Flint & Steel bekommt fast jeder der zwei gesunde Hände hat ein Feuer an.


    Ich will an dieser Stell auch zeigen wie man so einen Funkenschläger oder ; Um es in coole Anglizismen zu hüllen Fire striker herstellt. Die Sache ist eigentlich so simpel, dass sie kaum der Erwähnung wert ist, aber ein paar kleine Kniffe lohnt es sich denke ich dabei anzusprechen.




    Als Ausgangsmaterial eignen sich besonders gut alte Feilen. Es müssen aber nicht unbedingt Feilen sein. Jeder unlegierte Stahl mit mehr als 0,7% Kohlenstoff eignet sich um daraus einen Fire Striker herzustellen. Auch mit weicheren Stählen kann man noch, mehr schlecht als recht, Funken erzeugen aber generell gilt: Je härter desto besser!
    Eine herkömmliche Werkstattfeile hat rund 1,2 - 1,4% Kohlenstoff und eignet sich somit fast perfekt um daraus einen Fire Striker zu schmieden. Wer es ganz simpel will kann natürlich auch einfach ein Stück Feile abbrechen und direkt benutzen.
    Man sollte aber unbedingt vorher austesten ob sich mit der auserwählten Feile auch Funken schlagen lassen. Fast allen heutigen Werkzeugstählen wird etwas Chrom bei legiert. Dies dient in aller Regel der besseren Härtbarkeit und fällt nicht weiter auf. Wenn eine Feile allerdings zu hoch legiert ist, lassen sich damit keine Funken mehr schlagen.


    Wenn man eine Feile gefunden hat mit der sich gute Funken schlagen lassen kann man recht leicht daraus einen Fire Striker schmieden.




    Gewünschte länge am Ambos markieren und eine Seite lang ausformen.



    Eine Kante absetzen.



    Das lange Ende umbiegen. Hierfür eignet sich besonders eine kleine Spitz- oder Seegeringzange. Man kann auch alles schmieden aber gerade für Anfänger ist es mit der Zange einfacher.




    Den Rest der Feile abtrennen.




    Schlagfläche Planschleifen.


    Das Schmieden an sich ist hier denkbar simpel und eignet sich auch super für Anfänger als erstes Werkstück.
    Was man bei Feile oder ähnlichen Stählen unbedingt beachten sollte ist, dass Stähle mit hohem Kohlenstoffanteil und kleinen Querschnitten wie hier sehr leicht in der Esse verbrennen, weswegen man nicht mit zu hohen Temperaturen arbeiten sollte.




    Ein wichtiger Punkt welcher auch oft falsch gemacht oder verstanden wird ist das Härten.
    Hier stellt sich eine große Ausnahme ein. Während man kleine Werkstücke mit hohem Kohlenstoffanteil normalerweise NIEMALS in Wasser abschreckt, geht man hier das Risiko ein und versucht einfach nur die maximale Härte rauszuholen. Wenn so ein simples Werkstück beim härten kaputt geht macht man eben ein neues. Damit der Striker nicht beim runterfallen oder der Benutzung zerbricht wird, wie hoffentlich dem mittelmäßigem Bild zu entnehmen, nur die Schlagfläche ins Wasser getaucht und in dieser Position belassen bis das gesamte Werkstück abgekühlt ist. Der Griff soll dabei möglichst nicht gehärtet werden.




    Wenn man etwas Übung hat sind der Kreativität kaum noch Grenzen gesetzt. Mir persönlich liegt die ganz einfache "U" Form mit gerader Schlagfläche am besten.
    Wichtig bei der Formgebung ist nur, dass man eine gerade oder nur leicht gerundete Schlagfläche hat. (Weswegen der Widderkopf leider auch nur eingeschränkt nutzbar ist.)
    Außerdem sollte man das Schlageisen nicht zu klein machen. Große Schlageisen sind zwar schwer und sperrig, lassen sich aber sicherer greifen und man hat mehr Wucht beim schlagen.


    Das wäre es so weit zur Herstellung. Wie schon gesagt, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet sind die Dinger relativ leicht zu machen.


    Womit wir zu den etwas Komplexeren Themen Zunder,Anwendung und Stein kommen.


    Ich beginne mal mit dem Zunder.
    Früher als noch jeder mit Flint & Steel seinen Herd angemacht hat, wurde mit Salpeter nitrierter Zunderschwamm kommerziell hergestellt und man konnte ihn überall käuflich erwerben.
    Allerdings ist die Herstellung von nitriertem Zunderschwamm recht langwierig und aufwendig. Zudem habe ich wenig Interesse mit Wochenlang "gereiftem" Urin herum zu panschen, um den Zunderschwamm natürlich zu nitrieren. Optional könnte man auch fertigen Salpeter in der Apotheke kaufen. Aber erstens fühlt sich, für mich zumindest, fertige Sachen dazukaufen wie schummeln an und zum anderen kommt man heut zu Tage auch mal schnell auf die Bombenbauer Verdachtsliste wenn man versucht Salpeter zu kaufen. Zumindest wird man argwöhnisch beäugt und gerät in Erklärungsnot.


    Zum Glück gibt es aber auch sehr viel einfachere Wege an geeigneten Zunder zu gelangen. Es gibt sicher eine ganze Reihe an mehr oder weniger guten oder ausgefallenen Zunderarten welche sich für die Flint & Steel Methode eignen. Ich habe vieles ausprobiert und beschreibe hier nur die zwei Zunderarten welche für mich mit Abstand am besten funktionieren und am leichtesten reproduzierbar sind.





    Die unangefochtene Nummer eins ist verkohlter Baumwollstoff.




    Hierbei werden kleine Stücke Baumwollgewebe in einer verschließbaren Blechdose verkohlt. Hierbei gibt es viele Mythen um das einstechen von Löchern in die Dose, was aber in Wirklichkeit völlig egal ist. Eine gewöhnliche Bonbondose wie ich sie verwende schließt nicht Luftdicht, weswegen man auch keine extra Löcher in die Dose machen muss. Die Verbrennungsgase können auch so gut genug entweichen.








    Wenn kein Rauch oder brennende Gase mehr aus der Dose entweichen ist die Verkohlung abgeschlossen. Man sollte aber lieber ein bisschen länger warten um auf Nummer sicher zu gehen. Nicht richtig verkohlte Baumwolle brennt nicht und wenn die Dose fünf Minuten länger im Feuer ist schadet das dem Resultat auch nicht.


    Wichtig ist hierbei, dass man wirklich reine Baumwolle verwendet. Polyestermischgewebe schmelzen logischer Weiße aber auch grobe Fasern wie Hanf und Jute von Kartoffelsäcken funktionieren nicht. Sie lassen sich zwar auch Verkohlen, sind aber zu grob um die Funken gut zu fangen.


    Das blöde an den Baumwollfasern ist leider, dass man immer nur so oft Feuer machen kann wie man Baumwollpflaster hat. Zwar liefert Fernost jedes Jahr tausende Tonnen Billigbaumwolle nach Europa so, dass der Nachschub für die nächsten zehntausend Jahre Feuer machen theoretisch gedeckt ist aber genaugenommen könnte man ohne Nachschub von außen irgendwann kein Feuer mehr entzünden.
    An dieser Stelle kommt meine favorisierte Zunderart Nummer zwei ins Spiel.




    Hier ist ein vollkommen verrottetes Stück Holz. Das Holz muss schon so alt sein, dass noch nicht mal mehr Insektenlarven Interesse daran haben. Am besten erkennt man geeignetes Holz am Gewicht. Wenn man das Gefühl hat, dass das Holz fast nichts wiegt kann man daraus Zunder herstellen. Wir brauchen quasi nur die Zellwände. Trauriger weiße ist es in manchen Wirtschafstwäldern gar nicht so leicht ein Stück stinknormales Gammelholz zu finden.








    Das verkohlen erfolgt genau wie bei der Baumwolle. Die Holzspäne fangen die Funken ähnlich gut wie die Baumwolle und glühen auch ähnlich lange, sind aber etwas fragiler im handling.
    Das interessante an der Sache ist, dass man somit ein sich endlos selbst erhaltendes System zum Feuermachen hat.
    Das Schlageisen betrachte ich mal als unzerstörbar. Selbst bei täglicher Anwendung kann man das wahrscheinlich noch vererben.
    Die einzige Schwachstelle ist, so seltsam es auch klingen mag, der Stein welchen ich auch noch kurz ansprechen möchte.


    Bei Flint & Steel denkt man natürlich immer an irgendeine Art von Feuerstein. Mit den scharfen kanten vom Feuerstein lassen sich auch die besten Funken schlagen, allerdings nutzen sich diese scharfen Kanten auch schnell ab und natürliche Vorkommen an Flintstein finden sich nur in gewissen Regionen. Weil es bei mir auch keine echten Feuersteine gibt benutze ich oft ganz gewöhnlichen Quarz. Dieser ist genaugenommen genauso hart wie Flintstein, erzeugt aber keine besonders scharfen Bruchkanten was das feuerschlagen mit Quarz etwas weniger effektiv gestaltet. Generell kann jedes Gestein mit einer Mohshärte von mehr als 6,5 - 7 zum funkenschlagen mit Stahl verwendet werden.


    Zum Schluss möchte ich noch auf die grundlegenden Techniken beim funkenschlagen eingehen.






    Technik Nummer eins: Man hält den Stahl in der dominanten Hand den Stein in der anderen und klemmt mit dem Daumen den Zunder auf die Kante vom Stein. Dann schlägt man mit dem Stahl an der kante vom Stein entlang. Diese Technik funktioniert gut mit den verkohlten Baumwollstücken oder nitriertem Zunderschwamm und ist gut geeignet wenn man nur ein Stück Zunder entzünden will.
    Für das verkohlte und verrottete Holz eignet sich diese Technik nicht weil man mit dem Daumen den Zunder zerbröselt.



    Und hier die andere Alternative: Man nimmt den Stein in die Dominante Hand und schlägt mit dem Stein am Stahl entlang. Dabei versucht man die Funken direkt in die Dose mit dem Zunder zu schlagen. Der Vorteil dabei ist, dass man auch sehr fragilen Zunder wie das verrottete Holz damit entzünden kann. Der nachteil ist, dass man oft mehrere Zunderstücke auf einmal entzündet und diese aus der Dose holen muss bevor der gesamte Inhalt durchgeglüht ist.



    Der Rest ist dann einfach. Man legt den glühenden Zunder in eine gute Hand voll trockenes Gras und pustet so lange von unten oder seitlich an bis sich das Bündel entzündet. Dabei sollte man etwas aufpassen nicht zuviel Rauch zu schlucken und sich nicht Hände oder Gesicht zu verbrennen.


    So ich denke das wäre dann alles. Ist ein bisschen mehr Stoff geworden als eigentlich geplant, aber ich hoffe euch gefällt´s.


    LG Holger :winken





  • Ich liebe die Teile, hab ja selbst 3 Stück und nen Stück einer uralten Feile. Dazu hatte ich mal das Glück von Bekannten ne relatiev grosse Feuersteinknolle geschenkt zu bekommen. Leider muss ich zugeben dass ich mir Zunderschwamm kaufe, aber Baumwollzunder mach ich selber wobei der in meinem Fall allerdings aus reinem Leinenstoff besteht.
    Gerade aus der Wikingerzeit sind wunderschöne Striker bekannt bei dennen der Striker aus Bronze mit einer eingeseten Schlagkannte aus Stahl besteht.

    Man sollte von früheren Generationen lernen, sich aber Neuerungen nicht verschließen.

  • Kleiner Nachtrag zu Strikern.
    Auf YT sah ich ein Video von einemBjorn Andreas Bull-Hansen. Der liess sich einen Thorhammer so schmieden, dass er ihn als Striker benutzen kann.

    Man sollte von früheren Generationen lernen, sich aber Neuerungen nicht verschließen.

  • @ Ben


    Nö Glas ist leider zu weich. Ich hab´s gerade mal ausprobiert und mit Glück und Geduld ein paar kümmerliche Fünkchen raus bekommen.
    Der Härtebereich von Glas geht zwar relativ weit auseinander aber generell ist gewöhnliches Glas eine ganze Ecke weicher als gut gehärteter Stahl.

  • Danke für den Beitrag. Echt super mit all den Bildern und Erklärungen! War sicher viel Auwand..


    Ja, Glas ist sicher nicht richtig geeignet.. aber zur Härte: Ist es notwendig dass du deine Feuerstähle härtest? Ich hätte gedacht Weichglühen geht auch. Soweit ich weiss, brauchst du zwar möglichst hoch härtbaren Stahl (viel Kohlenstoff für schöne Funken), aber Hart sein muss der vermutlich nicht? So wie ichs verstehe schabt/schneidet die Flint-Kante Späne aus dem Stahl, die sich durch Reibung erhitzen. Also vermute ich: Weicherer Stahl - grössere Späne- grössere Funken.


    Kann aber auch sein dass ich mich irre. :) Schliesslich bist du derjenige, der schon etliche solcher Teile nicht nur anwendet, sondern sogar fabriziert..


    guten Morgen und leicht verkaterte Grüsse!

  • Eigendlich ist es so, dass derStein keine Spähne raus schneidet, son dern reißt. Durch dieses rausreissen fangen die Mini-Stahlstückchen als Funken an zu glühen. Im Prinzip wie bei einer Schleifmaschine = härterer Stahl mehr Funken.
    Und Güsse an das Katerchen, möge es nicht zu laut im Kopf miauen :lol

    Man sollte von früheren Generationen lernen, sich aber Neuerungen nicht verschließen.

  • @ Lortnoc


    Auch das hab ich gerade nochmal getestet.
    Sowohl mit einem Rest einer ausgeglühten Feile, als auch mit einem nicht gehärteten Erl einer Feile.
    Das "Funkenbild" liegt etwa zwischen Baustahl und C45, also weitaus schlechter als mit gehärteter Feile. Alles andere hätte mich auch stark gewundert. Den ganzen hocus pocus mit dem härten in Wasser macht man ja nicht umsonst.
    Woran genau das jetzt liegt kann ich aber auch nicht sicher sagen. Ich vermute es bedarf eines gewissen Widerstandes damit die herausgetrennten Späne sich auch entzünden. Bei weicheren Stählen werden sicher dickere Späne abgehoben, welche sich aber mangels nötiger Energie nicht in Funken verwandeln. Bei hartem Stahl wirkt einfach mehr Reibung auf kleinere Partikel. ...Soweit meine Theorie.

  • Besser könnte ich es auch nicht erklären. Ähnlich wurde es uns auch früher in der Berufschule erklärt. Weicherer Stahl = grösserer Abtrag (weilgeringerer Kraftaufwand für grössere Teilchen / dunkleres Funkenbild /\ Härterer Stahl = geringerer Abtrag (höherer Kraftaufwand bei kleineren Teilchen / helleres Funkenbild.

    Man sollte von früheren Generationen lernen, sich aber Neuerungen nicht verschließen.

  • moin.


    viel kann ich zu dem thema nicht beitragen ausser einer Frage ^^
    ich hab mir so nen Prügel nämlich auch vor ein paar Wochen bei Ebay eingesteckt (um die 10 euro) ,
    meiner erscheint mir eher weich / sprich nicht großartig gehärtet zu sein, der hat inzwischen schon tiefe "Narben" auf der Schlagseite.


    Ich schlag da so so 5-10 Funken raus, davon sind die meissten sehr kurzlebig, abundzu ist mal einer dabei der richtig bumms hat,
    merkt man ja zb wenn man die abbekommt...


    also ich erwarte ja keinen Funkenregen wie bei modernen Mischmetallstäben,
    aber was ist ( bei halbwegs guter Schlagtechnik / Stein) denn so normal an Funkenausbeute?
    Kann mir das mal jemand beschreiben?


    Und weiterführend: wie bekommt man einen schlechteren Schlägel aufgewertet? neu härten? aufkohlen? macht das sinn?

  • Dazu vorweg, es gibt im "Handel" auch Striker die ursprünglich nur als Deko hergestellt werden. Da.deiner aber Funken wirft is es schon mal keiner davon. Deine Funkenausbeute ist zum Teil normales Mittelmass.
    Es kommt auch drauf an ob man den stahl über eine besonders scharf Kante zieht. Schlagen ist ja auch eigendlich nict soooo die richtige Erklärung. Man zieht den Striker mit relatiev hoher Geschwindigkeit über besagte scharfe Kante. Die energiereichsten Funken fallen dabei auch nicht nach unten sondern landen auf der Oberseite des Steins, darum legt man den Zunder auch nur ca 1 oder 2mm von der Kante weg. Deswegen reicht eigendlich deine Funkenausbeute. man schlägt ja wiederhohlt und nicht nur einmal.
    Ob Aufkohlen und neu Härten was bringen kämme auf nen versuch an. Ich würds einfach probieren.
    Wenn ich nicht selbst ein Schlageisen zb aus einem Stück alte Feile mach kauf ich mir Striker eher auf Märkten oder im MA-Onlinehandel. Eine gute Quelle dafür ist zb http://www.historische-feuerzeuge.de . Und neinnn ich bekomm nix von wegen Werbung^^. Ich kenn nur deren Produkte aus eigener Erfahrung, mein Lieblings-Striker stammt von denen. Wenn man dort bestellt sollte man sich aber nicht um Kratzer an der Schlagfläche wundern oderaufregen. Der Chef hat die Angewohnheit Striker vor dem Verkauf zu testen um nur Welche weiter zu geben die auch klappen wie sie sollen.
    Dort gibts auch andere interessante Sachen zum Feuer machen. zb. auch Feuerschlagmesser. :lagerfeuer

  • @ Krupp


    Ich schätze 5-10 relativ kurzlebige Funken pro Schlag sind schon in Ordnung. Manchen "verwendbaren" Funken sieht man noch nicht einmal.
    Das sich Kerben in der Schlagfläche bilden ist auch normal.
    Um zu testen ob das Teil richtig gehärtet wurde, würde ich einfach mal versuchen an der Schlagfläche zu feilen. Eine durchschnittliche Feile sollte auf der Oberfläche abgleiten oder nur ganz schlecht greifen. Wenn du wirklich Späne abtragen kannst ist das Ding zu weich.
    In diesem Fall kannst du probieren Die Schlagfläche, wie oben beschrieben, neu zu härten. Den Funkenschläger aufkohlen halte ich für wenig sinnvoll. Selbst wenn du die technischen Einrichtungen dazu hast, müsstest du den Stahl so lange am glühen halten, dass der Wert des verbrauchten Brennstoffes dem eines neuen Funkenschläger zumindest nahe kommt.

  • Ich wollte nur nochmals kurz zurück zum verkohlten Gammelholz als Zunder. Das habe ich ebenfalls ausprobiert, es funktioniert hervorragend. Ich werde nämlich häufig gefragt, was unsere Vorfahren wohl verwendet hatten, als es noch keine Baumwolle hierzulande gegeben hatte und es alternativ nur Leinenstoffe gab. Übrigens funktioniert es tatsächlich auch mit Leinen, allerdings verhält sich das Gewebe anders als Baumwolle. Es glüht langsamer, vielleicht auch nicht so heiß, aber auch länger.


    Jetzt das Gammelholz: Nach mehreren Versuchen (Wie "gammelig" muß das Holz sein? Welche Holzarten eignen sich?) hab ich etwas gefunden, was hervorragend funktioniert hatte. Nur, was für Holz war das? Die Sorte ist beim besten Willen nicht mehr erkennbar gewesen. Es kann aber nur eine Linde gewesen sein, in dem Wäldchen wachsen ansonsten nur Erlen und einer solchen traue ich dieses Glühverhalten nicht zu.
    Das Charwood muß gar nicht vollständig in der Dose bleiben zur Verwendung und damit glüht der ganze Vorrat weg. Ich würde es auch nicht mit dem Daumen auf dem Feuerstein festklemmen. Sondern die benötigte Menge ganz einfach in das vorbereitete Zundernest legen und direkt die Funken exakt in die Mitte dieses Feuernestes schicken. Leute, es funktioniert! Es spielt auch keine Rolle, ob mit Feuerstahl/Feuerstein oder Messer/Funkengenerator (Mischmetallstab), es hat mit beiden Varianten geklappt.

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